Königsdörffer-Doppelpack! HSV quält sich in Bayreuth in die 2. Runde

Bayreuth - Das war ein hartes Stück Arbeit! Der Hamburger SV ist durch ein 3:1 (2:1/1:1/0:1) bei Drittliga-Aufsteiger SpVgg Bayreuth in die 2. Runde des DFB-Pokals eingezogen. Die Entscheidung fiel erst in der Verlängerung.

Die Bayreuther Führung: Luke Hemmerich (l.) trifft mit seinem Freistoß die Wade von Filip Bilbija (nicht im Bild), von wo die Kugel unhaltbar ins Tor trudelt.
Die Bayreuther Führung: Luke Hemmerich (l.) trifft mit seinem Freistoß die Wade von Filip Bilbija (nicht im Bild), von wo die Kugel unhaltbar ins Tor trudelt.  © Daniel Löb/dpa

Das Hausherren-Tor vor 14.700 Zuschauern im Hans-Walter-Wild-Stadion erzielte Luke Hemmerich (16. Minute), ehe Ransford-Yeboah Königsdörffer zum 1:1 (83.), Sebastian Schonlau zum 2:1 (97.) und erneut Königsdörffer zum 3:1 (111.) die Partie drehten.

Bei den Gastgebern sah Alexander Groiss in der 113. Minute die Gelb-Rote-Karte.

Bayreuth-Trainer Thomas Kleine verzichtete nach der 0:1-Niederlage beim FC Ingolstadt 04 auf Wechsel.

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Sein Gegenüber, HSV-Coach Tim Walter, tauschte im Vergleich zur 0:1-Pleite gegen den FC Hansa Rostock hingegen einmal: Filip Bilbija ersetzte Königsdörffer.

Der Start beider Mannschaften in die Partie war recht gemächlich. Vieles spielte sich zunächst zwischen den Strafräumen ab, mit Ausnahme von einer Torannäherung durch Robert Glatzel (12.) gab es kaum einmal nennenswerte Szenen.

Bis zur 16. Minute: Nach gefährlichem Spiel von Laszlo Benes jagte Hemmerich den fälligen Freistoß aus rund 20 Metern auf den Kasten und traf Bilbija, von dessen Wade die Kugel unhaltbar für Keeper Daniel Heuer Fernandes ins Tor trudelte - 1:0 für den Underdog!

Ein Schock für die Gäste, die fünf Zeigerumdrehungen später sogar Glück hatten, dass Alexander Nollenberger nicht das 0:2 folgen ließ (21.). Auf der Gegenseite kamen die Hanseaten durch Jonas Meffert selbst zu einem guten Abschluss (23.).

Startelf der SpVgg Bayreuth für das DFB-Pokal-Spiel gegen den Hamburger SV

Anfangsformation des HSV für das DFB-Pokal-Spiel bei der SpVgg Bayreuth

HSV fällt gegen Bayreuth wenig ein, die SpVgg setzt auf schnelle Konter

Die beste Chance der Rothosen im ersten Abschnitt: Moritz Heyer (M.) scheitert mit seiner Direktabnahme an Keeper Sebastian Kolbe.
Die beste Chance der Rothosen im ersten Abschnitt: Moritz Heyer (M.) scheitert mit seiner Direktabnahme an Keeper Sebastian Kolbe.  © Daniel Löb/dpa

Anschließend entwickelte sich das von vielen erwartete Spiel: Die Rothosen hatten sehr viel Ballbesitz sowie optisches Übergewicht, während sich die Oberfranken auf die Defensive konzentrierten und auf schnelle Konter setzten.

Die "Oldschdod" (Altstadt) verteidigte gut, hatte mit den Offensivaktionen der Hamburger allerdings auch wenig Mühe. Wie schon zuletzt ging der Walter-Elf in den meisten Situationen die nötige Kreativität und Zielstrebigkeit ab.

In der 38. Minute wäre es dennoch fast so weit gewesen: Moritz Heyer nahm das Leder nach einem Freistoß von Benes volley, scheiterte jedoch am stark reagierenden Schlussmann Sebastian Kolbe.

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Auf der Gegenseite wurde es kurz darauf jedoch mindestens genauso gefährlich: Einen Nollenberger-Kopfball konnte Heuer Fernandes gerade noch so über die Querlatte lenken (44.). So ging es mit der knappen Bayreuther Führung in die Pause.

Der zweite Abschnitt begann wieder mit viel Ballbesitz für die Gäste, die durch Glatzel in der 51. Minute auch den Ausgleichstreffer auf dem Fuß bzw. auf dem Kopf hatten. Torhüter Kolbe entschärfte die Situation aber erneut stark.

Auch in der Folge blieben die Hanseaten am Drücker und kamen zu weiteren guten Möglichkeiten: Der eingewechselte Königsdörffer traf per Kopf die Latte (59.), nur Sekunden später scheiterte Glatzel erneut an Teufelskerl Kolbe (60.).

HSV dreht die Partie durch Ransford-Yeboah Königsdörffer und Sebastian Schonlau

HSV-Neuzugang Ransford-Yeboah Königsdörffer (vorne) sorgte mit seinem späten Ausgleichstreffer für die Verlängerung und traf später auch noch zum 3:1.
HSV-Neuzugang Ransford-Yeboah Königsdörffer (vorne) sorgte mit seinem späten Ausgleichstreffer für die Verlängerung und traf später auch noch zum 3:1.  © Daniel Löb/dpa

Der Ausgleich wäre inzwischen absolut verdient gewesen, zumal die SpVgg mittlerweile kaum noch für offensive Entlastung sorgen konnte. Der Druck des HSV, der im zweiten Abschnitt deutlich schwungvoller agierte, nahm nun immer mehr zu.

Glatzel jagte die Kugel noch über den Kasten (79.), vier Zeigerumdrehungen später zappelte das Leder aber schließlich im Netz: Der eingewechselte Maximilian Rohr bediente Königsdörffer, der aus kurzer Distanz nur noch den Fuß reinhalten musste - 1:1 (83.)!

Mehr passierte in der regulären Spielzeit nicht, sodass es in die Verlängerung ging. In dieser hatte die Walter-Elf durch Glatzel (92.), Sonny Kittel (92.) sowie Königsdörffer direkt drei gute Gelegenheiten (93.) auf die Führung.

Die sollte schließlich in der 97. Minute fallen: Nach einer Ecke von rechts landete die Kugel bei Kapitän Schonlau, der erst geblockt wurde, das Spielgerät dann jedoch aus dem Getümmel heraus in der rechten unteren Ecke platzierte - 2:1!

Im weiteren Verlauf der Verlängerung spielten nur noch die Norddeutschen, von den ausgelaugten Oberfranken kam indes gar nichts mehr. In der 111. Minute sorgte Königsdörffer nach Assist von Glatzel mit dem 3:1 schließlich für die Entscheidung und den Einzug in die nächste Runde.

Für die SpVgg geht es am kommenden Samstag (14 Uhr) mit dem Liga-Heimspiel gegen den SC Freiburg II weiter, die Rothosen empfangen eine Stunde eher den 1. FC Heidenheim.

Titelfoto: Daniel Löb/dpa

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