Darmstadt - Schon wieder ein Tabellenführer für die SGD! Am Freitagabend (18.30 Uhr) trifft Dynamo Dresden unter Flutlicht auf den SV Darmstadt 98.

Nach zwei Unentschieden in Folge gegen die bisherigen Topteams der Liga will die SGD am Böllenfalltor den zweiten Dreier der Saison einfahren, doch die Hausherren dürften etwas dagegen haben.

Mit einem 3:0-Erfolg bei Fortuna Düsseldorf eroberten die Lilien am vergangenen Spieltag die Tabellenspitze, wobei die Schwarz-Gelben durch das Unentschieden gegen Hannover eine Hand im Spiel hatten, und wollen diese nicht so schnell wieder abgeben.

In unserem Liveticker zur Partie halten wir Euch über alle wichtigen Ereignisse vor, während und nach dem Spiel auf dem Laufenden.

Thomas Stamms Gegenüber Florian Kohfeldt hingegen sieht wenig Grund, seiner Elf, die am vergangenen Wochenende 3:0 gegen Fortuna Düsseldorf gewonnen hat, das Vertrauen zu entziehen.

Lediglich Leon Klassen ist neu dabei, er kommt für Fabian Nürnberger, der nicht rechtzeitig fit geworden ist.

Die Aufstellungen sind da! Thomas Stamm hat im Vergleich zum 2:2 gegen Hannover gleich vier Änderungen in seiner Startelf vorgenommen.

Lukas Boeder, Jakob Lemmer und Luca Herrmann müssen auf die Bank, Vinko Sapina fehlt wegen seiner Rotsperre komplett. Für die vier starten Kofi Amoako, Aljaz Casar, Jonas Oehmichen und Claudio Kammerknecht.

Eigentlich hatte die DFL vor der Saison die Regel eingeführt, dass sich 70 Minuten vor Spielbeginn Schiedsrichter, Trainer und Spielführer zum sogenannten "Handshake-Dialog" treffen - nach gerade einmal sechs Spieltagen wurde die Neuerung aber schon wieder gekippt.

Niklas Hauptmann, der Dynamo in den meisten Spielen als Kapitän auf den Platz führt, dürfte das nicht ungelegen kommen - das schnelle Aus des Treffens hatte er kurz nach der Einführung sogar schon vorhergesagt.

"Es ist natürlich so, dass jeder seine Routine hat vor dem Spiel, und dann passt das rein theoretisch nicht so gut rein. Das ist total neu, deshalb schauen wir uns das mal an und gucken, wie lange das Ganze hält", hatte der 29-Jährige im August gesagt. Die Antwort: keine zwei Monate.

Das letzte Aufeinandertreffen beider Mannschaften fand im heimischen Rudolf-Harbig-Stadion statt - am 30. Oktober 2024 spielten die Teams in der zweiten Runde des DFB-Pokals gegeneinander.

Dramatischer hätte die Partie kaum verlaufen können, schließlich konterten die Lilien den Dynamo-Ausgleich von Lemmer in der 85. Minute mit einem Elfmetertor in der Nachspielzeit. Ein weiterer Lemmer-Treffer in der zehnten Nachspielminute bescherte der SGD die Verlängerung, die der damals noch höherklassige Klub aus Hessen dann aber für sich entschied.

Für diese unglückliche Niederlage brennt die SGD heute auf die Revanche - und präsentierte sich gegen Tabellenführer in den letzten Wochen auch in der notwendigen For dafür.

Zum ersten Mal seit ziemlich genau vier Jahren reist die SGD wieder nach Darmstadt, um am Böllenfalltor zu spielen.

Das Stadion ist mit mehr als 17.800 Zuschauern ausverkauft, 1700 davon halten es mit den Dresdner Farben.

Wer das Flutlicht-Spiel zwischen Dynamo Dresden und Darmstadt 98 sehen will, ist auf ein Abo bei Sky oder dessen Streamingdienst WOW angewiesen. Dort beginnt die Übertragung ab 18 Uhr, eine halbe Stunde später wird das Spiel dann angepfiffen.

