SpVgg Greuther Fürth nach Pleite gegen Bayer Leverkusen aus der Bundesliga abgestiegen

Fürth - Fix: Die SpVgg Greuther Fürth ist nach nur einer Saison wieder aus der 1. Bundesliga abgestiegen. Nach der 1:4 (1:2)-Niederlage gegen Bayer 04 Leverkusen kann sich das Kleeblatt auch rechnerisch nicht mehr retten.

Die Mannschaft der SpVgg Greuther Fürth bedankte sich nach dem feststehenden Abstieg bei den Fans für die Unterstützung.
Die Mannschaft der SpVgg Greuther Fürth bedankte sich nach dem feststehenden Abstieg bei den Fans für die Unterstützung.  © dpa/Daniel Karmann

Nach dem Abpfiff vergrub Kapitän Branimir Hrgota sein Gesicht im Trikot und führte dann seine Mannschaft unter lauten "Kleeblatt Fürth"-Rufen vor die Fankurve.

Wenige Meter entfernt weinte Sportdirektor Rachid Azzouzi nach dem feststehenden Abstieg bittere Tränen. "Es tut halt weh. Du gibst so viel und es reicht manchmal nicht", sagte Azzouzi bei Sky und wischte sich immer wieder die Tränen aus den Augen. "Das tut klar weh, aber es wird wieder weitergehen. Wir greifen nochmal an nächstes Jahr."

Jetro Willems (5.) hatte den seit September Tabellenletzten, mit seinem ersten Bundesliga-Treffer vor 11.579 Zuschauern zwar in Führung gebracht.

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Doch Patrik Schick (9.), Sardar Azmoun (18.), Paulinho (58.) und Exequiel Palacios (84.) zerstörten die ohnehin geringen Fürther Hoffnungen auf ein Fußball-Märchen. "Wir haben die ganze Saison gekämpft. Wir haben alles versucht. Vor allem die letzten Spiele hat man gesehen, dass wir kämpfen", sagte Hrgota.

Die Spielvereinigung kehrt damit wie schon nach ihrem ersten Bundesliga-Aufstieg 2012 nach nur einer Spielzeit in die 2. Bundesliga zurück.

Startelf der SpVgg Greuther Fürth für das Bundesliga-Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen

Aufstellung von Bayer 04 Leverkusen bei der SpVgg Greuther Fürth

Fehler von Greuther Fürths Keeper Andreas Linde bringt Bayer Leverkusen auf die Siegerstraße

Sardar Azmoun feierte mit Bayer 04 Leverkusen einen klaren Auswärtserfolg bei der SpVgg Greuther Fürth.
Sardar Azmoun feierte mit Bayer 04 Leverkusen einen klaren Auswärtserfolg bei der SpVgg Greuther Fürth.  © dpa/Daniel Karmann

Trotz einer Leistungssteigerung in der Rückrunde war die Hypothek des verheerenden Saisonstarts am Ende zu groß - in den ersten 14 Spielen hatte die Mannschaft nur einen Punkt geholt und so ihren Weg in die 2. Liga geebnet.

Leverkusen sammelte am Samstag hingegen wichtige Punkte im Kampf um die Champions-League-Plätze.

Kampflos wollten sich die Franken aber nicht verabschieden und starteten furios in die Partie. Ein Abpraller von Bayer-Keeper Lukas Hradecky landete bei Fürths Startelf-Debütant Jessic Ngankam, der den freistehenden Willems bediente. Aus kurzer Distanz erzielte der Niederländer im 68. Bundesliga-Spiel sein erstes Tor.

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Die aufkommende Euphorie im Sportpark Ronhof hielt nicht lange an. Nach einer Ecke traf Schick, der beim 7:1 im Hinspiel schon vier Tore erzielt hatte, mit der Hacke. Da der Ball von Fürths Kapitän Hrgota kam, stand Schick nicht im Abseits.

In der Folge entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch mit zwei Mannschaften auf Augenhöhe - bis zum dicken Patzer von Kleeblatt-Schlussmann Andreas Linde. Der Schwede spielte den Ball dem anlaufenden Azmoun direkt in den Fuß - der Iraner bedankte sich mit seinem ersten Bundesliga-Treffer.

SpVgg Greuther Fürth mit zu vielen Ballverlusten und zu löchriger Abwehr

Niedergeschlagene Kleeblatt-Spieler: Fürth steht als erster Absteiger aus der Bundesliga fest.
Niedergeschlagene Kleeblatt-Spieler: Fürth steht als erster Absteiger aus der Bundesliga fest.  © dpa/Daniel Karmann

Der Fürther Abstieg schien besiegelt. Trainer Stefan Leitl nahm den Rückstand regungslos hin.

Während die Werkself die Partie nun dominierte, offenbarte Fürth mehr und mehr die Schwächen, die sie in der Saison bereits viele Punkte gekostet hatten: Einfache Ballverluste im Spiel nach vorne und eine extrem löchrige Abwehr.

Nach der Pause blieben die Hausherren zunächst weiter harmlos. Leverkusen konnte die Führung nach Belieben verwalten und sorgte gut eine halbe Stunde vor Schluss für die Vorentscheidung.

Nach einem feinen Doppelpass mit Azmoun verstolperte Paulinho zuerst. Im zweiten Versuch konnte der Brasilianer den Ball dann aber doch über die Linie drücken.

Obwohl in Fürth nun niemand mehr an ein Wunder glaubte, drückte die Spielvereinigung auf den Anschlusstreffer. Doch stattdessen erzielte Leverkusen den vierten Treffer.

Titelfoto: dpa/Daniel Karmann

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