Schwache Phase, Olmo schmerzlich vermisst: Schafft RB Leipzig im Hexenkessel Einzug ins Achtelfinale?

Belgrad/Leipzig - Pokal-Aus, Liga-Blamage und nun die "Hölle von Belgrad": RB Leipzig sucht nach einer Woche zum Vergessen händeringend nach einem Stimmungsaufheller – und die Aussicht auf das Champions-League-Achtelfinale bietet dafür die perfekte Gelegenheit.

Trainer Marco Rose (47) stand am Montag schon mit seinem Team auf dem Platz im Stadion Rajko Mitic, dem "Marakana von Belgrad".
Trainer Marco Rose (47) stand am Montag schon mit seinem Team auf dem Platz im Stadion Rajko Mitic, dem "Marakana von Belgrad".  © Jan Woitas/dpa

"Ich sehe uns jetzt in der Pflicht, aber ich habe ein gutes Gefühl für Belgrad, weil die Einstellung da ist", sagte Trainer Marco Rose (47) vor der Partie bei Roter Stern im legendären Stadion Rajko Mitic, dem "Marakana von Belgrad", am Dienstag (21 Uhr/DAZN).

Verzichten muss Rose dabei auf Timo Werner (27). Der Nationalstürmer sei "so erkrankt, dass er nicht spielfähig ist", sagte Rose auf der Abschluss-Pressekonferenz am Montagabend.

Mit Yussuf Poulsen (29) ist ein weiterer Angreifer fraglich, ein möglicher Einsatz werde nach Adduktorenproblemen erst kurz vor Spielbeginn geklärt.

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Es werde "sicherlich ein heißer Tanz" vor 55.000 serbischen Fans, sagte Rose, dem mit RB der historisch frühe Einzug in die K.o.-Phase der Königsklasse winkt.

Denn nach zwei Siegen aus drei Spielen ist die Ausgangslage prächtig – ein eigener Erfolg und Schützenhilfe von Titelverteidiger Manchester City gegen Young Boys Bern würde den Sachsen die vierte Achtelfinale-Teilnahme in den vergangenen fünf Jahren bescheren.

Champions-League-Spiel in Belgrad: Leipzig vermisst Dani Olmo schmerzlich

Zuletzt hatten die Leipziger eine Niederlage beim Bundesliga-Kellerkind 1. FSV Mainz hinnehmen müssen, davor schon das Pokal-Aus in Wolfsburg.
Zuletzt hatten die Leipziger eine Niederlage beim Bundesliga-Kellerkind 1. FSV Mainz hinnehmen müssen, davor schon das Pokal-Aus in Wolfsburg.  © Picture Point / Roger Petzsche

Dafür setzt Rose bei seinen Spielern auf die nötige Ruhe und Konzentration. "Wir müssen gucken, dass wir in den wilden Momenten einen kühlen Kopf bewahren", sagte er.

Vor dem letzten Gruppenspieltag schaffte RB den Einzug jedoch noch nie. "Wir haben uns eine gute Ausgangsposition geschaffen. Und jetzt sollten wir versuchen, dass dort auch mit großem Selbstvertrauen zu nutzen", betonte Rose.

Dabei ist den Sachsen das Selbstverständnis zuletzt etwas abhandengekommen. Das Pokal-Aus beim 0:1 in Wolfsburg und der blutleere Auftritt beim Bundesliga-Kellerkind FSV Mainz 05 (0:2) ließen den RB-Coach ratlos zurück. "Wir sind in einer Phase, in der uns vorne zu wenig einfällt", sagte Rose.

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Dabei vermisste Rose seinen offensiven Ausnahmespieler Dani Olmo (25) erneut schmerzlich. "Dann, wenn es um die Wurst geht, ist es zu wenig. Da würde dir ein Dani Olmo helfen", sinnierte Rose.

Der Spanier hatte vor zwei Wochen beim Hinspiel gegen Roter Stern (3:1) nach langer Verletzungspause sein Tor-Comeback gefeiert – und sich nur wenige Tage später erneut schwer an der Schulter verletzt.

Im Hinspiel gegen Belgrad hat er noch getroffen, wenige Tage später dann der Schock: Dani Olmo (25) ist schon wieder verletzt und fällt lange aus.
Im Hinspiel gegen Belgrad hat er noch getroffen, wenige Tage später dann der Schock: Dani Olmo (25) ist schon wieder verletzt und fällt lange aus.  © Bildmontage: PICTURE POINT / Roger Petzsche, PICTURE POINT / S. Sonntag

Leipzigs Rouven Schröder erwartet großartige Atmosphäre im Hexenkessel

In Leipzig hatten die serbischen Fans bereits gezündelt und auch diesmal werden sie vermutlich wieder alles geben.
In Leipzig hatten die serbischen Fans bereits gezündelt und auch diesmal werden sie vermutlich wieder alles geben.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

In der serbischen Hauptstadt muss es für die Sachsen auch ohne Olmo gehen. Sportdirektor Rouven Schröder (48) freut sich auf eine "unglaubliche Atmosphäre", Offensivspieler Christoph Baumgartner (24) sprach von einem der "geilsten Stadien in Europa".

Sollte RB im Hexenkessel jedoch verlieren, wäre die Gruppe G wieder offen und Roter Stern mit vier Zählern an Leipzig dran.

"Wir sind mit sechs Punkten gut gestartet, aber trotz allem ist die Gruppenphase noch nicht vorbei", betonte Schröder, der schon "als kleines Kind" von Spielen in Belgrad begeistert war: "Da wurde schon mal ein Feuerchen auf der Tribüne gemacht."

Das will RB nun vor allem auf dem Platz abbrennen.

Ob es bei Feuerchen auf der Tribüne bleibt, wird sich zeigen. RB-Anhänger wurden am Montag vom Klub davor gewarnt, sich in Belgrad in auffälliger Fankleidung zu zeigen. Gerüchten zufolge wird innerhalb der Leipziger Fanszene vor dem gefährlichsten Auswärtsspiel in der Vereinsgeschichte gewarnt.

Titelfoto: Bildmontage: PICTURE POINT / Roger Petzsche, PICTURE POINT / S. Sonntag

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