Saisonstart vergeigt! RB Leipzig verliert bei corona-gebeutelten Mainzern

Mainz - Dämpfer zum Start! RB Leipzig hat am 1. Spieltag der 1. Bundesliga überraschend bei einer von Corona- und Quarantänefällen ausgedünnten Mannschaft des 1. FSV Mainz 05 mit 0:1 (0:1) verloren und direkt mal einen Rückschlag verkraften müssen.

Auch einige Fans von RB Leipzig haben sich auf den Weg zum Auftaktmatch nach Mainz gemacht.
Auch einige Fans von RB Leipzig haben sich auf den Weg zum Auftaktmatch nach Mainz gemacht.  © Picture Point/Roger Petzsche

Moussa Niakhaté erzielte vor 10.500 Zuschauern in der Mewa Arena das Tor des Tages (13. Minute).

M05-Trainer Bo Svensson musste aufgrund mehrerer Coronafälle auf viele Spieler verzichten und wechselte nach dem 8:7 i.E. im DFB-Pokal bei der SV Elversberg fünfmal: Alexander Hack, Niklas Tauer, Aarón, Paul Nebel und Jae-sung Lee ersetzten Jeremiah St. Juste, Dominik Kohr, Anderson Lucoqui, Jean-Paul Boetius und Ádám Szalai (alle nicht im Kader).

Personell deutlich einfacher fiel es RB-Coach Jesse Marsch, der mit exakt derselben Startelf wie beim 4:0-Pokalsieg beim SV Sandhausen auflief. Etwas überraschend saß Kapitän Marcel Sabitzer aber nur auf der Bank.

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Anstatt sich mit dem neuformierten Team hinten reinzustellen und sich nur auf die Abwehr zu konzentrieren, merkte man den Nullfünfern zunächst nicht an, dass sie Personalprobleme hatten.

Die erste Großchance gehörte dann auch den Hausherren: Lees Flugkopfball prallte gegen das Gebälk, ehe Nebels Nachschuss neben dem langen Pfosten landete (5.).

Die Roten Bullen bissen sich an den Hausherren um Leandro Barreiro (2.v.r.) die Zähne aus.
Die Roten Bullen bissen sich an den Hausherren um Leandro Barreiro (2.v.r.) die Zähne aus.  © Picture Point/Roger Petzsche

Startelf des 1. FSV Mainz 05 für das Heimspiel gegen RB Leipzig

Mannschaftsaufstellung von RB Leipzig beim 1. FSV Mainz 05

Gebeutelter 1. FSV Mainz 05 geht nach Mukiele-Bogenlampe überraschend in Führung

Moussa Niakhaté (l.) schiebt zum 1:0 für Mainz ein und dreht zum Jubeln ab.
Moussa Niakhaté (l.) schiebt zum 1:0 für Mainz ein und dreht zum Jubeln ab.  © Picture Point/Roger Petzsche

Die Roten Bullen taten sich extrem schwer gegen offensichtlich sehr motivierte Mainzer. Die erste und lange Zeit einzige Gelegenheit gab es der 9. Minute: Christopher Nkunku steckte auf Angelino in den Strafraum durch, der den Ball aber nicht an Torwart Robin Zentner vorbeibrachte.

Ein einziger Leipziger Fehler bei einer Ecke war es, der die gebeutelte Svensson-Truppe tatsächlich jubeln ließ: Nordi Mukiele legte sich die Kugel mit der Brust vor, wollte sie wegschlagen, seine Bogenlampe flog aber nach hinten in Richtung langer Pfosten, wo Niakhaté freistehend nur noch einschieben musste - ein kurioses 1:0 für Mainz (13.)!

Es fehlte den Sachsen auch weiterhin an Ideen, Räumen und teilweise Glück. Erst nach einer halben Stunde wurde es für Zentners Kasten wieder gefährlich.

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Nebel leistete sich einen fatalen Fehlpass nach hinten, der abgefangen wurde. Amadou Haidara hatte nach Doppelpass mit Silva das Auge für Nkunku, der viel Platz vor sich sah, im Sechzehner noch einen Haken schlug, dann aber von Tauer in höchster Not vom Ball getrennt wurde (29.).

Zwar kam Mainz bis zur Pause nicht mehr nach vorn. Durch kluges Verschieben der eigenen Reihen und engagiertes Verteidigen schafften es die Gastgeber aber, mit einer knappen Führung in die Halbzeit zu gehen.

Ausgelassen feiern die Mainzer das 1:0.
Ausgelassen feiern die Mainzer das 1:0.  © Torsten Silz/dpa

RB Leipzig schiebt immer wieder an - Joker Brobbey, Hwang, Sabitzer und Szoboszlai glücklos

Die Roten Bullen brachten den Ball nicht im Kasten des starken Robin Zentner (graues Trikot) unter.
Die Roten Bullen brachten den Ball nicht im Kasten des starken Robin Zentner (graues Trikot) unter.  © Picture Point/Roger Petzsche

Der Vizemeister musste mit Beginn des zweiten Durchgangs mehr ins Risiko und natürlich auch voll aufs 1:1 gehen. Doch es war wieder der FSV, der sogar hätte erhöhen können: Torschütze Niakhaté setzte sich auf dem rechten Flügel durch, legte quer auf Nebel, der mit seinem Schuss aus wenigen Metern aber an Péter Gulácsi scheiterte (50.).

Mit mehr als zwei Dritteln lag der Ballbesitz deutlich bei den Leipzigern, denen der letzte Pass, die punktgenaue Flanke, einfach nicht gelingen wollte. Positiv war nur: Sie hatten noch genügend Zeit auf der Uhr.

Dann lag das 1:1 in der Luft: Mukiele setzte sich an der Eckfahne gegen zwei Gegenspieler durch, legte in den Strafraum, wo Mohamed Simakan sofort abzog, Zentner das Leder aber stark zur Ecke klären konnte (58.).

Der eingewechselte Dominik Szoboszlai probierte es, nachdem Silva eine Angelino-Flanke in die Box weitergeleitet hatte. Er umkurvte Zentner, schoss aber dennoch nur dessen Bein an - und stand zudem auch im Abseits (73.).

Eine Viertelstunde vor dem Ende drosch Stefan Bell nach einer Ecke am langen Pfosten stehend den Ball zum 2:0 in die Maschen. Doch bei der Standardausführung soll sich das Spielgerät im Aus befunden haben - Glück für RB (75.).

Die Sachsen schoben Angriff für Angriff nach vorn, verzweifelten aber immer wieder am Abwehrbollwerk. Und vergeigten damit überraschend den Saisonauftakt, denn am Ende blieb es beim knappen und hart erkämpften Erfolg der Hausherren.

Jesse Marsch verlor seine Bundesliga-Premiere mit RB Leipzig.
Jesse Marsch verlor seine Bundesliga-Premiere mit RB Leipzig.  © Torsten Silz/dpa

Für die Leipziger geht es schon am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) mit dem Heimspiel gegen den VfB Stuttgart weiter. Mainz reist am Samstag (15.30 Uhr/Sky) zu Aufsteiger VfL Bochum.

Titelfoto: Bildmontage: Picture Point/Roger Petzsche

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