"Vorführung", "peinlich", "auf den Sack bekommen": RB Leipzigs Sahnetag gegen Augsburg

Leipzig - Das war eine Reaktion, wie man sie sich kaum besser ausmalen konnte! RB Leipzigs deutlicher 4:0-Erfolg im abschließenden Bundesliga-Heimspiel der Saison gegen den FC Augsburg war an Dominanz schwer zu überbieten. Der Drops war so schnell gelutscht, dass es sogar noch eine emotionale Einwechslung gab.

Schwer enttäuscht über die Leistung seines Teams: FC Augsburgs Niklas Dorsch (24).
Schwer enttäuscht über die Leistung seines Teams: FC Augsburgs Niklas Dorsch (24).  © Picture Point/Gabor Krieg

Niklas Dorsch (24) bedankte sich im DAZN-Interview zunächst bei der Schützenhilfe des FC Bayern München, der alle Abstiegssorgen des FCA durch sein 2:2 gegen den VfB Stuttgart begrub.

Erst im Spielertunnel, Sekunden vor dem Anpfiff in der Red Bull Arena, erfuhren die Augsburger von diesem Ergebnis und hätten befreit und drucklos aufspielen können.

Das sah in Teilen der ersten Halbzeit auch ganz gut aus, doch André Silvas (26) 1:0 in der 40. Minute ließ das Kartenhaus zusammenklappen. Christopher Nkunku (24) per Doppelpack (48./57.) und Emil Forsberg (30) mit einem verwandelten Foulelfmeter (65.) schraubten das Ergebnis komfortabel in die Höhe.

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"Wir haben hier richtig auf den Sack bekommen", sagte Dorsch enttäuscht. "Hinten raus war's bisschen peinlich, dass sie sogar den Ball ins Aus spielen, um den Torwart [Philipp Tschauner] einzuwechseln - das war schon eine Art Vorführung hier. Absolut verdient auch in der Höhe."

Emil Forsberg (30) - am Donnerstag beim 1:3 bei den Glasgow Rangers im Halbfinal-Rückspiel der Europa League ohne Einsatz - freute sich über die Reaktion: "Das war wichtig für uns, für unsere Fans und auch für den Verein zu zeigen, wie gut wir sind."

Die zweite Halbzeit am Sonntag, bei der man Markus Weinzierls (47) Elf teilweise an die Wand spielte, "war ein Feuerwerk, wir haben richtig geilen Fußball gespielt, eine Super-Leistung", so Forsberg.

Christopher Nkunku (24) erzielte gegen den FCA seine Ligatore 19 und 20.
Christopher Nkunku (24) erzielte gegen den FCA seine Ligatore 19 und 20.  © Picture Point/Gabor Krieg

RB Leipzig und der "Glücksfall Tschauni"

In der 87. Minute wurde Philipp Tschauner (36) für Péter Gulácsi (31) eingewechselt.
In der 87. Minute wurde Philipp Tschauner (36) für Péter Gulácsi (31) eingewechselt.  © Picture Point/Gabor Krieg

RB-Trainer Domenico Tedesco (36) bestätigte bei DAZN erneut, dass die Köpfe nach dem Europa-League-Aus leer waren, "nicht nur bei den Spielern. So ein Halbfinale spielst du ja nicht jeden Tag und verlierst es auch nicht jeden Tag. Da haben wir erst mal schlucken müssen."

Jetzt ist er "einfach nur erleichtert und happy über die Mannschaft".

Aufgrund der nach hinten hinaus hohen Dominanz konnte sogar ein emotionaler Moment Platz im Spielberichtsbogen finden: Philipp Tschauner (36), der 2019 als Nummer-3-Torwart verpflichtet wurde und bis Sonntag kein einziges Mal zum Einsatz kam, wurde in der 87. Minute für Péter Gulácsi (31) eingewechselt.

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"Tschauni ist für uns ein Glücksfall und in der Kabine ganz, ganz wichtig", bestätigte Tedesco. "Jeder Spieler, egal ob deutschsprachig oder nicht, vertraut sich ihm an, er hat ein offenes Ohr für alle. Das ist ein ganz wichtiger Punkt, auch für diese Rückrunde für uns."

Die mindeste Geste des Trainerteams sei ein - wenn auch sehr kurzer - Einsatz im letzten Heimspiel gewesen: "Das hat er sich durchaus und durchweg verdient."

Nach dem abschließenden Saisonspiel bei Arminia Bielefeld wird er seine Karriere beenden, den Sachsen aber möglicherweise in anderer Funktion erhalten bleiben.

"Tschauni" beendet nach der Saison seine Karriere und wird den Roten Bullen eventuell in anderer Funktion erhalten bleiben.
"Tschauni" beendet nach der Saison seine Karriere und wird den Roten Bullen eventuell in anderer Funktion erhalten bleiben.  © Picture Point/Gabor Krieg

Kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky) geht es für die Roten Bullen nach Bielefeld, wo man Arminia in die 2. Bundesliga und sich selbst sicher in die Champions League schießen kann. Der Saisonabschluss - das DFB-Pokalfinale gegen den SC Freiburg - steigt eine Woche später am 21. Mai (20 Uhr/ARD, Sky).

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Titelfoto: Bildmontage: Picture Point/Gabor Krieg

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