Herthas Reifeprüfung: Warum der Lautern-Kracher so wichtig ist

Berlin - Sechs Siege aus den letzten acht Spielen, darunter die perfekte Woche mit dem Heimdreierpack. Bei Hertha BSC sind sich alle einig: Die Richtung stimmt. Aber reitet die Alte Dame auch in Kaiserslautern weiter die Erfolgswelle?

Kapitän Fabian Reese (27) sieht Hertha auf dem richtigen Weg.
Kapitän Fabian Reese (27) sieht Hertha auf dem richtigen Weg.  © Andreas Gora/dpa

Das Topspiel am Samstagabend (20.30 Uhr/RTL/Sky) ist so etwas wie die Reifeprüfung. Gewinnt Hertha auf dem Betzenberg, haben sie sich nicht nur an die Aufstiegsplätze ran gerobbt, sondern sind plötzlich mittendrin im Aufstiegsrennen.

"Wir haben die Situation, dass wir zu Beginn der Saison nicht so gepunktet haben, wie wir es uns vorgestellt haben, und wir sind jetzt in der Situation, dass es jetzt besser wird und wir nicht wirklich auf die Tabelle schauen oder über andere Dinge reden wollen, sondern nur über das nächste Spiel", sagte Stefan Leitl (48). "Wir wollen beim Punkten bleiben. Das heißt: Wenn möglich drei mitnehmen, wenn es nicht möglich ist, dann mindestens einen."

Die Euphorie bei den Anhängern ist spätestens nach den drei Heimsiegen in einer Woche nacheinander groß, doch die Fans dürften auch gewarnt sein: Immer, wenn Hertha in den vergangenen zwei Jahren die Chance hatte, endlich beim Aufstiegsrennen mitzumischen, versagten die Nerven.

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Zumal es in Kaiserslautern schon schwer genug wird. "Es geht um Fußball pur auf dem Betze. Da müssen wir Wege und Lösungen finden, dem entgegenzusetzen. Ich glaub schon, dass wir uns in den letzten Wochen sehr viel Selbstvertrauen erarbeitet haben und der Respekt beim Gegner auch da ist", so Leitl.

Vergangene Saison lieferten beide Mannschaften beim 4:3-Erfolg ein Spektakel auf dem Betzenberg.
Vergangene Saison lieferten beide Mannschaften beim 4:3-Erfolg ein Spektakel auf dem Betzenberg.  © Uwe Anspach/dpa

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Stefan Leitl (48) sieht die Siegchancen bei 50 Prozent.
Stefan Leitl (48) sieht die Siegchancen bei 50 Prozent.  © Andreas Gora/dpa

Der Übungsleiter rechnet mit einem 50-50-Spiel. Dementsprechend ist die Marschroute klar: "Hereingehen, an sich glauben, Leistung in den Vordergrund stellen und drei Punkte mitnehmen. Es ist schwer, aber möglich."

Sollte es bei den starken Roten Teufeln nicht für einen Auswärtssieg reichen, ist die Saison allerdings auch nicht zum x-ten Mal gelaufen.

"Ich finde schon, dass wir sehr in Extreme verfallen. Sowohl wenn wir mal ein Spiel verlieren oder wenn wir ein, zwei Spiele nicht gewinnen", bemängelt der Cheftrainer. "Auf der anderen Seite ist es so, dass wir bei einem Sieg auch nicht ausflippen müssen. Wir müssen einfach bodenständig bleiben, konzentriert bleiben, an sich glauben und weiter an sich arbeiten, um erfolgreich durch die Saison zu kommen."

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Nicht mithelfen auf dem Betzenberg kann Linus Gechter (21). Der Rechtsverteidiger hatte sich beim 2:0 gegen Dynamo Dresden am Oberschenkel verletzt. Dafür könnte Deyovaisio Zeefuik (27) womöglich wieder in den Kader zurückkehren.

Titelfoto: Andreas Gora/dpa

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