Trotz Tabellen-Führung: Wer bei Lok Leipzig nicht glücklich ist

Leipzig - Mit einem starken 3:2 bei der VSG Altglienicke hat sich Lok Leipzig am Freitagabend in die Winterpause verabschiedet. Selbst bei einer Niederlage wäre den Sachsen die Tabellenführung in der Regionalliga Nordost über den Jahreswechsel hinweg nicht zu nehmen gewesen. Alle happy also - eigentlich.

In der Vorsaison war Pasqual Verkamp (28, r.) aus der Startelf von Lok Leipzig kaum wegzudenken. Jetzt lässt ihn Trainer Jochen Seitz (49) oftmals draußen.
In der Vorsaison war Pasqual Verkamp (28, r.) aus der Startelf von Lok Leipzig kaum wegzudenken. Jetzt lässt ihn Trainer Jochen Seitz (49) oftmals draußen.  © Picture Point / Gabor Krieg

"Ich hab mal gehört: Wenn man einen 24-Mann-Kader hat, sind halt meistens nur sieben glücklich. Eben die sieben, die von Anfang bis Ende spielen. Die Jungs, die ausgewechselt werden, sind unglücklich, die Jungs die reinkommen sind unglücklich und die Jungs, die gar nicht reinkommen sind am unglücklichsten", so Loks Trainer Jochen Seitz (49) gegenüber TAG24.

Denn wenn eine Mannschaft sehr gut performt hat, gibt es oftmals keinen Grund, an der Aufstellung zu rütteln. Der Coach, eben Seitz, hat dann die schwere Aufgabe, die Bankdrücker so gut es geht bei Laune zu halten und harte Entscheidungen zu treffen.

Ein Extrembeispiel ist sicherlich Pasqual Verkamp (28). Der Mittelfeldmann stand in der vergangenen Saison gefühlt immer auf dem Platz, war aus der Stammelf nicht wegzudenken.

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Ganz anders in dieser Spielzeit. Wettbewerbsübergreifend stehen gerade einmal 355 Einsatzminuten auf seiner Uhr. Zuletzt stand er nicht einmal mehr im Kader. Gegen Altglienicke reichte es trotz großer Verletzungssorgen auch nicht für einen Einsatz. Was ist da passiert?

Seitz erklärt: "Er hat letztes Jahr fast immer gespielt. Warum? Weil wir auch immer gewonnen haben. Da gab es relativ wenig Grund dann zu wechseln. Und dieses Jahr ist es auch so. Er hatte natürlich auch bisschen Pech - vielleicht auch ein bisschen Selbstverschuldung durch die rote Karte in der Relegation. Dann ist er die ersten beiden Spiele eh ausgefallen, hatte danach Achillessehnenprobleme und war dann auch mal krank. So richtig ins Laufen gekommen ist er dann eben nicht."

Bleibt der Kader von Lok Leipzig über den Winter zusammen?

Jonas Arcalean (28) kam im Sommer aus Walldorf nach Leipzig und brauchte nicht lange, um die Mannschaft zu verstärken.
Jonas Arcalean (28) kam im Sommer aus Walldorf nach Leipzig und brauchte nicht lange, um die Mannschaft zu verstärken.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Die Folge: Verkamp muss sich, wie andere auch, hinten anstellen und dabei zusehen, dass Akteure wie Jonas Arcalean (28) Woche für Woche starke Leistungen abrufen.

Frustrierend natürlich. Aber sein Coach hofft, dass ein Spieler jetzt nicht deshalb die Winterflucht plant. Seitz will seine Mannschaft gern zusammenhalten, zudem in der Innenverteidigung noch Verstärkung holen.

"Alle werden gebraucht", so der Coach.

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Als Motivation gibt er Bankdrückern wie Verkamp mit: "Er hat jetzt die Chance, es in der Rückrunde vielleicht einen Tick besser zu machen. Trotzdem ist das hier natürlich eine Leistungsgesellschaft. Wir stellen die Jungs auf, von denen wir denken, dass sie für das Team am besten sind."

Titelfoto: Picture Point / Gabor Krieg

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