Kommt Dynamo Dresden finanziell besser, wenn das Team im Sachsenpokal verliert?

Dresden - Dynamo Dresden hat mit dem Sieg über den MSV Duisburg beide sächsischen Drittligisten in den DFB-Pokal gehievt.

Ein Foto aus dem Hinspiel zwischen Dresden und Aue. Dynamo gewann die Partie 2:1, im Rückspiel drehten die Veilchen den Spieß um und gewannen mit demselben Ergebnis.
Ein Foto aus dem Hinspiel zwischen Dresden und Aue. Dynamo gewann die Partie 2:1, im Rückspiel drehten die Veilchen den Spieß um und gewannen mit demselben Ergebnis.  © Lutz Hentschel

Schon vor dem Finale im Sachsenpokal am Samstag im Rudolf-Harbig-Stadion steht fest: Dresden über die Liga und Erzgebirge Aue über den Landespokal sind dabei. Und weil dem so ist, stellt sich die Frage: Lohnt sich finanziell ein Sieg im Endspiel überhaupt?

Beide kassieren je 216.000 Euro für die erste Runde im DFB-Pokal - so hoch war die Summe jedenfalls im Vorjahr. In der zweiten gab es 431.200 Euro. Soweit ist alles verständlich, aber jetzt wird es kurios.

Denn auch die Zuschauer-Einnahmen aus dem sächsischen Pokalfinale am 25. Mai werden geteilt. Aber anders als es viele vielleicht vermuten.

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In den Durchführungsbestimmungen zum Landespokal SFV heißt es unter Punkt 2.1. Einnahmenverteilung/Spielabrechnung: "Bei dem Pokalendspiel erhält der Stadionbetreiber grundsätzlich 20 Prozent der Nettoeinnahmen aus dem Verkauf der Eintrittskarten. Die verbleibenden Nettoeinnahmen teilen sich der Verlierer des Endspiels und der SFV nach Abzug aller Kosten, Gebühren und anderem zu gleichen Teilen."

Sachsenpokalfinale: 40 Prozent bekommt der Verband, 40 der Verlierer - der Gewinner nichts!

Wer stemmt den Sachsenpokal in die Höhe - Dynamo-Kapitän Stefan Kutschke oder Aues Martin Männel?
Wer stemmt den Sachsenpokal in die Höhe - Dynamo-Kapitän Stefan Kutschke oder Aues Martin Männel?  © Picture Point/Gabor Krieg

Also 40 Prozent der Verlierer und 40 Prozent der Verband, der über den Finalort Dresden nicht traurig sein dürfte. Wenn der Slogan sonst "The Winner takes it all" lautet, heißt es in Sachsen: Der Gewinner bekommt nichts.

Wie es vom Verband heißt, ist dieser Passus eingeführt worden, um auch den Verlierer zu belohnen, der Gewinner habe ja den DFB-Pokal. Noch nie habe ein Finale vor solch einer Kulisse stattgefunden.

Meist waren es um die 10.000 Zuschauer, der Rekord stammt aus dem Jahr 2013, als RB Leipzig vor 16.884 Fans mit 4:2 gegen den Chemnitzer FC siegte.

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Da habe es sich gerechnet, 40 Prozent der Einnahmen fair an den Verlierer zu verteilen. Bei den erwarteten 30.000 Zuschauern im Harbig-Stadion ist der SFV von fair aber sehr weit weg. Böse Zungen könnten jetzt sagen, wer Geld braucht, der verliert. Der Verlierer geht mit einem hübschen sechsstelligen Betrag nach Hause, hat zudem das Geld aus dem DFB-Pokal. Der Sieger nur dieses.

Beiden Vereinen ist dieser Punkt natürlich aufgefallen. Nach TAG24-Informationen haben Dresden und Aue dem Verband den Vorschlag unterbreitet, dem Verlierer nicht 40 Prozent auszuschütten, sondern diese mit dem Gewinner zu teilen. Wäre fair. Mal schauen, was der Verband entscheidet.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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