Erfahrung für den Abstiegskampf: Dynamo-Missverständnis vor Rückkehr in 3. Liga

Meppen - Verstärkt sich der SV Meppen im Abstiegskampf mit reichlich Drittliga-Erfahrung? Das Tabellenschlusslicht soll kurz vor der Verpflichtung von Mittelstürmer Marcos Álvarez (31) stehen.

Marcos Álvarez (31) hat schon 172 Partien in der 3. Liga bestritten.
Marcos Álvarez (31) hat schon 172 Partien in der 3. Liga bestritten.  © Uli Deck/dpa

"Wir sind interessiert", erklärte SVM-Pressesprecher Thomas Kemper gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung, stellte aber gleichzeitig klar, dass "noch nichts entschieden" sei.

Dennoch wird der 31-jährige Angreifer schon am Dienstag bei den Emsländern mittrainieren, anschließend könnte die Unterschrift folgen.

Die letzten zweieinhalb Saisons war der ehemalige U20-Nationalspieler in Polen beim KS Cracovia aktiv, allerdings kündigte er seinen Vertrag aufgrund ausstehender Gehaltszahlungen und ist daher seit Januar vereinslos.

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Álvarez wurde in den Nachwuchsmannschaften der Kickers Offenbach und von Eintracht Frankfurt ausgebildet und landete nach Stationen bei Bayern München II und den Stuttgarter Kickers 2014 beim VfL Osnabrück.

An der Bremer Brücke avancierte der wuchtige Knipser trotz leichter Anlaufschwierigkeiten zum Leistungsträger. In der Spielzeit 2015/16 steuerte er 19 Scorerpunkte (zehn Treffer, neun Vorlagen) bei, zog sich aber kurz vor Ende der Runde einen Kreuzbandriss zu.

Daraufhin konnte sich der Rechtsfuß mit den Lila-Weißen nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen, weshalb er im Sommer 2016 zunächst ohne Klub dastand.

Marcos Álvarez spielte für Dynamo Dresden, den VfL Osnabrück und KS Cracovia

Bei der SGD konnte sich Marcos Álvarez (31, v.) nicht durchsetzen. Nach nur einem halben Jahr verließ er Dresden wieder.
Bei der SGD konnte sich Marcos Álvarez (31, v.) nicht durchsetzen. Nach nur einem halben Jahr verließ er Dresden wieder.  © Lutz Hentschel

Im Winter folgte dann der Wechsel zu Dynamo Dresden, doch das Engagement sollte sich als Missverständnis entpuppen.

Durch den großen Trainingsrückstand ob seiner Verletzung kam der Knipser an der Elbe anfangs überhaupt nicht zum Zug, außerdem bremste eine erneute Zwangspause aufgrund eines Muskelfaserrisses das Comeback des abschlussstarken Goalgetters.

Am Ende der Saison konnte Álvarez lediglich auf fünf Kurzeinsätze in der 2. Bundesliga für die SGD zurückblicken, ein Treffer blieb ihm dabei jedoch verwehrt. Anschließend kehrte er nach Osnabrück zurück.

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Die zweite Amtszeit bei den Niedersachsen avancierte zur wohl erfolgreichsten Zeit seiner bisherigen Karriere. 2018/19 schoss er den VfL mit starken elf Treffern und acht Assists zum Aufstieg sowie zum Meistertitel in der 3. Liga. Auch eine Spielklasse höher stellte der durchsetzungsstarke Angreifer sein Können unter Beweis und steuerte 13 Tore zum Klassenerhalt bei.

Mit dem Wechsel nach Polen brach die überzeugende Quote allerdings wieder ein. In der Ekstraklasa bugsierte Álvarez die Kugel in insgesamt 31 Partien und gut zwei Jahren nur dreimal über die Linie.

Für Meppen dürfte der Stürmer - sofern er fit bleibt - dennoch eine Verstärkung im Kampf um den Ligaverbleib darstellen. Immerhin würde der Routinier seine geballte Expertise aus 172-Drittliga-Begegnungen (34 Tore, 35 Vorlagen) mit an die Lathener Straße bringen.

Titelfoto: Uli Deck/dpa, Lutz Hentschel

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