Aufstieg perfekt: Dynamo Dresden kehrt nach drei Jahren in die 2. Bundesliga zurück

Mannheim/Dresden - Der schwarz-gelbe Wahnsinn! Game, Set and Match! Dynamo hat den zweiten Matchball verwandelt. Die SGD steigt trotz einem 0:1 in Mannheim zum fünften Mal in die 2. Bundesliga auf. Der nächste Feier-Marathon kann in Dresden beginnen.

Der Aufstieg von Dynamo Dresden lässt sich nicht ohne das denkwürdige und schmerzhafte Match gegen den SV Meppen (2023) erzählen. Seitdem haben die Schwarz-Gelben nach Führung nicht mehr verloren.
Der Aufstieg von Dynamo Dresden lässt sich nicht ohne das denkwürdige und schmerzhafte Match gegen den SV Meppen (2023) erzählen. Seitdem haben die Schwarz-Gelben nach Führung nicht mehr verloren.  © Marc Niemeyer/Bildagentur kolbert-press/dpa

Die Volleyball-Mädels des DSC sind deutscher Vizemeister und Pokalsieger, die Dresdner Eislöwen Aufsteiger in die DEL und nun Dynamos Gang ins Unterhaus.

Der Dresdner Neumarkt ist gerade wieder nüchtern geworden, hat sich von den Feierlichkeiten der Eislöwen erholt, da rücken am Sonntag die Dynamos mit ihren Fans am Terrassenufer an.

Die vergangenen drei Jahre der Dynamos waren schmerzvoll. Erst der sang- und klanglose Abstieg 2022 in der Relegation gegen Kaiserslautern, dann die zwei erfolglosen Versuche unter Markus Anfang (50), die beide unter verschiedenen Umständen tragisch endeten.

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2023 hieß das Schicksal Meppen. Bis zum heutigen Tag übrigens das letzte Spiel, das Dresden nach einer 1:0-Führung noch verloren hat. Ein Jahr später war es der beispiellose Absturz in der Rückrunde samt der viel zu späten Entlassung von Anfang.

Trotz Niederlage gegen Waldhof Mannheim konnten die Fans beim Public Viewing in der Jungen Garde den Aufstieg bejubeln.
Trotz Niederlage gegen Waldhof Mannheim konnten die Fans beim Public Viewing in der Jungen Garde den Aufstieg bejubeln.  © DPA/ Robert Michael

Thomas Stamm und Thomas Brendel wussten bei der SGD zu überzeugen

Trainer Thomas Stamm (42) ist der Architekt des Dresdner Aufstiegs. Mit seiner ruhigen Art bildet er eine passende Ergänzung zum emotionalen Dresdner Umfeld.
Trainer Thomas Stamm (42) ist der Architekt des Dresdner Aufstiegs. Mit seiner ruhigen Art bildet er eine passende Ergänzung zum emotionalen Dresdner Umfeld.  © Picture Point / Sven Sonntag

Deshalb war das Gefühl vor Saisonbeginn nicht das beste. Die Rückrunde hatte bei allen Spuren hinterlassen. Querelen im Aufsichtsrat, eine nach außen völlig missglückte Suche nach einem neuen Sportgeschäftsführer, eine sportlich am Boden liegende Mannschaft, die einen unglaublichen Zehn-Punkte-Vorsprung aus der Hand gab.

Und zwei Neue auf den Chefposten. Was soll das werden? Bei Thomas Stamm hatten viele Hoffnung.

Aber bei Thomas Brendel? Wenig. Was soll ein Geschäftsführer bewirken, der bisher bei einem Viertligisten gearbeitet hat? Thomas & Thomas kamen und setzten Duftmarken.

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Und - bei Dynamo fast das Wichtigste: Sie hatten von Beginn an das Vertrauen der anderen beiden Geschäftsführer Stephan Zimmermann und David Fischer. Der Vorstand stand hinter ihnen, der Aufsichtsrat mischte sich nicht ein. Ruhe, Vertrauen, Hand in Hand!

Der Trainer ließ sich auch durch eine holprige Vorbereitung nicht aus der Ruhe bringen, der Sportchef überzeugte von Beginn an mit Wortwitz, feinem Humor und einer noch besseren Hand, was die Transfers betraf - natürlich in Zusammenarbeit aller.

Dynamo Dresden: Transfers schlugen ein, Team ließ sich auch von Rückschlägen nicht beirren

Viele SGD-Transfers haben 2024/25 funktioniert. Winterneuzugang Dominik Kother (rechts) hat voll eingeschlagen.
Viele SGD-Transfers haben 2024/25 funktioniert. Winterneuzugang Dominik Kother (rechts) hat voll eingeschlagen.  © Picture Point / Sven Sonntag

Wer kannte Jonas Sterner? Wer Sascha Risch? Wer ahnte im Winter etwas von Andi Hoti oder Dominik Kother?

Dazu die tolle Weiterentwicklung von Jonas Oehmichen und Tony Menzel. Je länger die Saison ging, desto stabiler wurde Dynamo.

Auch wenn Wackler nicht ausblieben. Aber sie waren die Ausnahme, nicht mehr die Regel.

Und dann die Mannschaft: "Wir haben uns vor Saisonbeginn hingesetzt und haben überlegt, was wir anders machen können, haben verschiedene Dinge ausgeräumt und uns geschworen, wir werden das schaffen. Wir haben uns Lehren aus den letzten beiden Jahren gezogen, vor allem im Kopf", sagte Kapitän Niklas Hauptmann neulich. Keine Floskel.

Das zeigte sich nämlich immer dann, wenn Dynamo erneut das Schicksal des Vorjahres zu erleiden drohte. Immer dann schlug die Mannschaft zurück. Siehe im Herbst nach dem Aus im Landespokal in Chemnitz. Ab da ging es aufwärts. Oder nach dem 0:1 in Rostock im Februar mit allem negativen Drum und Dran.

Danach ruckte das Team an. Mental war es deutlich stärker als noch unter Anfang. Was mit dem Trainer und dessen Team zu tun hat. Vom Selbstverliebtsein weit entfernt, hat er einen Aufsteiger geformt. Still, akribisch und erfolgreich.

Titelfoto: DPA/ Robert Michael

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