HSV-Coach Polzin nimmt Stellung: Wahl von Poulsen zum Kapitän ein Fehler?
Hamburg - Der HSV will weiter auf der Erfolgswelle surfen: Nach dem erlösenden ersten Dreier gegen den 1. FC Heidenheim soll auch beim 1. FC Union Berlin (Sonntag/19.30 Uhr) dreifach gepunktet werden.

"Das Gefühl am vergangenen Wochenende war richtig geil. Deshalb sind wir natürlich auch in dieser Woche maximal gewillt, alles aus uns rauszuholen. Auch wenn wir wissen, was auf uns zukommt", verdeutlichte Coach Merlin Polzin (34) auf der Pressekonferenz am Freitag.
Die Eisernen zeichne ein "unfassbares Tempo" und ein variables Angreifen in der Offensive sowie eine kompakte Defensive aus. "Das wird ein sehr intensives, sehr unangenehmes Auswärtsspiel. Wir brauchen in allen Phasen des Spiels eine gute Leistung", betonte er.
Ob Jordan Torunarigha (28) und Kapitän Yussuf Poulsen (31) dabei helfen können, sei noch unklar. "Wir haben bei beiden die Belastung gesteigert. Wir warten morgen das Abschlusstraining ab und entscheiden dann fürs Wochenende."
Dass die Ernennung des Stürmers zum Kapitän aufgrund seiner häufigen Verletzungen ein Fehler war, wollte Polzin nicht einräumen. "Die Erfahrung, die Yussi hat, drückt sich nicht nur in der Anzahl der Spielminuten aus. Es geht um den tagtäglichen Umgang, um das tägliche Führen der Mannschaft", widersprach er.
HSV-Coach Merlin Polzin mit warmen Worten für Kollege Steffen Baumgart

An Union-Trainer und Ex-Coach Steffen Baumgart (53, Februar bis November 2024) habe er sehr gute Erinnerungen. "Wie er mich unterstützt und mir den Rücken freigehalten hat, das hat mir sehr viel gebracht", so Polzin. Er freue sich sehr, den bekennenden HSV-Fan wiederzusehen.
Dass der wegen seiner Rotsperre die Partie nicht an der Seitenlinie begleiten wird, sei für ihn unwichtig.
"Es ist für mich während des Spiels völlig irrelevant, wer der Kollege auf der anderen Seite ist", unterstrich der 34-Jährige.
Relevant ist hingegen das Personal, das Polzin am Sonntag zur Verfügung steht - auf Silvan Hefti (27, Hüftprobleme) und Immanuel Pherai (25, private Gründe) trifft das nicht zu. Bei Letzterem erklärte Polzin: "Weil es manchmal auch Dinge gibt, die deutlich wichtiger sind als das, was auf dem Fußballplatz stattfindet."
Titelfoto: WITTERS