Ur-Löwe sagt Servus: TSV 1860 nimmt Abschied von Marco Hiller
Von Gerald Fritsche und Christian Kunz
München - Den emotionalen Abschiedstag von Torhüter Marco Hiller (28) krönte der TSV 1860 München nicht mit einem Sieg.

"Unsere Leistung war durchwachsen", sagte Trainer Patrick Glöckner, der nach einer Roten Karte in der Vorwoche beim 1:1 (0:1) gegen den FC Erzgebirge von der Tribüne aus zuschauen musste.
Auch ohne Sieg freute sich der Coach, dass Torhüter Hiller einen Abschied mit großen Emotionen von den Fans bekam.
"Das hat mich unheimlich gefreut, dass Marco diesen Spot bekommen hat. Den hat er sich über die Jahre hier verdient", sagte Glöckner über das "Löwen"-Eigengewächs.
Nach 17 Jahren verlässt der Aufstiegstorhüter aus dem Jahr 2018, als die Münchner die düstere Regionalliga-Zeit hinter sich ließen, den Verein. "Er wird mir schon fehlen. Da geht eine Persönlichkeit in der Kabine verloren", sagte Kapitän Jesper Verlaat im BR Fernsehen. "Das tut weh - für die Mannschaft und den Verein."
Der neue Verein von Hiller steht noch nicht fest. Sein alter Club verabschiedete sich mit einem Remis aus einer kniffligen Saison in der 3. Liga, in der Glöckner für die frühzeitige Rettung sorgte. Die "Löwen" beenden die Spielzeit damit auf Rang elf.
"Das tut weh": Torwart Marco Hiller verlässt TSV 1860 München nach 17 Jahren
"Die Stimmung war die ganze Saison überragend. Ich war noch in der Westkurve. Das war Wahnsinn, wie sie das Ganze zelebrieren", sagte Glöckner mit Dank an die Fans.
"Ich habe mehr als mein halbes Leben beim TSV 1860 München verbracht", hatte Hiller zuvor erklärt. "In den vergangenen 17 Jahren habe ich nahezu alle Höhen und Tiefen eines Sportlers durchlebt, aber auch Freunde fürs Leben gefunden."
Auch Co-Trainer Stefan Lex (35) verlässt 1860. Der frühere Angreifer coachte für den gesperrten Glöckner und musste lange warten, bis sein Team konstruktiv nach vorn spielte und sich Chancen erarbeitete.
Titelfoto: Robert Michael/dpa