Hamburg - Ein Ausrufezeichen! Der HSV hat sich nach drei sieglosen Spielen in Folge durch einen klaren 6:1-Erfolg im Nordderby gegen Hannover 96 im Aufstiegskampf der 2. Bundesliga zurückgemeldet.

Zu Beginn des Spiels standen aber die Fans auf den ausverkauften Tribünen im Mittelpunkt: Mit zahlreichen Bannern und Banderolen protestierten sie gegen die hohen Ticketpreise im Volksparkstadion.

"Willkommen im teuersten Zweitliga-Zirkus der Welt!", "Fußball muss bezahlbar sein", Schämt euch!" oder "Spielt Hamburg wieder Königsklasse? Mit unserem Dispo füllt ihr eure Kasse" war dort unter anderem zu lesen.

Auch die Gäste-Fans aus Hannover machten mit, präsentierten ein Banner mit dem Spruch: "Für diese Ticketpreise kann man wohl ein Feuerwerk erwarten" - ein Feuerwerk war das Nordderby in der ersten halben Stunde aber keineswegs!

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Die Hamburger hatten zwar mehr vom Spiel, agierten aber viel zu fahrig und ungenau, waren zudem in den Zweikämpfen oft einen Schritt zu spät. Erst in der 34. Minute fand der Ball den Weg ins Tor.

Ausgerechnet Ex-HSVer Derrick Köhn verlor den Ball an Ludovit Reis, der im Zentrum Sonny Kittel bediente. Der Edeltechniker schloss direkt ab und traf per Flachschuss zum 1:0.

Der Treffer war der Brustlöser für die Hausherren, die sieben Minuten später nachlegten: Jonas Meffert setzte sich robust im Luftduell durch, Robert Glatzel leitete weiter auf Laszlo Benes, der nach einer verunglückten Ablage plötzlich allein vor Ron-Robert Zieler stand und den Keeper mit einem Lupfer überwand.

Nur sieben Minuten nach dem Wiederanpfiff dann aber der Schock für die Gastgeber: Köhn fasste sich nach einer verlängerten Flanke am linken Strafraumeck ein Herz und hämmerte die Kugel mit Vollspann in den Winkel - ein Traumtor zum 2:1 (52.)!

Lang währte das 96-Glück aber nicht, denn nur neun Zeigerumdrehungen später stellte Benes den alten Abstand vom Punkt wieder her: Luka Krajnc hatte Moritz Heyer im Strafraum zu Fall gebracht, Referee Florian Badstübner nach Ansicht der TV-Bilder auf Elfmeter entschieden - 3:1 (61.).

Die Vorentscheidung? Ja! Denn in der 65. Minute schraubte die Elf von Coach Tim Walter sogar auf 4:1: Noah Katterbach bediente im Zentrum Glatzel, der per Kopf die Partie endgültig entschied - und das Volksparkstadion zum Explodieren brachte.

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Nun war der HSV-Heimsieg in trockenen Tüchern. Doch die Hanseaten hatten noch nicht genug und legten durch Ransford Königsdörffer (75.) und Reis (87.) noch zwei weitere Treffer nach.

Durch den haushohen Sieg springen die Hamburger zumindest bis heute Abend auf Tabellenplatz zwei. Um 20.30 Uhr empfängt der 1. FC Heidenheim im Topspiel den FC St. Pauli.

27. Spieltag

Hamburger SV - Hannover 96 6:1 (2:0)

Aufstellung HSV: Heuer Fernandes - Heyer, David, Schonlau (81. Zumberi), Katterbach - Meffert (70. Suhonen), Reis, Benes (79. Krahn) - Jatta (79. Nemeth), Glatzel, Kittel (70. Königsdörffer)

Aufstellung 96: Zieler - Muroya, Lührs, Krajnc, Köhn - Kunze, Besuschkow, Ernst (82. Momuluh), Schaub (64. Teuchert) - Beier, Nielsen (74. Foti)

Schiedsrichter: Florian Badstübner (Nürnberg)

Zuschauer: 57.000

Tore: 1:0 Kittel (34.), 2:0 Benes (41.), 2:1 Köhn (52.), 3:1 Benes (61., Elfmeter), 4:1 Glatzel (65.), 5:1 Königsdörffer (75.), 6:1 Reis (87.)

Gelbe Karten: David (2), Benes (4) / Beier (1)

Beste Spieler: Schonlau, Reis, Benes / -