Tragischer Held Davie Selke nach Werder-Abstieg vor Rückkehr zu Hertha BSC

Berlin/Bremen - Er ging als Heilsbringer zum SV Werder Bremen und kehrt als tragischer Held zu Hertha BSC zurück: Davie Selke (26) vergab im furiosen Bundesliga-Finale am Samstag die Riesenchance zum Ausgleich bei der Werder-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach.

Die vermeintliche Schlüsselszene bei der Bremer 2:4-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach: Werder-Stürmer Davie Selke (26, r.) verstolpert in der 19. Minute den Ausgleichstreffer gegen Gladbach-Keeper Yann Sommer (32).
Die vermeintliche Schlüsselszene bei der Bremer 2:4-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach: Werder-Stürmer Davie Selke (26, r.) verstolpert in der 19. Minute den Ausgleichstreffer gegen Gladbach-Keeper Yann Sommer (32).  © Carmen Jaspersen/dpa

Die Bremer verloren am Ende deutlich mit 2:4 im heimischen Weserstadion und stiegen aufgrund eines späten 1:0-Siegtreffers des 1. FC Köln direkt in die 2. Bundesliga ab. Es ist nach 1980 der zweite Abstieg der Werderaner aus dem Fußballoberhaus.

Doch in der 19. Minute hätte vielleicht alles anders kommen können. Josh Sargent (21) tankte sich im Strafraum der Gladbacher durch und legte die Kugel zum völlig frei stehenden Selke quer, doch der verstolperte den schon sicher geglaubten Ausgleichstreffer kläglich.

Eine Szene mit Symbolcharakter. Spätestens in diesem Moment war wohl jedem Werder-Fan klar, dass diese Saison nicht so glücklich enden wird, wie noch im Vorjahr.

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Der 26-Jährige wechselte im Januar 2020 als Hoffnungsträger auf Leihbasis für eineinhalb Spielzeiten an die Weser. Im Anschluss sollte eine Kaufverpflichtung in Höhe von 12 Millionen Euro greifen, allerdings nur, wenn die Grün-Weißen den Klassenerhalt unter Dach und Fach bringen.

Somit zieht der Fehlschuss des Stürmers am Ende auch einen finanziellen Verlust für die Alte Dame nach sich und obendrein kehrt ein Knipser mit arg angeknackstem Selbstvertrauen an die Spree zurück.

Ein tieftrauriger Davie Selke verlässt nach dem Abstieg des SV Werder Bremen das Weserstadion.
Ein tieftrauriger Davie Selke verlässt nach dem Abstieg des SV Werder Bremen das Weserstadion.  © Carmen Jaspersen/dpa

Davie Selke muss sich bei Hertha BSC einer starken Konkurrenz im Sturm stellen

Nach dem Abstieg von Werder Bremen greift die Kaufpflicht für Davie Selke nicht mehr, sodass seine Rückkehr zu Hertha BSC bevorsteht.
Nach dem Abstieg von Werder Bremen greift die Kaufpflicht für Davie Selke nicht mehr, sodass seine Rückkehr zu Hertha BSC bevorsteht.  © Carmen Jaspersen/dpa

Eigentlich wollte sich der kopfballstarke Sturmtank in seiner alten Heimat mit regelmäßigen Einsätzen und möglichst vielen Toren wieder mehr Selbstbewusstsein erarbeiten, nachdem er bei den Berlinern über die Joker-Rolle nur selten hinauskam.

Doch sein zweites Werder-Kapitel schien ein einziges Missverständnis zu sein, denn sein Trainer Florian Kohfeldt (38) ließ ihn häufig auf der Bank schmoren oder strich ihn sogar komplett aus dem Kader. Zudem wurde der Hüne immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen.

Nun folgt also die ungeplante Rückkehr in die Hauptstadt, doch ob Selkes Zukunft bei der Hertha liegt, ist mehr als fraglich.

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Der Hauptstadtklub ist mit Matheus Cunha (21), Jhon Cordoba (28), Krzysztof Piatek (25), Daishawn Redan (20) und Eigengewächs Jessic Ngankam (20) im Sturmzentrum gut besetzt. Zudem bleibt abzuwarten, wie die Transferpolitik des neuen Hertha-Managers Fredi Bobic (49) aussehen und wer die Spree-Athener in der Kommenden Saison überhaupt als Trainer betreuen wird.

Davie Selke blickt also in eine ungewisse Zukunft, genauso wie der SV Werder Bremen, der neben dem sportlichen Abstieg auch mit ernsthaften finanziellen Problemen zu kämpfen hat.

Titelfoto: Carmen Jaspersen/dpa

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