RB Leipzig schrammt an Blamage vorbei: "Komplett die Kontrolle verloren"

Wiesbaden/Leipzig - Mit einem blauen Auge ist RB Leipzig am Mittwochabend aus Hessen zurückgereist. Das 3:2 im DFB-Pokal bei Zweitliga-Aufsteiger SV Wehen Wiesbaden war nur anfangs eine Machtdemonstration, hinten raus habe man "komplett die Kontrolle verloren", musste Trainer Marco Rose (47) eingestehen, der dennoch viel Positives aus dem Fight zieht.

V.l.n.r.: So ganz zufrieden guckten Ilaix Moriba (20), Benjamin Sesko (20) und Benjamin Henrichs (26)
V.l.n.r.: So ganz zufrieden guckten Ilaix Moriba (20), Benjamin Sesko (20) und Benjamin Henrichs (26)  © Uwe Anspach/dpa

Sechs Wechsel bot Rose in seiner Startelf auf. Nicht, weil er den Gegner unterschätzte. Weil er Dauerläufern eine Pause gönnte und Bankdrückern zu Einsatzzeit verhalf.

Die Ausrede, dass die Rotation ausschlaggebend für das Zitterspiel war, wollte Emil Forsberg (31) nicht gelten lassen.

"Nee, wir kennen uns seit Langem, wir haben tolle Spieler im Verein, jeder weiß, was zu tun ist", sagte der 1:0-Torschütze und 3:1-Vorlagengeber in der ARD-"Sportschau", die das Match im Free-TV zeigte.

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Bereits nach 18 Minuten hatte es nach Treffern des Schweden und Benjamin Sesko (20) scheinbar komfortabel 2:0 gestanden. Ein trügerisches Ergebnis, wie später wieder einmal deutlich wurde. Wenige Minuten vor der Pause spielte Martin Angha (29) aus der eigenen Hälfte eine Zuckerflanke nach vorn, der am Mittwoch mehrfach unglücklich agierende Nicolas Seiwald (22) verlor das Body-Duell gegen Doppelpacker Ivan Prtajin (27), der Rückkehrer Peter Gulacsi (33) überlupfte und den Anschluss markierte.

In dieser Situation habe sein Team einmal in der Defensive nicht gut gestanden. "Dann passiert genau das, was du nicht brauchst an so einem Pokalabend: Du wachst das Stadion auf, lässt den Gegner wieder dran glauben", so Rose, dessen Jungs den Hessen vor allem im zweiten Durchgang "Futter gegeben" haben, "das sie auch angenommen haben".

Kopf einschalten, forderte RB Leipzigs Trainer Marco Rose (47)
Kopf einschalten, forderte RB Leipzigs Trainer Marco Rose (47)  © Uwe Anspach/dpa

Kompletter Kontrollverlust bei RB Leipzig: "Darüber müssen wir reden!"

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Hoch die Hände, zweite Runde! Xavi Simons (20), der in fünf Bundesliga-Spielen schon sieben Torbeteiligungen vorzuweisen hat, blieb diesmal glücklos.  © Uwe Anspach/dpa

Leipzigs Coach, der am Ende der Saison seinen zweiten Pokaltitel und sogar den dritten in Folge mit den Sachsen holen will, sagte außerdem: "Hintenraus haben wir sogar komplett die Kontrolle verloren. Darüber werden wir reden."

Forsberg ergänzte: "Wir müssen paar Situationen besser ausspielen, ein bisschen mehr Geduld haben. Wir führen 2:0, haben gute Kontrolle über das Spiel - da müssen wir nichts Unnötiges machen, das Spiel in der ersten Halbzeit nach Hause bringen und mit Power rauskommen in die zweite Halbzeit."

Für den frischgebackenen Zweitligisten gab es durchaus die Chance, auf 3:3 zu stellen und den Favoriten in die Verlängerung zu zwingen. Angesichts des am Samstag (18.30 Uhr/Sky) anstehenden Bundesliga-Krachers gegen den FC Bayern München wäre das natürlich sehr ungünstig gewesen.

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Dennoch hatte der 47-Jährige auch ein großes Kompliment für seine Mannschaft parat: "Der vierte Sieg in Folge gibt uns Energie."

Highlights aus Wehen Wiesbaden gegen RB Leipzig im Video

Nach dem Bayern-Match steht am Sonntag (19.10 Uhr/ARD) noch die Auslosung der 2. DFB-Pokalrunde an.

Titelfoto: Uwe Anspach/dpa

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