Münster zaubert, Gechter sieht Rot: Herthas Serie gerissen

Berlin/Münster - Gebrauchter Abend für Hertha BSC. Die Alte Dame hat das Freitagabendspiel bei Preußen Münster mit 0:2 (0:1) verloren. Es ging alles schief, was schiefgehen konnte.

Münster-Fans haben ordentlich gezündet.
Münster-Fans haben ordentlich gezündet.  © riso Gentsch/dpa

Schon beim Aufwärmen gab es die erste Hiobsbotschaft. Stammkeeper Tjark Ernst verletzte sich. Es sollte während der 90 Minuten nicht besser werden. Hertha erwischte einen ganz schwachen Tag.

Dabei hatten die Gäste gleich was mitgebracht - eine ganz besondere Variante beim Anstoß. Wie auf der Playstation ging es innerhalb von acht Sekunden in den gegnerischen Strafraum. Ibo Maza ließ zunächst klatschen, sodass Jonjoe Kenny auf Reisen geschickt wurde.

Der Rechtsverteidiger kam auch vor Keeper Johannes Schenk an den Ball, fand in der Mitte aber keinen Abnehmer. Das war genauso einstudiert.

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Münster hingegen empfing Hertha nach dem 5:0 in Magdeburg mit ordentlich Rückenwind. Das Feuerwerk fand diesmal aber nicht auf dem Rasen, sondern auf der Tribüne statt. Die Heimfans nebelten direkt mit Spielbeginn das Stadion ein. Erst nach wenigen Minuten später setzte Patrick Ittrich die Partie wieder fort.

Dennoch schafften es die Hausherren immer wieder Hertha unter Druck zu setzen. Bei Ballgewinn ging es sofort nach vorne. Leichtfertige Fehlpässe im Aufbau wie von Linus Gechter sollte man sich aber nicht leisten.

Linus Gechter fliegt mit Rot vom Platz

Dennis Smarsch kann nur noch hinterhergucken.
Dennis Smarsch kann nur noch hinterhergucken.  © Friso Gentsch/dpa

Münster schalte sofort um und fing an zu zaubern! Jorrit Hendrix umkurvte erst Dennis Smarsch, stand eigentlich mit dem Rücken zum Tor, packte aber den Hacken-Aufsetzer aus. Der Ball flog über Smarsch und Marton Dardai vorbei ins Netz. Schöner kann man es kaum machen.

Von der zuletzt so formstarken Hertha war nichts zu sehen. In 45 Minuten gelang den Gästen nicht ein Torschuss!

Die Alte Dame übernahm nach dem Seitenwechsel zwar das Kommando, von Gefahr auszustrahlen war die Leitl-Elf aber noch ein gutes Stück entfernt.

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Stattdessen machte sich Hertha selbst das Leben schwer. Erst verschätzte sich Bouchalakis, dann klingelte es nach einem Einwurf. Wieder war es Hendrix, der es auch weniger spektakulär kann. Per Kopf machte er den Doppelpack perfekt.

Ein absolut gebrauchter Abend der Berliner, der noch schlimmer werden sollte. Linus Gechter und Preißinger gingen im Kampf um den Ball jeweils per Grätsche hohes Risiko, Gechter aber rauschte voll den Mann hinein. Ittrich zeigte ihm daraufhin den roten Karton.

Somit endet Herthas Ungeschlagen-Serie von sieben Spielen nach einer insgesamt schwachen Leistung, Münster hingegen kann sich nun berechtigte Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen. Sie springen vorerst auf Rang 14.

Statistiken zum Spiel Preußen Münster gegen Hertha BSC

Preußen Münster - Hertha BSC 2:0 (1:0)

Preußen Münster: Schenk - Mrowca, Bazzoli, Koulis, Makridis - Preißinger (85. D. Kinsombi), Hendrix - Mees (50. Batmaz), Kyerewaa (46. Kirkeskov), M. Lorenz (90.+3 Scherder) - Amenyido (85. Fridjonsson)
Hertha BSC: Smarsch - Bouchalakis (72. Karbownik), Gechter, Marton Dardai - Kenny (80. Thorsteinsson), Demme, Zeefuik - Cuisance, Maza (80. K. Sessa) - Reese, Scherhant (63. Niederlechner)

Schiedsrichter: Patrick Ittrich (Hamburg)

Zuschauer: 12422 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Hendrix (30.), 2:0 Hendrix (70.)

Gelbe Karten: Kyerewaa (1), Koulis (8), M. Lorenz (8), Amenyido (4) / Maza (6)

Rote Karten: - / Gechter (77./grobes Foulspiel)

Titelfoto: Friso Gentsch/dpa

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