HSV-Patzer kurios genutzt: Darmstadt siegt in Nürnberg - ohne eigenen Torschuss

Nürnberg - Die Lilien marschieren weiter Richtung Aufstieg! Auch nach der Länderspielpause hat sich Darmstadt 98 nicht aus dem Rhythmus bringen lassen und wies auch den gastgebenden FC Nürnberg dank eines 1:0 (1:0)-Erfolgs in die Schranken - und benötigte dafür kurioserweise nicht mal einen richtigen Torschuss.

Halbzeit eins zwischen Nürnberg und Darmstadt in einem Bild: Kampf pur wie im Duell zwischen Kwadwo Duah (l.) und Christoph Zimmermann.
Halbzeit eins zwischen Nürnberg und Darmstadt in einem Bild: Kampf pur wie im Duell zwischen Kwadwo Duah (l.) und Christoph Zimmermann.  © dpa/Daniel Löb

Zudem baute das Team von Trainer Torsten Lieberknecht dank des 2:2-Remis des HSV bei Fortuna Düsseldorf den Vorsprung auf die Rothosen erfolgreich aus.

Den Start in die Partie konnten die Gäste jedoch keineswegs einem Aufstiegsaspiranten würdig gestalten. Viel eher war es das Team von Trainer-Veteran Dieter Hecking, das sich früh am Führungstreffer versuchte - wenn auch ohne nennenswerte Torchancen.

Das änderte sich nach einem herrlichen Solo von Kwadwo Duah, der zunächst Jannik Müller abblitzen ließ, ehe er in den Fünfmeterraum quer legte. Der geschickt eingelaufene Lino Tempelmann setzte das Leder schließlich aber knapp neben den rechten Pfosten (15. Minute).

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"Knapp am Kasten vorbei - das können wir auch", dachte sich zumindest Filip Stojilkovic. Nach einer Kopfballablage von Phillip Tietz feuerte der Schweizer einen wuchtigen Volley in Richtung Club-Gehäuse, verfehlte den Knick jedoch um Haaresbreite (25.).

Kurz darauf wurde es äußerst unangenehm für die Hausherren. Eine wenig gefährlich anmutende Hereingabe von rechts durch Matthias Bader fälschte Christopher Schindler enorm ungünstig ab, sodass das Spielgerät ins eigene Netz kullerte - den Lilien war's egal, sie führten zu diesem Zeitpunkt keinesfalls mehr unverdient mit 1:0 (31.).

Während das Eigentor dem FCN vorerst den Wind aus den Segeln genommen hatte, versuchten sich die Südhessen umgehend an Treffer Nummer zwei, was jedoch vor dem Pausenpfiff nicht mehr gelingen sollte.

Eigentor bringt Darmstadt 98 auf die Siegerstraße

Egal ob Eigentor oder nicht: Die Freude über die Führung nach dem Treffer ins eigene Tor von Nürnbergs Christopher Schindler ist bei den Lilien riesig.
Egal ob Eigentor oder nicht: Die Freude über die Führung nach dem Treffer ins eigene Tor von Nürnbergs Christopher Schindler ist bei den Lilien riesig.  © dpa/Daniel Löb

Durchgang zwei benötigte dann ein wenig Anlaufzeit, ehe die Franken das erste Ausrufezeichen setzten - und was für eins! Aus rund 20 Metern Entfernung fasste sich Johannes Geis kurzerhand ein Herz. Darmstadts Keeper Marcel Schuhen gelang es aber gerade noch den zuvor von Christoph Zimmermann abgefälschten Schuss zu parieren (57.).

Auch weiterhin blieben die Clubberer die aktivere Elf, ohne dabei aber eine übermäßige Gefahr für die Defensive des SVD darzustellen. Dies ließen sich die Gäste aber durchaus gefallen und blieben auch nach über einer Stunde ohne einen richtigen Schuss auf das Tor der Heimmannschaft.

Statt der erwarteten, großen Schlussoffensive machten es sich aber auch die Gastgeber weitestgehend auf dem Rasen gemütlich. Anstatt schneller Konter und konsequent vorgetragener Angriffe sah man lediglich langen Hafer ohne wirklichen Abnehmer.

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Das machte es dem Zweitliga-Tabellenführer letztlich mehr als leicht, die drei Zähler aus dem Frankenland zu entführen und zeitgleich einen weiteren Ausrutscher der Konkurrenz über alle Maßen effizient zu nutzen.

Statistiken zum Spiel des 1. FC Nürnberg gegen Darmstadt 98

1. FC Nürnberg - Darmstadt 98 0:1 (0:1)

1. FC Nürnberg: Vindahl Jensen - Gyamerah (79. Daferner), F. Hübner, C. Schindler, Brown (79. Flick) - Geis - Duman (72. Goller), Möller Daehli, Tempelmann, Nürnberger (85. Blum) - Duah (85. Shuranov)

Darmstadt 98: Schuhen - C. Riedel, Zimmermann, J. Müller - Bader, Schnellhardt (82. Isherwood), Holland (83. Gjasula), Karic (75. Bennetts) - Marvin Mehlem - P. Tietz (71. Manu), Stojilkovic (70. Vilhelmsson)

Schiedsrichter: Sven Waschitzki-Günther (Bremen)

Zuschauer: 26545

Tore: 0:1 C. Schindler (31./Eigentor)

Gelbe Karten: Duah (3) / Holland (10), Marvin Mehlem (8), C. Riedel (1), Manu (3), Vilhelmsson (2)

Beste Spieler: F. Hübner, Geis / Schuhen, Zimmermann

Titelfoto: dpa/Daniel Löb

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