RB Leipzig räumt Bergamo aus dem Weg und steht im Europa-League-Halbfinale!

Bergamo - Halbfinale der Europa League, RB Leipzig ist dabei! In einem extrem spannenden Match setzten sich die Sachsen bei Atalanta Bergamo am Donnerstagabend mit 2:0 (1:0) durch und konnten nach dem 1:1 im Hinspiel den Einzug in die nächste Runde feiern.

Gut 25.000 Fans schauten sich das Spiel im Gewiss Stadium an. Um die 750 Zuschauer kamen aus Leipzig mit.
Gut 25.000 Fans schauten sich das Spiel im Gewiss Stadium an. Um die 750 Zuschauer kamen aus Leipzig mit.  © Jan Woitas/dpa

Beide Tore im Gewiss Stadium erzielte Matchwinner Christopher Nkunku (18. Minute/86. Minute).

Im Vergleich zur 1:2-Niederlage bei US Sassuolo am Wochenende wechselte Atalanta-Coach Gian Piero Gasperini kräftig durch. Bis auf Merih Demiral, Hans Hateboer, Jeremie Boga und Duvan Zapata stand eine komplett frische Elf auf dem Rasen.

Auch Domenico Tedesco tauschte vier Spieler gegenüber dem 3:0-Erfolg über die TSG 1899 Hoffenheim aus: Angelino, Dani Olmo, Andre Silva und Benjamin Henrichs ersetzten Dominik Szoboszlai, Emil Forsberg, Marcel Halstenberg und Nordi Mukiele, die zunächst alle auf der Bank Platz nahmen.

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Im Hinspiel leisteten sich die Sachsen zu viele Fehler. "Bei allem Respekt vor Atalanta und ihrer robusten Spielweise haben wir uns zu häufig selbst in die Bredouille gebracht", analysierte Tedesco deshalb auch vor der Partie. Der Plan war also klar: Kompakt stehen und vorne Tore machen! Entsprechend konzentriert startete der Bundesligist in die Partie.

Doch Bergamo machte sofort Druck, attackierte früh und fand einige Male einen freien Mann auf dem Flügel. In der sechsten Minute musste Peter Gulacsi auch das erste Mal eingreifen. Doch der Flachschuss von Boga aus 13 Metern war letztendlich kein Problem.

Atalanta Bergamo tat sich schwer gegen gut organisierte Sachsen. Im Hinspiel hatten die Roten Bullen noch Probleme gehabt.
Atalanta Bergamo tat sich schwer gegen gut organisierte Sachsen. Im Hinspiel hatten die Roten Bullen noch Probleme gehabt.  © Jan Woitas/dpa

Startelf von Atalanta Bergamo für das Europa-League-Heimspiel gegen RB Leipzig

So ging RB Leipzig ins Europa-League-Auswärtsspiel bei Atalanta Bergamo

Kombination von Konrad Laimer und Christopher Nkunku bringt das 1:0 für RB Leipzig

Erfolgreiches Duo: Wie schon zuletzt in der Liga arbeiteten Konrad Laimer und Christopher Nkunku auch dieses Mal wieder perfekt zusammen.
Erfolgreiches Duo: Wie schon zuletzt in der Liga arbeiteten Konrad Laimer und Christopher Nkunku auch dieses Mal wieder perfekt zusammen.  © Jan Woitas/dpa

Die Roten Bullen hatten tatsächlich wie schon im Hinspiel Probleme, in die Partie zu kommen. Nach zehn Minuten war das Team aber auch in Italien angekommen. Schussversuche aus der Distanz von Henrichs (10.), Konrad Laimer (11.) und Silva (15.) fanden aber noch nicht ihr Ziel und wurden abgeblockt.

Doch in der 18. Minute klingelte es dann: Wie zuletzt schon in der Liga fuhren die Leipziger einen blitzschnellen Konter über die rechte Seite. Laimer rannte mit dem Ball über die komplette Bergamo-Hälfte bis fast an den Pfosten, wo er überlegt zurücklegte und Nkunku fand, der gewohnt sicher einnetzte - 1:0!

Die Gastgeber hatten in der Folge Wut im Bauch, griffen noch zeitiger an und wurden daher auch anfälliger für weitere Konter, die der Bundesligist allerdings noch nicht konsequent genug ausspielte.

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Bestes Beispiel dafür war ein Abschluss von Angelino, der nach einem Zuspiel von Nkunku an der Strafraumkante nicht genug Druck hinter die Kugel bekam, sodass ihn Juan Musso einfach aufsammeln konnte (29.).

Insgesamt hatten die Sachsen Atalanta in der ersten Halbzeit sehr gut im Griff. Meist sah es gefährlich aus, wenn sich der italienische Spitzenverein bis an die Box durchkombinierte. Abschlüsse von Teun Koopmeiners und Zapata nach einer halben Stunde gingen aber letztendlich weit über den Kasten. So passierte folgerichtig bis zum Pausenpfiff nichts Nennenswertes mehr.

RB Leipzig zu Gast bei Atalanta Bergamo: Aufregung im Sachsen-Strafraum

Dani Olmo war über die gesamte Begegnung ein eher unauffälliger Akteur, der im Mittelfeld aber den ein oder anderen guten Pass setzte.
Dani Olmo war über die gesamte Begegnung ein eher unauffälliger Akteur, der im Mittelfeld aber den ein oder anderen guten Pass setzte.  © Jan Woitas/dpa

Die zweiten 45 Minuten starteten direkt mit einem Aufreger. Nach einem Foul von Gvardiol bekam Atalanta einen Freistoß zugesprochen. Den Schuss von Koopmeiners wehrte Henrichs mit der Hand ab, wodurch ein weiterer Freistoß direkt an der Strafraumkante ausgeführt werden durfte.

Doch auch diesen Freistoß von Marten de Roon wehrte ein Bulle mit der Hand ab. Da Olmos Arm allerdings extrem nah am Körper angelegt war, entschied sich der Schiri nach einem Videocheck schließlich dafür, keinen Elfmeter zu geben.

Wer dachte, dass diese Szene die Gäste verunsichern könnte, täuschte sich. In der 55. Minute hatte Laimer nach einem weiteren Konter das 2:0 auf dem Fuß, weil Musso einen harmlosen Querpass von Nkunku nicht festhalten konnte. Sein Schussversuch aus elf Metern wurde aber noch knapp zur Ecke abgewehrt, die nichts einbrachte.

Danach reichte es Gasperini, der in der 58. Minute Luis Muriel einwechselte, der im Hinspiel das zwischenzeitliche 1:0 für Atalanta erzielte. Das Duell wurde zusehends hektischer und war von vielen Unterbrechungen geprägt.

In der 62. Minute hatte Bergamo dann den Ausgleich auf dem Fuß. Ein weiterer Freistoß von der linken Seite segelte über die komplette Abwehrreihe hinweg zu Davide Zappacosta, der von hinten angerauscht kam und die Flanke direkt verwertete. Sein versuch aus sieben Metern ging jedoch weit über den Kasten.

Der spanische Schiedsrichter Matheu Lahoz sah sich die Handszene nach dem Freistoß knapp drei Minuten lang an. Am Ende entschied er sich gegen einen Elfmeter für Bergamo.
Der spanische Schiedsrichter Matheu Lahoz sah sich die Handszene nach dem Freistoß knapp drei Minuten lang an. Am Ende entschied er sich gegen einen Elfmeter für Bergamo.  © Jan Woitas/dpa

RB Leipzigs Nkunku sorgt für die Entscheidung

In den letzten Minuten war Feuer in der Partie. Ein ums andere Mal musste der Referee eingreifen.
In den letzten Minuten war Feuer in der Partie. Ein ums andere Mal musste der Referee eingreifen.  © Jan Woitas/dpa

Die 25.000 Fans im Stadion merkten, dass der Serie-A-Mannschaft so langsam die Zeit davon lief. Doch Muriel brachte die Leipziger Defensive ein ums andere Mal ins Taumeln.

Die nächste große Chance hatten allerdings die Bullen. Kevin Kampl setzte links im Strafraum Nkunku in Szene. Der schloss schließlich ab, doch Musso lenkte den Ball ans Außennetz (68.).

Die letzten 20 Minuten erinnerten schließlich mehr und mehr an das wilde Spektakel aus dem Hinspiel - wegen der enormen Intensität! Aufgrund des knappen Ergebnisses sahen die Zuschauer ein extrem spannendes Duell.

RB machte kaum mehr was nach vorne, ließ hinten aber wenig anbrennen. Es war so viel Hektik in dem Aufeinandertreffen, dass kaum ein Angriff zu Ende gespielt wurde.

Auch ein Vorstoß in der 86. Minute nicht - aber nur, weil Musso Nkunku im Strafraum von den Beinen holte. Den folgenden Strafstoß platzierte der Franzose extrem souverän in der linken oberen Ecke - 2:0. Danach war die Sache für Bergamo gelaufen. Trotz sieben Minuten Nachspielzeit ließen die Sachsen nichts mehr anbrennen.

Für RB Leipzig geht es am kommenden Sonntagabend in der Bundesliga bei Bayer 04 Leverkusen weiter (19.30 Uhr/DAZN). Atalanta Bergamo muss erst am Montagabend um 21 Uhr gegen Hellas Verona wieder ran.

Titelfoto: Jan Woitas/dpa

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