Paukenschlag bei Dynamo: SGD schmeißt David Fischer raus!
Dresden - Personalbeben bei Dynamo Dresden: David Fischer ist von seinem Posten als Geschäftsführer Kommunikation entbunden worden. Der 41-Jährige war etwas mehr als zwei Jahre im Amt.

TAG24 berichtete bereits vorab, 9.15 Uhr machte die SGD die Trennung, die laut Mitteilung einvernehmlich verlaufen sei, offiziell.
Der bis zum Saisonende laufende Vertrag von Fischer wird nicht verlängert und der Kommunikations-Geschäftsführer deshalb ab sofort freigestellt.
Trotz der vorzeitigen Trennung schlägt Fischer in der Vereinsmitteilung überwiegend versöhnliche Töne an: Er blicke mit Stolz und Dankbarkeit auf die gemeinsame Zeit zurück, erklärte der 41-Jährige: "Wenn die Vorstellungen über die zukünftige Zusammenarbeit auseinandergehen, dann gilt es auch hier klare, wenn auch für den einen oder anderen unpopuläre, Entscheidungen zu treffen."
Eine kleine Spitze war aber dennoch zu vernehmen: Fischer wünschte seinem Herzensverein alles Gute und "hoffe, dass der Leitsatz 'Über allem steht der Verein‘ von allen Beteiligten mit Leben gefüllt wird".
Deshalb trennte sich Dynamo Dresden von David Fischer

Jens Heinig (67), Aufsichtsratsvorsitzender der SGD, begründete die Trennung mit unterschiedlichen Vorstellungen über die zukünftige Ausrichtung: "Wir bedauern sehr, dass wir gemeinsam zu dieser Entscheidung kommen mussten, sind jedoch der festen Überzeugung, dass es im Sinne des Vereins ist, die Zusammenarbeit an dieser Stelle zu beenden."
Nach TAG24-Informationen hat der Aufsichtsrat allerdings aus Gründen, die außerhalb des Spielfelds liegen dürften, mit 6:3 Stimmen gegen Fischer gestimmt und ihm das Ergebnis bereits vor Tagen mitgeteilt. Der Posten soll wohl wieder vergeben werden, wenn, dann muss eine Ausschreibung erfolgen.
Bis zu einer möglichen Neu-Besetzung soll Finanz-Geschäftsführer Stephan Zimmermann (38) beide Posten kommissarisch übernehmen. Stichwort die allseits beliebte Kontinuität: Dynamo würde dann den zehnten Geschäftsführer in den letzten elf Jahren suchen.
Fünf der sechs Aufsichtsräte, die gegen Fischer entschieden haben, wollen übrigens im November zur Mitgliederversammlung wiedergewählt werden ...
David Fischer machte bei Dynamo Dresden einen guten Job

Im eigentlichen Job hat sich Fischer in den zwei Jahren ansonsten nichts zuschulden kommen lassen, im Gegenteil.
Zusammen mit Zimmermann war er verantwortlich im Frühjahr 2024 für die Verpflichtung von Thomas Stamm (42) als Trainer, für die Leihe von Christoph Daferner (27) sowie die Transfers von Tim Schreiber (23) und Lukas Boeder (28). Mit diesem Gerüst stiegen die Schwarz-Gelben im Mai in die 2. Bundesliga auf.
Finanziell steht der Verein sehr gut da. Dynamo hat unter Fischer seit August 2023 das Trainingszentrum gekauft, verdient durch die neuen Verträge nun erstmals am Catering mit, hat nunmehr den größten Sponsorenpool aller Zeiten, der Heimbereich im Stadion ist immer ausverkauft und der Verein hat mit 35.000 Mitgliedern so viele wie nie zuvor. Zudem wurde am Ende das Thema Fanshop gelöst.
Der SGD steht mit der Freistellung ein unruhiger Herbst bevor. Und dieser könnte noch richtig stürmisch werden, denn Fischer könnte nur der Anfang gewesen sein.
Erstmeldung von 5.53 Uhr, zuletzt aktualisiert um 9.37 Uhr.
Titelfoto: Lutz Hentschel