Klagenfurt/Kasimpasa - Auf dem Mannschaftsfoto für die neue Saison war er noch zu sehen, nun hat er den Verein kurzfristig verlassen! Turgay Gemicibasi (26) ist vom SK Austria Klagenfurt an Kasimpasa mit Kaufoption ausgeliehen worden.

Das gaben der österreichische und türkische Erstligist am späten Freitagnachmittag bekannt.

Matthias Imhof (54) erklärte: "Turgay hat nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass es sein großes Ziel ist, in der Süper Lig zu spielen. Wir hatten daher früh die Vereinbarung getroffen, ihm keine Steine in den Weg zu legen, wenn ein Angebot vorliegt, das allen Beteiligten gerecht wird. Dies ist nun eingetreten und wir wünschen Turgay bei Kasimpasa nur das Beste", so Austrias Sportgeschäftsführer zu den Hintergründen des Transfers.

Für den gebürtigen Riesaer und ehemaligen türkischen Junioren-Nationalspieler geht damit ein Traum in Erfüllung, denn sonst hätte er Klagenfurt nicht verlassen.

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Vor wenigen Monaten erläuterte der bissige und torgefährliche Sechser im großen TAG24-Interview, dass er es sich "dreimal überlegen" würde, ob er wechselt, weil er in seinem bisherigen Verein "schon ein gewisses Standing" hatte.

Doch nun kann sich der frühere Jugendkicker (von 2008 bis 2012) von Dynamo Dresden in einer (etwas) stärkeren Spielklasse an der Seite von Stars beweisen und sich beispielsweise mit dem deutschen 2014-Weltmeister Mesut Özil (33, Istanbul Basaksehir) messen.

Bei Kasimpasa kickt er unter anderem mit dem ehemaligen Bundesliga-Offensivmann Tunay Torun (32) zusammen, der für Hertha BSC, den Hamburger SV sowie VfB Stuttgart insgesamt 56-mal (sechs Tore, vier Vorlagen) in Deutschlands Fußball-Eliteklasse auflief und zudem neun Länderspiele für die Türkei bestritten hat.

Auch der einstige niederländische Nationalabwehrmann Jeffrey Bruma (30, HSV, VfL Wolfsburg, FC Schalke 04), der kosovarische Nationalrechtsverteidiger Florent Hadergjonaj (27, FC Ingolstadt 04) und Ahmet Engin (25, MSV Duisburg) dürften hierzulande nicht nur Insidern bekannt sein.

Mit Kevin Varga (26) holte Kasimpasa im Sommer zudem einen Flügelwirbler, der für Ungarn sogar bei der Europameisterschaft 2021 gegen das DFB-Team (2:2) auflaufen durfte.

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Auch Valentin Eysseric (30) hat schon die großen Fußballländer gesehen, lief 154-mal in der Ligue 1 und 54-mal in der Serie A auf. Sie alle stehen bei einem Verein aus Istanbul unter Vertrag, der in der vergangenen Saison auf Rang elf im gesicherten Mittelfeld landete. Möglicherweise geht es 2022/23 ja ein Stück weiter nach oben.

Gemicibasi kommt jedenfalls mit viel Selbstvertrauen in die Türkei, erzielte er für Klagenfurt 2021/22 doch als defensiver Mittelfeldmann stolze neun Tore in 25 Bundesliga-Einsätzen und gab zudem drei Vorlagen. Mit seiner exzellenten Schusstechnik, seiner Zweikampfhärte, Laufstärke und seinen öffnenden Pässen könnte er auch bei Kasimpasa zum Leistungsträger aufsteigen - sofern er sich in direkten Duellen noch klüger verhält.

Denn in der zurückliegenden Saison flog er gleich dreimal vom Platz (zweimal Rot, einmal Gelb-Rot). Auch eine Gelbsperre kassierte er und musste insgesamt fünf Begegnungen zuschauen. Vermutlich hat er daraus gelernt und wird sein Spiel weiter optimieren. Dann ist ihm in der Süper Lig einiges zuzutrauen.