Trotz Rückstand nach 87 Sekunden: 1860 München dreht Spiel gegen Kaiserslautern
München - Was für ein Arbeitssieg! Der TSV 1860 München hat beim Nachholspiel des 23. Spieltags der 3. Liga mit 2:1 (1:1) gegen den 1. FC Kaiserslautern gewonnen.
Die Tore im Stadion an der Grünwalder Straße vor den 7500 erlaubten Zuschauern erzielten Mike Wunderlich (2. Minute) für den 1. FC Kaiserslautern; Marcel Bär (26.) und Kevin Goden (85.) trafen für München.
Nach dem Auswärtssieg gegen den FSV Zwickau nahm 1860-Coach Michael Köllner drei Änderungen an seiner Aufstellung vor: Merveille Biankadi, Erik Tallig und Semi Belkahia kamen zu Beginn für den gelbgesperrten Richard Neudecker, Fabian Greilinger und den verletzten Niklas Lang.
Sein Gegenüber, Marco Antwerpen, sorgte ebenfalls für drei neue Personalien: Boris Tomiak, Dominik Schad und Muhammed Kiprit liefen auf und ermöglichten ihren Mitspielern Kenny Prince Redondo, René Klingenburg und Philipp Hercher eine Verschnaufpause.
Und diese Umstellung sollte sich für die Roten Teufel schon sehr früh auszahlen.
87 Sekunden waren gerade einmal gespielt, als die Gäste völlig unerwartet jubeln durften. Stephan Salger wollte aus einer vergleichsweise harmlosen Situation heraus von der linken Spielfeldseite aus den Ball offenbar vors Tor zu Keeper Marco Hiller spielen.
Mike Wunderlich roch den Braten, schnappte sich den Pass und musste das Leder nur am völlig überraschten Löwen-Keeper vorbei über die Linie schieben. München musste reagieren, wollte reagieren - und erspielte sich immer wieder gute Chancen und streitbare Schiedsrichter-Entscheidungen. Und bereits in der 26. Minute war der Spielstand egalisiert.
Einen Nachschuss durch Biankadi auf die rechte Torseite der Lauterer konnte Marcel Bär im vorbeilaufen mit der Ferse unhaltbar nach links in die Maschen zum Ausgleich abfälschen.
Aufstellung des TSV 1860 München gegen den FC Kaiserslautern
Startelf der Roten Teufel gegen die Münchner Löwen
Standardsituation bringt die Kehrtwende
Mit diesem Spielstand ging es - trotz guter weiterer Möglichkeiten, vor allem für die Hausherren - in die Pause.
In der zweiten Hälfte wurde das Spiel ein offener Schlagabtausch. Anfangs wollten die Sechziger unbedingt die Führung, später schienen sich beide Teams mit einem Punkt zufrieden zu geben.
Das Tempo wurde etwas rausgenommen - bis die Gäste aus Kaiserslautern zunehmend aufdrehten. Damit erwachten auch die Löwen erneut und auf beiden Seiten lauerten die Möglichkeiten.
Die Entscheidung fiel in der 85. Minute, Standardsituation. Tallig mit einem Freistoß von der rechten Spielhälfte. Nahezu alle roten Teufel wollten vor dem Kasten dicht machen, übersahen jedoch auf Höhe des zweiten Pfostens den eingewechselten Kevin Goden.
Mit seinem 2:1 besiegelte er das Schicksal der Lauterer und sicherte seinem Team den nächsten Dreier.
Titelfoto: Imago / Eibner