Erst Costly-Schlenzer, dann später Knockout! TSV 1860 verliert gegen Ingolstadt

München - Rückschlag für die Löwen in der 3. Liga! Der TSV 1860 München hat am 11. Spieltag gegen den FC Ingolstadt eine 1:2 (0:1)-Niederlage kassiert. Die Schanzer dürfen sich nach dem Auswärtssieg beim Schiedsrichter bedanken.

Hart umkämpfte Partie im Stadion an der Grünwalder Straße! Der TSV 1860 München hat gegen den FC Ingolstadt eine Pleite hinnehmen müssen.
Hart umkämpfte Partie im Stadion an der Grünwalder Straße! Der TSV 1860 München hat gegen den FC Ingolstadt eine Pleite hinnehmen müssen.  © IMAGO / Lackovic​

Die Treffer des Tages vor 15.000 Fans im Stadion an der Grünwalder Straße erzielten Marcel Costly zum 1:0 (15. Minute) und Patrick Schmidt zum 2:0 (88.). Meris Skenderovic traf für die Sechzger (1:2, 90.+3).

Löwen-Trainer Michael Köllner rotierte im Vergleich zum 1:1-Remis gegen die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund zweifach: Stefan Lex musste mit Oberschenkelproblemen passen, er wurde von Erik Tallig ersetzt. Zudem stand Martin Kobylanski für Joseph Boyamba (Bank) auf dem Spielfeld.

Sein Gegenüber, Ingolstadt-Übungsleiter Rüdiger Rehm, nahm nach dem torlosen Unentschieden gegen den FSV Zwickau nur eine Veränderung an der Aufstellung seiner Mannschaft vor: Für Tobias Bech (Bank) durfte Arian Llugiqi zu Beginn ran.

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Auf dem Rasen übernahmen die Schanzer nach dem Anstoß zunächst das Kommando, drängten die Hausherren teils tief in deren Hälfte. Gefährlich wurde es für Marco Hiller im Kasten der Münchner in der Anfangsphase zunächst aber noch nicht.

Nach knapp einer Viertelstunde machte sich der Schlussmann der Löwen dann zwar lang, konnte einen traumhaften Schlenzer von Costly, der sich zuvor am rechten Strafraumeck gegen den viel zu nachlässig attackierenden Kobylanski durchgesetzt hatte, nicht mehr erreichen. Das Leder prallte von der Unterkante der Latte nahe dem linken Kreuzeck zum 0:1 in die Maschen (15.).

Am anderen Ende des Feldes zischte knapp vier Minuten später ein strammer Linksschuss von Fabian Greilinger aus rund 20 Metern knapp über das Gehäuse der Gäste (19.). FCI-Torhüter Marius Funk wäre aber auch zur Stelle gewesen.

Auf der Linie! Hans Nunoo Sarpei verhindert Ausgleich des TSV 1860 München gegen den FC Ingolstadt

Mitte der ersten Halbzeit durfte sich Ingolstadt in einer von beiden Seiten hart geführten Partie bei Schiedsrichter Benjamin Brand bedanken, dass David Kopacz, der bereits in der 9. Minute nach einem üblen Tritt gegen Greilinger die Gelbe Karte gesehen hatte, nach einem weiteren Foul am Münchner Abwehrspieler nicht vom Feld flog (27.). Vorzeitig unter die Dusche musste er aber dennoch: Rehm hatte genug gesehen, nahm Kopacz vor einem möglichen Platzverweis vom Feld (33.).

Da Sechzig sich aufgrund der couragierten und mutigen Herangehensweise der Gäste schwertat, Hans Nunoo Sarpei einen Abschluss von Jesper Verlaat für den geschlagenen Funk vor der Linie per Kopf klären konnte (16.) und sich beide Teams vor allem zwischen den Sechzehnern bearbeiteten, blieb es zur Halbzeit bei der 1:0-Führung der Rehm-Truppe.

Mannschaftsaufstellung des TSV 1860 München gegen den FC Ingolstadt am 11. Spieltag der 3. Liga

Startelf des FC Ingolstadt beim TSV 1860 München am 11. Spieltag der 3. Liga

TSV 1860 München kommt stärker aus der Kabine, kassiert gegen FC Ingolstadt aber dennoch Niederlage

Fast der Ausgleich! Hans Nunoo Sarpei (r.) vom FC Ingolstadt konnte gegen den TSV 1860 München für den geschlagenen Marius Funk auf der Linie klären.
Fast der Ausgleich! Hans Nunoo Sarpei (r.) vom FC Ingolstadt konnte gegen den TSV 1860 München für den geschlagenen Marius Funk auf der Linie klären.  © imago/eibner

Die sicherlich keinesfalls seelenruhig vorgetragene Ansprache von Köllner in der Löwen-Kabine zeigte unmittelbar nach Wiederanpfiff Wirkung. Die Sechzger, bei denen Boyamba und Daniel Wein nun für Kobylanski sowie Niklas Lang mitwirken durften, kamen deutlich energischer aus der Pause, agierten mit erheblich mehr Zug als noch in Durchgang eins.

Doch wieder hatte Ingolstadt Glück! Der kurz zuvor mit Gelb verwarnte Moussa Doumbouya ging gegen Hiller mit gestrecktem Bein zur Sache (55.), sah aber wie Kopacz ebenfalls nicht Gelb-Rot. Köllner konnte es an der Seitenlinie schlicht nicht fassen, machte seinem Unmut deutlich Luft. Sowohl Hiller als auch Doumbouya konnten weitermachen - zumindest bis der Mittelstürmer für Justin Butler kurz darauf von Rehm ebenfalls vom Platz genommen wurde (59.)

Fußball wurde im Grünwalder zwar auch gespielt, hochkarätige Torchancen blieben allerdings auf beiden Seiten Mangelware. Weder Hiller noch Funk wurden folglich in der ersten Hälfte des zweiten Durchgangs vor ernste Herausforderungen gestellt.

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Der Wille bei den Münchnern war vor allem im zweiten Durchgang zweifelsohne vorhanden, es fehlte jedoch an diesem Samstag beinahe über die gesamte Dauer der Partie hinweg an den zuletzt so oft zur Schau gestellten spielerischen Mitteln.

Da kurz vor Schluss auch ein Abschluss von Fynn Lakenmacher, der von Boyamba links im Strafraum bedient worden war, den Kasten von Funk haarscharf rechts unten verfehlte (84.), Schmidt mit einem wuchtigen Rechtsschuss spät auf 2:0 für die Gäste erhöhte (88.) und der Ehrentreffer kurz vor Ende der Nachspielzeit durch Skenderovic, der von Tallig mit einer Flanke bedient per Kopf getroffen hatte, letztlich nichts mehr retten konnte, setzte es für die Münchner die zweite Pleite der laufenden Saison.

Für den TSV 1860 geht es nach dem Kräftemessen mit den Schanzern am kommenden Samstag (15. Oktober, 14 Uhr) wieder zur Sache, wenn die Löwen beim VfL Osnabrück gastieren. Ingolstadt empfängt zeitgleich den SV Meppen.

Titelfoto: IMAGO/Lackovic

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