"Komische Entwicklung": Geht das mit RB Leipzig und Tedesco noch lange gut?

Leipzig - 21. Mai 2022: Nach einem packenden Finale zwischen RB Leipzig und dem SC Freiburg lassen sich die Sachsen bis spät in die Nacht mit dem DFB-Pokal in den eigenen Händen feiern. Einen großen Anteil am ersten Titel der Vereinsgeschichte hatte auch Trainer Domenico Tedesco (36), der zu dem Zeitpunkt gerade einmal seit einem halben Jahr den Verein coachte. Nur drei Monate später spricht bei den Roten Bullen kaum einer mehr von dem Erfolg.

RB Leipzig ist denkbar schlecht in die neue Saison gestartet. Typischerweise ist dann der Trainer meist der erste Leidtragende.
RB Leipzig ist denkbar schlecht in die neue Saison gestartet. Typischerweise ist dann der Trainer meist der erste Leidtragende.  © Picture Point / Gabor Krieg

Nach dem 3:5-Aus im Supercup gegen den FC Bayern München und dem Katastrophenstart in der Bundesliga (zwei Remis, eine Niederlage) haben die Rasenballer aktuell mit einer waschechten Krise zu kämpfen.

Und im Mittelpunkt steht ebenjener Coach, der wenige Monate zuvor noch in den Himmel gelobt wurde.

Nachdem Jesse Marsch (48), der den Verein vorher betreut hatte, den Karren weit in den Sand gefahren hatte, läutete die Mannschaft unter Tedesco eine echte Aufholjagd ein, mit der am Ende der wichtige vierte Champions-League-Platz ergattert wurde.

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Schaut man jedoch etwas genauer hin, wird schnell klar, dass der jetzige Tiefpunkt möglicherweise größere Vorboten hatte, als es zunächst den Anschein hat.

"Beim Blick auf die vergangene Rückrunde darfst du halt auch nicht vergessen: Euro-League-Aus gegen die Rangers im Halbfinale. Sie haben auch ganz zum Schluss noch einmal leichtfertig Punkte weggegeben", moniert Kommentator Wolff Fuss (46) in der Sendung "Sky Glanzparade". Kollege Frank Buschmann (57) spricht gar von einer "komischen Entwicklung", betrachtet man die Auf und Abs der jüngsten Vergangenheit.

RB Leipzig: Steht der Ersatz für Tedesco bereits fest?

Für Marcel Halstenberg (30) ist eine Trainerdiskussion aktuell "natürlich absurd".
Für Marcel Halstenberg (30) ist eine Trainerdiskussion aktuell "natürlich absurd".  © Picture Point / Gabor Krieg

Der 57-Jährige geht in seinen Ausführungen sogar noch ein Stück weiter - und spricht einen möglichen vorzeitigen Trainerrauswurf direkt an: "Für mich sind die ersten beiden Kandidaten im Moment nach drei Spielen Seoane in Leverkusen und bei Leipzig hab ich so irgendwie das Gefühl, dass etwas nicht passt. Noch zwei, drei Niederlagen - dann wird's aber ganz eng."

Tatsächlich ist die Wahrscheinlichkeit nicht allzu groß, dass sich RB-Chef Oliver Mintzlaff (46) das Szenario so lange wie in der Vorsaison anschauen wird, als er erst im November die Reißleine gezogen hat. Zumal er vor einer Woche bereits öffentlich Kritik geäußert hat.

Zeitgleich wird im Netz schon spekuliert, dass man längst mit Marco Rose (45) als Nachfolger rechnet, der passenderweise mit Max Eberl (48) zusammen in Leipzig neu anfangen kann.

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Letztendlich wird im Fußball aber immer spekuliert. Kommt die Mannschaft in den nächsten Wochen wieder in die Spur, vorzugsweise mit einem Sieg gegen den VfL Wolfsburg am Samstag (15.30 Uhr/Sky), dann wird der Wunsch nach einem Trainernachfolger ganz schnell wieder vom Tisch sein.

Zumal die Mannschaft selbst davon offenbar gar nichts wissen will. Marcel Halstenberg (30) bezeichnete die Diskussion am Sonntag als "natürlich absurd" und fügte an: "Letztes Jahr haben wir den Pokal geholt und wurden hochgejubelt. Das ist nun mal so im Fußball, das geht ganz schnell. Aber das lasse ich links liegen."

Titelfoto: Picture Point / Gabor Krieg

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