HSV gegen Nürnberg: Für Coach Tim Walter das wichtigste Spiel seiner Amtszeit?

Hamburg - Er stand mit dem HSV unter anderem zweimal in der Relegation zum Aufstieg, und doch könnte das kommende Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg (Samstag/13 Uhr) für Coach Tim Walter (48) die wichtigste Partie seiner Amtszeit sein.

Für HSV-Coach Tim Walter (48) wird die Luft immer dünner. Etwas anderes als einen Sieg in Nürnberg kann er sich eigentlich nicht erlauben.
Für HSV-Coach Tim Walter (48) wird die Luft immer dünner. Etwas anderes als einen Sieg in Nürnberg kann er sich eigentlich nicht erlauben.  © Uwe Anspach/dpa

Das hat vor allem einen speziellen Grund: Der 48-Jährige ist so umstritten wie wahrscheinlich noch nie in seiner mittlerweile rund zweieinhalb Jahre währenden Zeit an der Seitenlinie der Hanseaten.

Die bestenfalls durchwachsenen Ergebnisse der zurückliegenden Wochen - aus den vergangenen elf Liga-Partien holten die Rothosen nur vier Siege - ließen vielerorts große Zweifel daran aufkommen, dass der Trainer die Hamburger in dieser Saison endlich zum Aufstieg führen kann.

Nicht nur im Verein gibt es dem Vernehmen nach inzwischen mehr Kritiker als Befürworter Walters, auch unter den Fans ist die Stimmung mittlerweile gekippt.

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Einen Beweis dafür erbrachten die Anhänger unmittelbar nach der jüngsten 1:2-Heimniederlage gegen den SC Paderborn 07, als im Volksparkstadion nach Abpfiff gellende Pfiffe ertönten - lange Zeit ein Novum!

Auch im Netz ist die Kritik an Walter nicht zu überlesen. Viele sind der Meinung, der Klub müsse sich besser heute als morgen von dem Übungsleiter trennen, um noch eine Chance auf die Rückkehr in die Bundesliga zu haben.

Sollte der HSV in Nürnberg nicht gewinnen, steigt der Druck auf Boldt

HSV-Vorstand Jonas Boldt (41, l.) ist großer Befürworter des Trainers. Ob er dem öffentlichen und internen Druck standhalten kann?
HSV-Vorstand Jonas Boldt (41, l.) ist großer Befürworter des Trainers. Ob er dem öffentlichen und internen Druck standhalten kann?  © Uwe Anspach/dpa

Gut für den 48-Jährigen: Der sportlich Verantwortliche, Vorstand Jonas Boldt (41), ist großer Befürworter von Walters Arbeit, stärkte dem Fußballlehrer auch in schwierigen Momenten immer den Rücken.

Klar ist aber auch, dass der öffentliche und interne Druck auf Boldt noch größer werden dürfte, wenn die Rothosen sich nicht mit einem (überzeugenden) Sieg in Nürnberg in die Winterpause verabschieden.

Die Gelegenheit, sich von Walter zu trennen und einen neuen Trainer zu installieren, wäre in der spielfreien Zeit so günstig wie nie. Die Hanseaten spielen am Samstag also auch dafür, ihren Coach zu retten - sofern sie das denn wollen.

Titelfoto: Uwe Anspach/dpa

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