Nicht Maza: Schon sechs Hertha-Stars weg, aber dieser Abgang tut besonders weh

Berlin - Drei Neuzugänge hat Hertha BSC bereits vorstellen können, dazu ist den Verantwortlich mit den Vertragsverlängerungen von Fabian Reese (27) und Michaël Cuisance (25) ein echter Coup gelungen. Da geraten die Abgänge beinah in Vergessenheit.

Neben Ibrahim Maza (19) verliert Hertha noch fünf weitere teilweise wichtige Spieler.  © Soeren Stache/dpa

Dabei verliert Hertha jede Menge Qualität, denn mit Florian Niederlechner (34), Ibo Maza (19), Derry Scherhant (22) und Co. geht auch jede Menge Torgefahr.

Allein das Trio erzielte insgesamt 18 der 49 Saisontore. Heißt: Sie waren für über ein Drittel (37 Prozent) alle Tore zuständig.

Besonders schmerzhaft aber ist der Abgang von Jonjoe Kenny (27). Mit acht Vorlagen ist er Herthas bester Vorbereiter der Saison - und das als Rechtsverteidiger.

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"Der Abgang wiegt schwer. Das hat er heute erneut eindrucksvoll bewiesen", erklärte Stefan Leitl (47) nach dem 1:1 gegen Hannover. Auch der 47-Jährige hätte ihn nur zu gerne behalten. Ob in der Viererkette oder als Schienenspieler, Kenny erledigt defensiv seine Hausaufgaben und sucht immer wieder den Weg in die Tiefe.

"Jonjoe hat sich total mit Hertha und der Stadt identifiziert. Da ist es eine familiäre Situation, deswegen geht er nach England. Ansonsten hätten wir gute Karten gehabt, dass er bleibt."

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Jonjoe Kenny (28) verlässt Hertha ablösefrei.  © Daniel Karmann/dpa

Der ablösefreie Abgang stand jedoch früh fest. Schon im Winter wollte Kenny zu Sheffield United, ein Last-Minute-Wechsel aber platzte. Dass er sich dann kurz vorm Deadline Day nicht in der Lage sah zu spielen, haben ihn die Anhänger längst verziehen.

"Es unglaublich hier. Ich habe jede Minute hier geliebt", erzählte Kenny selbst nach seinem letzten Spiel im Hertha-Trikot. "Die Fans sind unglaublich. Wie viele zu Hause oder auswärts jedes Mal kommen, um uns zu unterstützen. Ich bin auch wegen der Liebe, die sie mir geben, besser geworden."

Hertha verliert nicht nur einen Fanliebling, sondern auch einen An- und Wortführer. Ließ seine Leistung nach seinem Wechsel vor drei Jahren in der Abstiegssaison noch zu wünschen übrig, ist Kenny in den letzten zwei Jahren ein echter Leistungsträger geworden. Ihn zu ersetzen, wird sehr schwer.

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Mit Deyovaisio Zeefuik (27), der nahezu die komplette Saison auf links aushelfen musste, und Leih-Rückkehrer Julian Eitschberger (21) stehen Leitl zumindest zwei Alternativen bereit. Zudem sollen die Berliner an Jonas Sterner (23) interessiert sein. Der 23-Jährige hat mit acht Vorlagen und zwei Toren großen Anteil an Dynamo Dresdens Rückkehr in die 2. Liga, war aber nur von Kiel ausgeliehen.

Klar ist: Es sind große Fußstapfen, die Kenny hinterlässt.

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