Darmstadt 98 erlebt schwierigste Phase: Böse Erinnerung an Vorsaison

Darmstadt/Bielefeld - Zwei späte Gegentore in Bielefeld tun dem Aufstiegsaspirant aus Darmstadt weh. An der Spitze wird es immer enger. Cheftrainer Torsten Lieberknecht (49) spricht nach dem dritten sieglosen Spiel von "einer Delle".

Enttäuschte Lilien nach dem verlorenen Spiel bei Arminia Bielefeld: Es war das dritte sieglose Spiel in Folge für Darmstadt 98.
Enttäuschte Lilien nach dem verlorenen Spiel bei Arminia Bielefeld: Es war das dritte sieglose Spiel in Folge für Darmstadt 98.  © Friso Gentsch/dpa

Verlorene Spiele in der 2. Fußball-Bundesliga war der SV Darmstadt 98 überhaupt nicht mehr gewohnt.

Nachdem die Lilien zwischen Mitte Juli 2022 und Anfang März nicht einmal verloren hatten, hat der Aufstiegsaspirant aus Hessen nun gleich zwei Niederlagen innerhalb einer Woche hinnehmen müssen. Dem 0:1 bei Aufstiegsrivale 1. FC Heidenheim folgte nun ein 1:3 (0:0) bei Arminia Bielefeld.

"In einer so langen Saison gibt es Phasen, in der man eine kleine Delle hat. Wir dürfen nicht alles schlecht reden, sondern wollen mit Ruhe und Klarheit aus dieser Delle wieder rauskommen", sagte Lieberknecht nach dem Spiel am gestrigen Samstag.

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Der Trend im Zweitliga-Spitzentrio mit dem Hamburger SV und Heidenheim spricht aktuell klar gegen Darmstadt.

Da werden Erinnerungen an die Vorsaison wach, als die Lilien noch am 32. Spieltag einen direkten Aufstiegsplatz innehatten, letztlich aber nur Vierter wurden.

Emir Karic (25) liegt nach der Partie am 34. Spieltag der vergangenen Saison enttäuscht auf dem Boden: Trotz eines 3:0-Sieges gegen Paderborn mussten die Lilien die Saison als Vierter abschließen.
Emir Karic (25) liegt nach der Partie am 34. Spieltag der vergangenen Saison enttäuscht auf dem Boden: Trotz eines 3:0-Sieges gegen Paderborn mussten die Lilien die Saison als Vierter abschließen.  © Thomas Frey/dpa

"Wir waren sehr fahrig", kritisiert Lilien-Coach Torsten Lieberknecht

Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht (49) fand nach der Niederlage klare Worte.
Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht (49) fand nach der Niederlage klare Worte.  © Friso Gentsch/dpa

"Jeder Einzelne muss sich hinterfragen, was man besser machen kann. Und dann werden wir auch wieder gewinnen", sagte Torhüter Marcel Schuhen (30) nach der Niederlage, die Bielefelds Benjamin Kanuric (20) und Fabian Klos (35) mit zwei Toren in der Nachspielzeit perfekt machten.

Zuvor hatte Manuel Prietl (31) vor 18.123 Zuschauern den Darmstädter Führungstreffer von Mathias Honsak (26) ausgeglichen.

"Im Spiel mit dem Ball waren wir sehr fahrig, in den Zweikampfsituationen hatten wir keine Klarheit", kritisierte Lieberknecht. Der Traumstart in das Jahr 2023 mit vier Siegen aus vier Ligaspielen ist jedenfalls längst verpufft.

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Auf der Alm in Bielefeld lag es aus Sicht des Trainers auch an der mangelnden Konsequenz. "Nach unserer 1:0-Führung war die Arminia kurz geschockt. In dieser Phase lassen wir das 2:0 liegen und die Arminia dadurch am Leben. Sie sind dann besser reingekommen und gewinnen durch ein Standard- sowie ein Sensationstor", beschrieb Lieberknecht.

Die Hessen haben wegweisende Wochen vor sich. In den kommenden vier Partien warten in Kaiserslautern, Paderborn und Düsseldorf drei Teams aus der Verfolgergruppe - dazu der formstarke Pokal-Viertelfinalist 1. FC Nürnberg.

Und das einst komfortabel wirkende Polster nach hinten ist mit drei sieglosen Spielen in Serie bereits kleiner geworden.

Titelfoto: Friso Gentsch/dpa

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