Ganz bitter! Dynamo scheitert in Essen an sich und dem Schiedsrichter-Trio

Essen - Vorsicht, aber der lag auf der Hand: Mit Essen spielt man nicht! Vor den Augen von Otto Rehhagel (85), der hier geboren wurde, gab es für Dynamo Dresden die zweite Saisonniederlage.

Da zappelt der Ball im Dynamo-Tor: Felix Götze, der Bruder von Mario Götze, traf per Kopf zum 1:0 für Essen.
Da zappelt der Ball im Dynamo-Tor: Felix Götze, der Bruder von Mario Götze, traf per Kopf zum 1:0 für Essen.  © Imago / Eibner

Beim 1:3 (0:1) bei Rot-Weiss zeigte sich Dresden zwar hoch überlegen, doch scheiterte an einer alles in allem mangelnden Chancenverwertung. Zudem hatte Dresden mit drei gravierenden Fehlentscheidungen Pech. Die waren spielentscheidend. Co-Trainer Heiko Scholz musste in der Schlussphase sogar auf die Tribüne.

Nach Ingolstadt (2:0), Lübeck (1:0) und Aue (2:1) schickte Dynamo-Trainer Markus Anfang zum vierten Mal in Folge dieselbe Elf auf den Rasen. Musste er auch, denn die Alternativen sind aufgrund der personellen Probleme rar. Mit Erik Herrmann stand sogar der dritte Keeper mit im Kader, um aufzufüllen.

Es war überzeugend, wie Dynamo der Partie den Stempel aufdrückte. Die Schwarz-Gelben ließen nach Belieben Ball und Gegner laufen, zeigten in Sachen Tempo und Spielwitz, wie Spitzenfußball in der 3. Liga aussieht.

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Nun ja, das allerdings nur bis zum Sechzehner. Dort fehlt die Überzeugung. Es sah alles schön aus, brachte aber nichts. Gefahr lag ständig in der Luft, aber selten wurde es für Essen richtig brenzlig. So, als Stefan Kutschke auf Tom Zimmerschied (17.) durchsteckte, der aus spitzem Winkel an Jakob Golz scheiterte.

Essen, das bis Mitte der ersten Hälfte nur die Hacken der Sachsen sah, ging dann aus dem Nichts in Führung. Bei einer Ecke verschätzte sich Stefan Drljaca, Tobias Kraulich kam nicht ins Duell mit dem deutlich kleineren Felix Götze und der köpfte ein - 1:0 Rot-Weiss (25.).

Co-Trainer Heiko Scholz (M.) musste kurz vor Ende des Spiels mit Gelb-Rot auf die Tribüne.
Co-Trainer Heiko Scholz (M.) musste kurz vor Ende des Spiels mit Gelb-Rot auf die Tribüne.  © Imago / Eibner

Dynamo wird dreimal klar benachteiligt: Kein Elfer, kein Rot, Abseits-Tor gilt! Dann gibt es Gelb-Rot für Heiko Scholz

Jonathan Meier und seine Kollegen kassierten an der Hafenstraße die zweite Saisonniederlage.
Jonathan Meier und seine Kollegen kassierten an der Hafenstraße die zweite Saisonniederlage.  © IMAGO / Revierfoto

Jetzt hatte Dynamo eine Aufgabe. Dresden musste sich nicht schütteln, spielte einfach so weiter. Aber halt auch wirklich genauso.Denn der Chancenteufel zeigte wieder sein Gesicht.

Kutschkes Kopfball (31.) muss rein, ebenso Zimmerschieds Schuss (34.) aus Nahdistanz, den allerdings Andreas Wiegel mit dem Arm aufhielt. Zwischen den Brettern hätte aber auch Essen erhöhen könnte. Ron Berlinski spritzte in einen zu kurzen Rückpass von Jonathan Meier, Drljaca klärte.

Glück hatten die Hausherren, als Vinko Sapina (41.) im Mittelkreis von hinten volles Rohr in Zimmerschied rutschte und nur Gelb sah. Das, lieber Schiri Tobias Reichel, ist Rot und nichts anderes.

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Die Richtung der zweiten Hälfte war klar: Dresden stürmte, Essen machte hinten dicht, stand teilweise mit sechs Mann auf einer Linie, und konterte. Die Sachsen machten Druck, fanden aber kaum Lücken. Sie rannten an, sich aber auch stets fest. Ein Freistoß von Luca Herrmann (56.) und ein Distanzschuss von Paul Will (65.) waren lange das Beste.

Am Ende setzt es für Dynamo Dresden sogar noch das 0:3 bei Rot-Weiß Essen

Jakob Lemmer war enttäuscht.
Jakob Lemmer war enttäuscht.  © IMAGO / Revierfoto

20 Minuten vor Schluss brachte Anfang Stürmer Manuel Schäffler für Meier, stellte auf Dreierkette und einen Zwei-Mann-Sturm um.

Das sah echt oft sehr gut aus, aber beim letzten Pass wählte jeder den falschen Weg. Oder war beim Abschluss zu langsam, wie Lemmer (74.). Er zögerte aus elf Metern so lange, bis Götze klären konnte. Das war nun Dauerdruck. Auch Schäffler (78.) konnte sein Brett nicht nutzen.

Und wie es im Fußball so ist: Die Essener tauchten nach einem Konter einmal gefährlich vor Drljaca auf - und trafen. Aber unter ganz großer Mithilfe des Schiedrichtergespanns.

Ron Berlinski stand beim Pass zwei (!) Meter im Abseits, seinen Querpass schob Felix Bastians ein - 2:0 (80.). Danach sah Co-Trainer Heiko Scholz Gelb-Rot, weil er zu heftig meckerte.

Am Ende fiel sogar noch das 0:3 durch Doumboya (89.). Das 1:3 durch den eingewechselten Vlachodimos (90.+7) war nur noch Ergebniskosmetik. Ein absolut gebrauchter Tag für Dynamo!

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO / Revierfoto, IMAGO / Eibner

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