Doppel-Überzahl beim Aufsteiger: Lok Leipzig schummelt sich zum Sieg

Plauen - Die neue Serie kann starten! Nach der ersten Niederlage in der Regionalliga Nordost vor zwei Wochen ist der 1. FC Lokomotive Leipzig am Freitagabend mit einem 1:0 (0:0) beim VFC Plauen in den 16. Spieltag gestartet - und gleichzeitig den Halleschen FC unter Druck gesetzt.

Lautstarke Unterstützung reiste aus Leipzig ins Vogtland.
Lautstarke Unterstützung reiste aus Leipzig ins Vogtland.  © IMAGO / Johannes Schmidt

Plauen gegen Lok - das gab es in der Liga zuletzt vor mehr als zehn Jahren, als man sich 3:3 trennte. Die Leipziger Torschützen damals: Patrick Grandner per Doppelpack und Alexander Langner - lang, lang ist's her. Das letzte Aufeinandertreffen datiert hingegen aus dem November 2019, als der FCL 1:0 im Sachsenpokal-Viertelfinale im Vogtland siegte.

Auch am Freitag sah vieles nach einem erneuten Sieger aus der Messestadt aus. Erst traf der zum dritten Mal in Folge in der Startelf stehende Nikola Aracic nach Abderrahmane-Flanke nur das Lattenkreuz (5.). Kurz danach wurde Alexander Siebeck mit Steckpass bedient, aber nicht an Torhüter Jakob Pieles vorbei (8.).

Der Aufsteiger, mit zwei Startelf-Veränderungen im Vergleich zum 0:1 bei der VSG Altglienicke, war optisch unterlegen und hatte vor allem in der Abwehr zu tun.

Wurfgeschosse Richtung Schiri nach Lok-Leipzig-Partie: "Werde dort keine Spiele mehr pfeifen"
1. FC Lokomotive Leipzig Wurfgeschosse Richtung Schiri nach Lok-Leipzig-Partie: "Werde dort keine Spiele mehr pfeifen"

Aufreger in der 36. Minute: Plauens Can-Deniz Tanriver blockte Stefan Maderers Kopfball mit seiner Körpermitte und anliegenden Armen, die er aber bei seiner Abwehraktion auch nicht gänzlich aus dem Spiel ließ. Schiedsrichter Lars Albert ließ weiterspielen.

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Theo Ogbidi (r.) und der Rest der Leipziger schafften den Auswärtssieg.
Theo Ogbidi (r.) und der Rest der Leipziger schafften den Auswärtssieg.  © IMAGO / Johannes Schmidt

Für noch mehr Aufruhr sorgte aber die Nachspielzeit: Nach einem Zusammenprall von Maderer mit Tanriver stieß Paul Kämpfer Gäste-Spieler Siebeck mit beiden Armen zu Boden - und kassierte glatt Rot (45.+1). Sein Trainer Karsten Oswald sah Gelb, weil er die heimischen Zuschauer gestikulierend zu Pfiffen animierte.

Die Gelb-Schwarzen, die sich mit einem Heimsieg vorerst aus der Abstiegszone hätten verabschieden können, sahen nach dem Seitenwechsel so gut wie keinen Stich mehr.

Während Pieles seinen Kasten in mehreren Aktionen sauberhalten konnte, hatte aber plötzlich auch Lucas Will in der 60. Minute mal eine gute Chance. Bei dessen unplatzierten Schuss hatte aber Andreas Naumann keine Probleme.

Lok Leipzig patzt gegen Erfurt - und Halle kommt immer näher!
1. FC Lokomotive Leipzig Lok Leipzig patzt gegen Erfurt - und Halle kommt immer näher!

Das Ding wollte aber vor allem beim Team von Jochen Seitz trotz 45-minütiger Überzahl einfach nicht rein. Bis zur 89. Minute, als es nach Pieles-Foul an Tobias Dombrowa Elfer für die Loksche gab. Und den verwandelte Farid Abderrahmane sicher zum Siegtor.

Nach dem zweiten Platzverweis gegen Eric Träger war der Abend gelaufen, wodurch der Spitzenreiter wieder ein Zehn-Punkte-Polster auf Verfolger Halle hat, der am Sonntag in Zehlendorf ebenfalls auf einen Aufsteiger trifft.

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO / Johannes Schmidt

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