Dynamo kontert Löwen-Blitzstart! TSV 1860 kassiert bittere Heimpleite
München - Ausverkauftes Haus, Flutlicht und lautstarke Fans: Die Voraussetzungen für den TSV 1860 München gegen Dynamo Dresden hätten besser kaum sein können - doch ausgerechnet das Ergebnis passte am Ende nicht ins Bild.

Löwen-Trainer Michael Köllner hatte im Vorfeld der Partie bereits angekündigt, dass seine Spieler gegen Dynamo "um jeden Zentimeter" kämpfen müssten, um nach dem wichtigen 3:1-Befreiungsschlag gegen den FSV Zwickau unmittelbar nachlegen zu können.
Der Forderung, die Dresdner sofort "extrem unter Druck" zu setzen, kamen Albion Vrenezi und Co. am Montagabend vor 15.000 Zuschauern auch nach - zumindest in den Anfangsphasen der Halbzeiten.
So begannen die Münchner bissig und mit enorm viel Zug im Spiel nach vorne. Den verdienten Lohn gab es bereits in der fünften Minute, als Vrenezi nach einem missratenen Rückpass von Max Kulke auf Michael Akoto das Spielgerät abfangen, einen bärenstarken Sprint hinlegen und die Kugel letztlich aus 18 Metern passgenau in die rechte Ecke des Tors der überrumpelten Gäste befördern konnte.
In einem knallhart geführten Schlagabtausch, in dem Schiedsrichter Tobias Reichel alle Hände voll zu tun hatte, verpassten es die Hausherren, denen der Zugriff zeitweise entglitt, in Halbzeit eins allerdings nachzulegen. Was auch daran lag, dass Dynamo mit zunehmender Spieldauer besser in das Duell fand, selbst aber hauptsächlich durch Standardsituationen gefährlich wurde.
Die beste Möglichkeit hatte Kapitän Tim Knipping, der nach einer Kulke-Ecke von rechts per Kopf jedoch verzog (27.).
TSV 1860 München erneut mit einem starken Beginn, doch Dynamo Dresden feiert einen Auswärtssieg

Der Start des zweiten Durchgangs erinnerte an den Beginn der Partie. Sechzig wollte nachlegen, ließ dabei allerdings gute Möglichkeiten sträflich liegen.
Die entsprechende Quittung dafür gab es - wie so oft im Fußball - in der 57. Spielminute durch Stefan Kutschke, der eine Flanke von Ahmet Arslan zum 1:1-Ausgleich einnickte. Es war ein Treffer, der im Nachhinein noch für Diskussionen sorgen dürfte.
Denn: Nach einer Kollision zwischen Jesper Verlaat und Tim Rieder war letzterer auf dem Boden liegen geblieben, Arslan hatte weitergespielt, während die Löwen das Verteidigen fahrlässigerweise nahezu eingestellt, eine Unterbrechung gefordert hatten.
Und es sollte noch schlimmer für die Hausherren kommen, die zwar bemüht waren, sich von Dynamo aber im Grünwalder den Schneid abkaufen ließen.
Denn knapp 20 Minuten nach dem Ausgleich aus dem Nichts legte Dennis Borkowski für die Sachsen nach. Der Stürmer der Gäste wurde von Niklas Hauptmann mit einem feinen Pass im Sechzehner bedient, behielt vor 1860-Schlussmann Marco Hiller die Nerven und drehte mit seinem Treffer zum 2:1 das Spiel endgültig zugunsten der Mannschaft von Trainer Markus Anfang.
Eine Antwort der Löwen blieb trotz einer Schlussoffensive, der es zumeist allerdings an Durchschlagskraft fehlte, aus. Die beste Chance hatte noch der eingewechselte Marcel Bär, dessen zu unplatzierter Kopfball aber nur in den Armen von Dresden-Keeper Stefan Drljaca landete (85.). Was bleibt, ist nach dem kurzen Aufwärtstrend ein herber Dämpfer.
Statistik zum Spiel zwischen dem TSV 1860 München und Dynamo Dresden in der 3. Liga
20. Spieltag
TSV 1860 München - Dynamo Dresden 1:2 (1:0)
Aufstellungen
TSV 1860 München: Hiller - Deichmann, Morgalla, Belkahia (46. Verlaat), Steinhart (90.+3 Greilinger) - Rieder - Boyamba (80. Skenderovic), Kobylanski (46. Lex), Holzhauser, Vrenezi - Lakenmacher (65. Bär)
Dynamo Dresden: Drljaca - Melichenko, Knipping, Lewald, Kulke (77. Meier) - Akoto - Arslan (90.+1 Ehlers), Hauptmann (77. Kammerknecht) - Conteh (67. Lemmer), Borkowski - Kutschke (90.+1 Kade)
Schiedsrichter: Tobias Reichel (Stuttgart)
Zuschauer: 15.000
Tore: 1:0 Vrenezi (5.), 1:1 Kutschke (56.), 1:2 Borkowski (76.)
Gelbe Karten: Belkahia (33.), Steinhart (43.), Deichmann (73.), Rieder (87.) / Knipping (13.), Borkowski (25.), Schäffler (26., als Ersatzspieler), Conteh (64.), Arslan (68.), Melichenko (90.+3)
Titelfoto: Sven Hoppe/dpa