Mitglieder-Votum gegen "TeamSportSachsen": Warum Dynamo nun auf Geld verzichten muss!

Dresden - 2020 hatten sich die sächsischen Profivereine in der Initiative "TeamSportSachsen" gebündelt, um in der Hochphase der Corona-Pandemie gegenüber der Politik mit einer Sprache zu sprechen.

Auf der Ordentlichen Mitgliederversammlung der SGD wurde eine Mitgliedschaft deutlich abgelehnt.
Auf der Ordentlichen Mitgliederversammlung der SGD wurde eine Mitgliedschaft deutlich abgelehnt.  © Dennis Hetzschold

Doch Dynamo steht nun wieder alleine da und verzichtet sogar auf Geld. Denn im Mai wurde daraus der Verein mit Clubs wie Niners Chemnitz (Basketball), Erzgebirge Aue (Fußball), Dresden Monarchs (American Football) oder Dresdner SC (Volleyball) gegründet.

Die SGD musste dafür laut Satzung die Mitglieder befragen. Am Sonnabend bei der Mitgliederversammlung war das der Fall. Ergebnis: Von 631 abgegebenen Stimmen waren satte 418 gegen einen Beitritt. Schon bei der Aussprache war der Tenor klar. Ein Redner behauptete sogar, dass die Kosten mit 1000 Euro pro Vereinsmitglied viel zu hoch wären. Dynamo, das aktuell 24.838 Mitglieder zählt, müsste so also 24,838 Millionen Euro im Jahr zahlen.

Stimmt natürlich nicht, wie auch Karsten Günther, Geschäftsführer der Handballer des SC DHfk Leipzigs und Sprecher des Vereins "TeamSportSachsen", erklärt:

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"In unserer Satzung ist klar geregelt, dass jedes Mitglied 1000 Euro Aufnahmegebühr und eine Jahresgebühr von 1000 Euro zahlt, um die Grundkosten zu decken."

Durch den Austritt entgeht Dynamo ein sechsstelliger Betrag pro Jahr!

Der TeamSportSachsen e.V. ist die Interessenvertretung vieler sächsischer Sportclubs.
Der TeamSportSachsen e.V. ist die Interessenvertretung vieler sächsischer Sportclubs.  © Sachsenlotto/Kristin Schmidt

Irren ist menschlich, das kann passieren. Unklar ist aber, warum solche Behauptungen in Abwesenheit des krankheitsbedingt fehlenden Jürgen Wehlend unwidersprochen blieben! Denn hoffentlich nicht nur der kaufmännische Geschäftsführer wird wissen, dass Dynamo von der Initiative schon profitierte und das auch weiter würde.

In der Saison 2021/22 hat die SGD laut TAG24-Informationen 180.000 Euro aus dem gemeinsamen Vermarktungstopf erhalten.

Für die laufende wären es eigentlich knapp 110.000 Euro. Es geht aber nicht nur um das Geld, aktuell führt die Initiative zum Beispiel Gespräche mit dem Freistaat zur Thematik Energiekosten. Das muss Dynamo künftig alleine machen.

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Günther: "Wir bedauern diese Mitgliederentscheidung aber respektieren sie natürlich. Die Tür für Dynamo steht weiter offen und im Sinne des Sports würde ich mich freuen, wenn die SGD bald wieder ein Mitglied von 'TeamSportSachsen' wird. Es hat sich mehr als bewährt mit einer starken Stimme zu sprechen und an einem Strang zu ziehen."

Titelfoto: Bildmontage: Dennis Hetzschold

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