Dynamo-Baustelle Geschäftsführung: Übernimmt er jetzt als Interimslösung?
Dresden - Die Nachricht war keine Überraschung, eigentlich kam sie sogar ein paar Monate zu spät. Dynamo Dresden hat sich von Sportgeschäftsführer Thomas Brendel (49) getrennt - und macht sich trotzdem eher zu spät als zu früh eine große Baustelle auf.
Denn Dynamos Kader ist nur in Teilen zweitligatauglich, auch wenn Coach Thomas Stamm (42) das nach der 1:2-Niederlage am Freitag nicht zugeben wollte.
"Da gehe ich wieder auf die ersten Spiele. Da habe ich die Fragen von Ihrer Seite nicht gehört. Weil wir da sehr klar drin waren und da waren es die gleichen Spieler. Also habe ich da in der Startphase, in den ersten Spielen, auch gegen gute Mannschaften, wie es Nürnberg auch ist, die Qualität gesehen. Von daher mache ich die Debatte nicht auf", machte der Schweizer klar.
Abseits der Mikrofone weiß aber auch Dynamos Trainer, dass er im Winter zwei, drei oder vielleicht sogar noch mehr Verstärkungen braucht. Nach Brendels Entlassung fehlt aber einer, der sich zumindest auf dem Papier darum kümmern und Verträge unterzeichnen muss.
"Eine Interimslösung für die Position ist gesichert und der Verein somit weiterhin voll handlungsfähig", hieß es in Dynamos Vereinsmitteilung. "Die Nachfolge genießt höchste Priorität."
Darum kümmern wird sich aber erst der neue Aufsichtsrat, der am Samstag bei der ordentlichen Mitgliederversammlung gewählt wird. Wie die Interimslösung aussehen wird, darüber will die SGD "in den kommenden Tagen" gesondert informieren.
Paul Wagner könnte als Interimslösung übernehmen
Vieles spricht für Paul Wagner, der seit April 2024 Leiter der Abteilung Scouting und Kaderplanung ist.
Bei Schwarz-Gelb hält man große Stücke auf den fast 26-Jährigen, weswegen es bereits leise Überlegungen gegeben haben soll, ihn als Sportgeschäftsführer zu installieren.
In der aktuellen Situation käme das ganz große Schaufenster für Wagner aber sicherlich zu früh. Was es jetzt braucht, sind jede Menge Erfahrung und ein ordentliches Netzwerk. Dass genau so ein starker Mann aber bereits in den nächsten Tagen in der Akademie aufschlägt, ist quasi ausgeschlossen.
Stamm wird es in der anstehenden Wintertransferperiode allein richten müssen - und macht sich damit auch doppelt angreifbar.
Titelfoto: Bildmontage: Robert Michael/dpa, Lutz Hentschel

