"Ernährung, Schlafen, Weinen": Dynamo-Spieler im Babyfieber
Dresden - Christoph Daferner (27), Lukas Boeder (28), Vinko Sapina (30) und zuletzt auch noch Sascha Risch (25) - sie alle haben eins gemeinsam. Die Dynamo-Profis sind junge Väter, für die es inzwischen um mehr als nur Tore schießen oder verhindern geht.
Alles in Kürze
- Dynamo-Spieler sind junge Väter
- Vatersein bringt mentale und physische Veränderungen
- Schlafmangel kann zu Verletzungen führen
- Vatersein relativiert den Ehrgeiz
- Teamchemie profitiert von gemeinsamen Erfahrungen

"Ich liebe Kinder, ich mag den Austausch mit Kindern. Ich kann nur für mich sprechen, was sich verändert, wenn Kinder oder Babys im Umlauf sind. Das ist von null auf einhundert in eine andere Welt katapultiert, aber im positiven Sinne. Weil du einfach Dinge vergisst, die dich beschäftigen", freut sich Thomas Stamm (42) über den regen Nachwuchs in seinem Team.
Dynamos Coach weiß aber auch, dass dieser mentale Push physisch ein paar Probleme mit sich bringen kann:
"Es kann auch sein, dass es dir Schlaf raubt. Dann ist es vielleicht nicht gut. Wenn du wenig Rhythmus bekommst, kann das zu mehr Verletzungen führen. Aber wir haben das letztes Jahr nicht so viel gehabt.
Ich glaube schon, wenn du Vater wirst, dass das mehr positive Emotionen auslöst. Auch weil die Möglichkeit da ist, dass du sehr schnell immer wieder abschalten kannst, wenn es vielleicht mal nicht so läuft. Aber auch wenn es läuft, das relativiert sehr schnell alles."
Bestätigt auch Dynamos Stürmer Christoph Daferner, seit rund zwei Jahren Vater ist. "Der Ehrgeiz ist der gleiche geblieben", so der 27-Jährige.
Dynamo Dresden: Neue Themen für die Väter in der Kabine

"Fakt ist aber: Nach einem nicht so guten Spiel - wenn du dann nach Hause kommst und du wirst angelächelt oder aufgefordert, mit dem Kleinen zu spielen - dann kannst du nicht sagen, nee, ich habe heute ein Spiel verloren und will jetzt nicht. Es bringt dich wieder runter und zeigt dir dann auch, dass es weiter geht."
In der Kabine reden die Jungväter statt über Autos, Fußball oder die neuesten Videospiele über die "klassischen Themen", so Daferner: "Ernährung, Schlafen, Weinen".
Dynamos Rasselbande tut ganz nebenbei auch noch was für die Teamchemie, bestätigt Stamm: "Ich würde schon sagen, dass Lukas und Vinko, weil sie zu einem ähnlichen Zeitpunkt Papa geworden sind, noch mal ein bisschen mehr zusammengerückt sind. Weil sie dann mit ihren Frauen und Kindern einfach auch ein bisschen mehr Zeit verbringen."
An den nächsten Wochenenden muss der Nachwuchs aber wieder häufiger auf die Väter verzichten. Auch damit müssen die jungen Familien klarkommen.
Aber Daferner macht klar: "Es ist auf jeden Fall sehr, sehr schön und es gibt mir auch viel für den Sport. Ich glaube, allen Jungs geht es so. Dazu braucht man natürlich auch eine starke Frau an seiner Seite, die das Ganze auch so mitmacht."
Titelfoto: imago/eibner