Hertha BSC mit "Rumpelfußball" zurück in die Erfolgsspur?

Berlin - Eigentlich wollte Hertha BSC endlich weg vom "Rumpelfußball" der jüngeren Vergangenheit und die Gegner mit gepflegten Kombinationsspiel dominieren.

Stefan Leitl (47) hat sein System bei Hertha BSC den gegebenen Verletzungs-Bedingungen angepasst.
Stefan Leitl (47) hat sein System bei Hertha BSC den gegebenen Verletzungs-Bedingungen angepasst.  © Uwe Anspach/dpa

Dafür sprachen und sprechen Spieler wie Ibrahim Maza (19), der inzwischen für Bayer Leverkusen wirbelt, Derry Scherhant (22) der sein Glück jetzt in Freiburg sucht, Michaël Cuisance (26), Bayern-Leihgabe Maurice Krattenmacher (20) und natürlich Herthas absoluter Superstar Fabian Reese (27).

Und dennoch wollte der Plan (bislang) nie so recht aufgehen, weder unter Cristian Fiél (45) noch unter seinem Nachfolger Stefan Leitl (47). Ein entscheidender Grund: Beide Trainer mussten und müssen mit massiven Verletzungsproblemen kämpfen.

Es gibt allerdings einen gravierenden Unterschied: Während Fiél versucht hatte, sein System mit allen Mitteln durchzudrücken und damit letztendlich gescheitert ist, zeigt sich Leitl in dieser Hinsicht flexibler.

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Setzte der 47-Jährige zu Beginn erfolglos auf die Doppelspitze Reese und Dawid Kownacki (28), hat er seine Aufstellung inzwischen auf ein System mit einem Angreifer umgestellt.

Back to the Roots? Verletzungspech führt zum Umdenken bei Hertha BSC

Unter Pal Dardai (49) spielte die Alte Dame die bislang beste Zweitligasaison seit dem Abstieg.
Unter Pal Dardai (49) spielte die Alte Dame die bislang beste Zweitligasaison seit dem Abstieg.  © Soeren Stache/dpa

Eine kompakte defensive war das primäre Ziel, denn der Abwehrverbund zeigte sich ein ums andere Mal wackelig. Nur Keeper Tjark Ernst (22) war es zu verdanken, dass die Alte Dame nicht aus dem DFB-Pokal geflogen ist oder mit noch weniger Punkten in der 2. Bundesliga dasteht.

Mit einer stabilen Abwehr soll die Mannschaft wieder mehr Sicherheit bekommen. Die geht aber zulasten des Angriffsspiels, das in erster Linie wieder auf Konter ausgelegt ist.

Dieses Prinzip könnte dem geneigten Hertha-Fan bekannt vorkommen, denn so agierten die Blau-Weißen zumeist unter Pal Dardai (49), dessen Spielstil zuweilen abwertend als "Rumpelfußball" bezeichnet wurde. Die ungarische Vereinslegende wurde letztlich auch "geopfert", damit das Team sich fußballerisch weiterentwickeln kann.

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Das hat bis dato nicht richtig geklappt. Trotzdem muss Stefan Leitl mit dem aktuell stark dezimierten Kader auskommen, weitere Neuzugänge wird es wohl nicht geben.

"Ich glaube, man kann das jetzt auch mal klar und direkt sagen: Es wird nichts mehr passieren!", verkündete der Hertha-Coach am Mittwoch bei der Pressekonferenz vor dem Freitagabend-Spiel (18.30 Uhr/Sky), wenn ausgerechnet gegen Angstgegner SV Elversberg der erste Saisonsieg eingefahren werden soll.

Titelfoto: Uwe Anspach/dpa, Soeren Stache/dpa (Bildmontage)

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