Dynamo-Chaos? Kapitän Kutschke lässt keine Ausreden gelten
Dresden - Es war laut in dieser Woche bei Dynamo. Angefangen mit der harschen Kritik von Thomas Stamm (42) nach dem 2:2 in Elversberg an sein Team, gefolgt von der geräuschvollen Freistellung von Kommunikation-Geschäftsführer David Fischer (46) am Dienstag. Beeinflusst beides die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen Spitzenreiter Hannover? Oder könnte das sogar als Ausrede dienen?
"Wer mit einer Ausrede kommt, ich weiß nicht. Nein, das wird nicht passieren", ist sich Kapitän Stefan Kutschke (36) sicher. Er ist Dresdner, er ist ein alter Hase und kennt den Verein von je her. Die Freistellung von Fischer ist natürlich auch im Team angekommen, aber er geht davon aus, dass es am Sonntag keinen belasten wird.
"Es hat jeder mitbekommen, wir wurden informiert", sagt der 36-Jährige. "Die Nachfrage war aber nicht so, dass jeder kam und fragte, 'Stefan, was ist da los?' Das nimmt jeder selbst wahr, beschäftigt aber die Mannschaft nicht. Wir haben Themen, um die wir uns kümmern müssen. Zum Beispiel die letzten Minuten in Elversberg", will er mit seinen Mannen die sportlichen Themen besprechen.
Mit Elversberg hat er recht, die zweite Hälfte war nicht gut. Stamm sprach sogar "vom schlechtesten, was er bisher gesehen hat" seit er Trainer in Dresden ist.
Die Kritik von ihm war unmissverständlich. War der Kapitän, der beim SVE die letzten 20 Minuten auf dem Rasen stand, überrascht von der Schärfe seines Trainers.
Dynamo-Kapitän Kutschke: Spitzenreiter Hannover 96 ist schlagbar
"Nein", antwortet er. "Ich finde das gut. Was soll das immer? Wie oft standen wir da und haben gesagt, wir haben wieder gut gespielt und haben keine Punkte geholt. Das war völlig berechtigt. Die Kritik war nicht von der Hand zu weisen. Ich finde bei den sehr deutlichen Worten, da geht jeder mit einer anderen Wahrnehmung nach Hause. Man sollte immer alles gerade und direkt ansprechen. Es hat vor Hannover vielleicht klick gemacht", so Kutschke.
Die 96er kommen als Spitzenreiter, verloren nach den vier Auftaktsiegen in der Vorwoche daheim gegen die Hertha mit 0:3.
"Man hat gesehen, dass Hannover schlagbar ist. Aber klar, da kommt viel Wucht, vielleicht das Nonplusultra in der derzeitigen Situation", sagt der Kapitän, der aber nicht duckmäusern will: "Es muss doch hier in Dresden unangenehm sein für eine Gastmannschaft. Da meine ich alles, was dazugehört. Du bist Dynamo Dresden, musst dich nicht kleiner machen als du bist."
Mit den ersten Heimpunkten würde es sicherlich auch wieder ruhiger werden.
Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg

