Ex-Dynamo Knipping schlägt die alten Kollegen: "Es gibt keine Genugtuung"

Sandhausen - Logisch, dass Tim Knipping (30) vor und nach dem Spiel begehrter Ansprechpartner war. Nach seinen drei Jahren bei Dynamo Dresden gab's am Freitagabend das erste Wiedersehen mit der großen Liebe - und Ex-Kollege Stefan Kutschke (34).

Tim Knipping (30, M.) hat den Ex-Kollegen das Leben in Sandhausen schwer gemacht.
Tim Knipping (30, M.) hat den Ex-Kollegen das Leben in Sandhausen schwer gemacht.  © Dennis Hetzschold

TAG24: Tim, Sie hatten sich auf harte Duelle mit Stefan Kutschke gefreut. Wie war's?

Knipping: "Wir hatten nicht so viele Zweikämpfe, weil er im Zentrum gespielt hat, ich leicht links. Ich konnte nur von der Seite unterstützen, hatte aber genug eigene Zweikämpfe."

TAG24: Ihre Nebenmänner hatten ihn gut im Griff...

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Knipping: "Er hatte nicht so viele Chancen, also bin ich ganz glücklich!"

TAG24: Verspüren Sie jetzt etwas Genugtuung?

Knipping: "Ach, was heißt das schon. Erst einmal bin ich glücklich, dass wir gewonnen haben, weil es sein sehr wichtiges Spiel war. Es gibt keine Genugtuung. Ich bin als Fan gegangen und wenn man heute wieder gesehen hat, was da im Fanblock los war - Freitagabend in Sandhausen so viele, das ist einzigartig. Jetzt haben wir gewonnen und ich hätte nichts dagegen, wenn wir am Ende beide oben stehen."

Tim Knipping kennt das System von Dynamo Dresden bestens

Vor dem Anpfiff konnten Tim Knipping (30, r.) und Manuel Schäffler (34) noch miteinander scherzen. Für 90 Minuten ruhte die Freundschaft dann aber.
Vor dem Anpfiff konnten Tim Knipping (30, r.) und Manuel Schäffler (34) noch miteinander scherzen. Für 90 Minuten ruhte die Freundschaft dann aber.  © Dennis Hetzschold

TAG24: War es ungewohnt, die Fans und ihre Gesänge zu hören und zu wissen, dass Sie nicht mehr gemeint sind?

Knipping: "Ich habe auch schon vorher gegen Dynamo gespielt, von daher war das nichts Neues. Aber man hat sie lieber im Rücken."

TAG24: Wie viel Wissen von Tim Knipping ist in die Vorbereitung eingeflossen?

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Knipping: "Wir haben uns schon einige Tage zusammengesetzt, von daher konnte ich da einiges mitgeben. Das war von uns jetzt nicht das schönste Spiel, aber Dresden hatte nicht viele Torschüsse. Also ist unsere Taktik ganz gut aufgegangen."

TAG24: Also hat der SVS bewusst so destruktiv gespielt?

Knipping: "Ich kenne das System und weiß, dass Markus Anfang das gegnerische Team auseinanderziehen möchte. In den Spielen davor haben wir höher verteidigt, Pressing gespielt. Und wir haben damit gerechnet, dass Dresden auch damit plant. Am Ende also gut aufgegangen!"

TAG24: Und sie haben beide Ligaspiele zu Null gespielt...

Knipping: "Damit fängt alles an! Wenn du so verteidigst, ist es eklig. Ich finde, es kommen wieder die Grundtugenden des SV Sandhausen zurück. Dafür hat der Verein Jahre lang gestanden. Wir sind auf einem guten Weg!"

Titelfoto: Dennis Hetzschold

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