Hetzjagd bis zum Auto: Mehrere Dynamo-Fans in Bielefeld angegriffen!

Bielefeld - Nicht nur fußballerisch und wettertechnisch ging es auf der Alm am Mittwochabend ordentlich zur Sache. Der 1:0-Auswärtserfolg von Dynamo Dresden in Bielefeld wurde zudem offenbar gleich von mehreren Angriffen auf mitgereiste Anhänger der Schwarz-Gelben überschattet.

Rund 2000 Dynamo-Fans traten die Reise nach Bielefeld am Mittwoch mit an.
Rund 2000 Dynamo-Fans traten die Reise nach Bielefeld am Mittwoch mit an.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Bereits vor dem Anpfiff sei es gegen 18.45 Uhr nach Angaben der Bielefelder Polizei zu einem Überfall auf zwei SGD-Fans im Alter von 15 und 18 Jahren gekommen.

Eine Gruppe von fünf Personen habe die Auswärtsfahrer angerempelt, ihnen leicht gegen den Kopf geschlagen und außerdem ihre Dynamo-Schals und Mützen geraubt.

Auch nach Spielende sei es für einige Besucher aus Sachsen im Stadtgebiet brenzlig geworden. Vier Dresdner Fans sollen kurz vor zehn Uhr von sechs Personen durch den Bürgerpark bis zu ihrem Auto verfolgt worden sein.

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Demnach gelang es ihnen glücklicherweise noch rechtzeitig, in den Wagen einzusteigen. Allerdings hätten die Verfolger anschließend den Außenspiegel des Fahrzeugs abgetreten.

Fast zeitgleich sollen zwei SGD-Anhänger von einer Gruppe Bielefeld-Fans im Bereich der Graf-von-Staufenberg-Straße geschlagen und getreten worden sein. Laut der Mitteilung der Polizei trugen die Dresdner dabei leichte Verletzungen davon.

Kurz darauf habe eine weitere Besucherin ihre Dynamo-Fankleidung auf dem Weg zur Straßenbahn eingebüßt. Vier Unbekannte sollen sie in der Nähe der Universität abgefangen, ihr ins Gesicht geschlagen und zwei Schals sowie eine Mütze erbeutet haben.

Die Polizei Bielefeld konnte größere Auseinandersetzungen verhindern

Für die Bielefelder Polizei war das Spiel zwischen Arminia und Dynamo der personalintensivste Einsatz des gesamten Jahres.
Für die Bielefelder Polizei war das Spiel zwischen Arminia und Dynamo der personalintensivste Einsatz des gesamten Jahres.  © Friso Gentsch/dpa

Die Beamten suchen derzeit nach Zeugen für die genannten Vorfälle, die Ermittlungen laufen.

Dennoch bewertete die zuständige Behörde den Einsatz und das Aufgebot rund um das Drittliga-Spiel grundsätzlich positiv.

"Das Einsatzkonzept der Polizei ist vor Ort erfolgreich umgesetzt worden. Durch eine starke Präsenz und das konsequente Einschreiten von Bereitschaftspolizei sowie die Trennung und Begleitung größerer Fangruppen, konnte die Polizei größere gewalttätige Auseinandersetzungen verhindern", wird Einsatzleiter und Polizeidirektor Andreas Schramm in dem Statement zitiert.

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Und er fügte an: "Ein Hauptziel der Polizei war, dass alle friedlichen Fans, insbesondere Familien und Kinder, das Fußballspiel ungestört und ohne Ängste besuchen konnten."

Zumindest für die attackierten Dynamo-Fans dürfte dieser Punkt wohl kaum erfüllt gewesen sein.

Titelfoto: PICTURE POINT / S. Sonntag

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