Leistner stichelt gegen Ex-Klub Dynamo: "Grüße an alle Trainer, die mich in Dresden nicht wollten"

Berlin/Dresden - Wie wertvoll ein souveräner Abwehr-Chef ist, das zeigte Toni Leistner (35) beim 2:0-Sieg seiner Hertha gegen Dynamo Dresden. Er ließ nichts zu, agierte sicher, hatte eine Passquote von 98 Prozent - herausragend! Ein Grund, warum die SGD nur zu einer echten Torchance nach einer Ecke kam. Er dachte danach aber auch an seine Heimatstadt - nicht positiv.

Toni Leistner (35, r.) zeigte gegen einen Ex-Klub eine überragende Leistung, blieb aber Sportsmann.
Toni Leistner (35, r.) zeigte gegen einen Ex-Klub eine überragende Leistung, blieb aber Sportsmann.  © Robert Michael/dpa

Der 35-Jährige war der Fels in der Brandung bei der Hertha, war weder in der Luft noch am Boden bezwingbar. "Das war ein souveräner, ein erwachsener Auftritt", sagte Leistner nach den 90 Minuten.

"Dresden hatte nicht wirklich Hochkaräter, nur einmal nach der Ecke. Im Ganzen haben wir das Spiel dominiert, auch wenn die Ballstatistik wohl eher pro Dynamo ist. Aber die Statistik ist nicht immer das Nonplusultra. Kontrolle kann man auch anders übers Spiel haben", sagte der Routinier.

Nach der Partie nahm er seine beiden Kinder auf den Arm und feierte in der Ostkurve mit den eigenen Fans. "Es sind nur zwei von mir, die anderen Kinder nehme ich einfach immer mit", lachte er.

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"Mich macht das extrem stolz, gerade gegen meinen Heimatverein", sagte Leistner und gab dann noch ein Spitze allen auf den Weg, die einst Dynamo trainiert haben: "Viele Grüße an alle Trainer, die mich in Dresden nicht wollten." Da schwang ein kleines bisschen Trotz mit.

Ralf Becker schob Rückkehr von Toni Leistner zu Dynamo Dresden einen Riegel vor

Toni Leistner (l.) spielte in jungen Jahren für Dynamo, wurde bei seinem Heimatklub aber nie zum großen Leistungsträger. (Archivfoto)
Toni Leistner (l.) spielte in jungen Jahren für Dynamo, wurde bei seinem Heimatklub aber nie zum großen Leistungsträger. (Archivfoto)  © Lutz Hentschel

Und so mancher dürfte sich angesprochen fühlen. Vor vier Jahren zum Beispiel war nach dem Kreuzbandriss von Tim Knipping (32) die Chance da, Leistner zu holen.

Alexander Schmidt (57) wollte ihn damals unbedingt, kämpfte um ihn. Der damalige Sportchef Ralf Becker (55) schob dem einen Riegel vor, sah ihn nicht als zweitligatauglich und auch als zu teuer an.

Das war damals ein großer Fehler. Denn was Leistner kann, zeigte er nicht nur im Spiel gegen Dresden. Da stand er wie ein Mann. Seine beste Rettungstat vollbrachte er nach 26 Minuten. Die Direktabnahme von Christoph Daferner (27) wäre gefährlich aufs Tor gekommen. Aber der 35-Jährige blockte den Schuss noch so.

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Für seine Hertha eine wichtige Aktion, für seinen Heimatverein keine so gute.

Titelfoto: Robert Michael/dpa

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