Ansonsten bleibt Ihr aber natürlich auch in unserem Liveticker stets am Ball.

Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel erklärte Florian Kohfeldt, wie er uns sein Team an die Herausfordung Dynamo Dresden herangehen.

"Für uns wird es wichtig sein, nach einem tieferen Ballgewinn ins Tempo zu kommen. Gleichzeitig sind Standards auch ein wichtiges Thema in dem Spiel, da wir uns offensiv nicht nur über Körpergröße, sondern auch über einen gewissen Varianten-Reichtum definieren", sagte der Coach.

Er betonte: "Speziell ist bei Dresden, dass sie kleine Anpassungen je nach Gegner vornehmen, zum Beispiel haben sie letztes Jahr im Pokal gegen uns ihr System geändert. Solche Veränderungen haben wir versucht zu antizipieren und sind darauf vorbereitet."

Wie Thomas Stamm das Spiel angeht, könnt Ihr hier lesen: "Stamm mit klarer Forderung: So soll Dynamo Tabellenführer Darmstadt knacken".

Der Unparteiische der heutigen Partie ist Patrick Alt. Der 40-Jährige aus Illingen im Saarland leitete bisher sechs Spiele mit Dynamo-Beteiligung - und nur eins davon konnte die SGD gewinnen.

2019 pfiff Alt sogar ein Match zwischen den heutigen Gegnern, was Darmstadt damals mit 2:0 für sich entscheiden konnte.

Dem erfahrenen Referee wird von Thomas Gorniak und Dominik Jolk assistiert, Vierter Offizieller ist Jonah Besong. Am Bildschirm schaut sich Video-Assistent Michael Bacher das Match an.

Bei Dynamo ist nach der Ausfall-Welle der vergangenen Woche wieder Ruhe eingekehrt, die Infektionskette wurde durchbrochen.

Damit fehlt neben den beiden verletzten Jakob Zickler und Alexander Rossipal nur noch Vinko Sapina, der gegen Hannover 96 die Rote Karte sah und deshalb für zwei Partien gesperrt wurde.

Bei Darmstadt fehlt neben Paul Will Rechtsverteidiger Matthias Bader mit Oberschenkelproblemen, bei Mittelfeldspieler Fabian Nürnberger ist ein Einsatz noch offen.

Im Sommer 2024 verließ Paul Will die SGD, um sich Darmstadt 98 anzuschließen. Doch seit mehr als einem Jahr hat der defensive Mittelfeldspieler keine einzige Partie mehr bestritten.

Nach gerade einmal fünf Spielen für die Hessen erlitt der 26-Jährige in einem Testspiel einen Kreuzbandriss, von dem er sich noch immer nicht ganz erholt hat. Deshalb verpasste er bereits das Pokal-Aufeinandertreffen zwischen Dynamo und Darmstadt im vergangenen Oktober und wird auch heute nicht auf dem Platz stehen.

Doch es ist Besserung in Sicht: Will könnte in der kommenden Woche endlich wieder ins Training einsteigen, berichtete Florian Kohfeldt auf der Pressekonferenz vor dem Spiel.

Nachdem Dynamo Dresden zum Saisonstart gleich zweimal durch unnötige Gegentore verloren hatte, stabilierte sich die Mannschaft von Thomas Stamm zuletzt und konnte aus den letzten vier Partien fünf Punkte einsammeln - davon zwei gegen die beiden Topteams SV Elversberg und Hannover 96 und gegen letztere sogar in Unterzahl.

Mit Platz 14 liegt die SGD aktuell über dem Strich, was von vornherein als Saisonziel ausgerufen worden war.

Darmstadt 98 hingegen steht mit 13 Zählern aus sechs Spielen an der Tabellenspitze, verlor nur gegen Kaiserslautern und zog auch in die zweite Pokalrunde ein. Trainer Florian Kohfeldt will den Zwischenstand nicht überbewerten, freut sich aber über die Platzierung und betrachtet die Tabelle als Ansporn dafür, genau so weiterzumachen.