Fan-Proteste beim VfB bringen Bobic auf die Palme

Stuttgart - Für den früheren Hertha-Geschäftsführer Fredi Bobic (52) ist bei den Fan-Protesten in der Fußball-Bundesliga die Verhältnismäßigkeit nicht mehr gegeben.

Mainzer Fans machen ihrem Ärger über die DFL beim Spiel in Stuttgart Luft.
Mainzer Fans machen ihrem Ärger über die DFL beim Spiel in Stuttgart Luft.  © Harry Langer/dpa

"Wenn wir immer kurz vorm Abbruch stehen, wird es irgendwann nervig, wird es schwierig für die Spieler. Am Ende geht es um das Spiel.

Die Zuschauer kommen in das Stadion, um das Spiel zu sehen. 90 Prozent der Zuschauer kommen in das Stadion nur, um das Spiel zu sehen.

Nicht, um zu protestieren", sagte Bobic in seiner Rolle als DAZN-Experte am Rande des Bundesligaspiels zwischen dem VfB Stuttgart und dem FSV Mainz 05.

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Auch in Stuttgart gab es am heutigen Sonntag wieder Proteste. Nach acht Minuten flogen die ersten Tennisbälle, woraufhin das Spiel unterbrochen wurde. Dazu gab es mehrere Banner.

Unter anderem war zu lesen: "Wollt Ihr uns verarschen? Offene Abstimmung jetzt!" Im Mainzer Fan-Block stand geschrieben: "Investoren sind wie Aschermittwoch das ganze Jahr."

Schiedsrichter Deniz Aytekin (45) holte die Mannschaften kurz vom Platz, ehe es wieder weiterging.

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Für den ehemaligen VfB-Funktionär Fredi Bobic (52) sind die Fan-Proteste ein zweischneidiges Schwert.
Für den ehemaligen VfB-Funktionär Fredi Bobic (52) sind die Fan-Proteste ein zweischneidiges Schwert.  © Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa

Protestieren könne man immer, dafür sei ein Stadion auch da. "Es muss halt immer im Rahmen bleiben", so Bobic.

In vielen Stadien protestieren seit mehreren Wochen einige Fangruppen gegen den Einstieg eines Investors bei der DFL, die sich derzeit mit Angeboten der Unternehmen Blackstone und CVC befasst.

Der Investor soll für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen eine Milliarde Euro zahlen. "Man muss die Kommunikation untereinander suchen.

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Das wurde abgelehnt, was ich falsch finde. Nur über Proteste und Fast-Abbrüche, das hilft dem Fußball nicht", ergänzte Bobic.

Stuttgarts Vorstandschef Alexander Wehrle (49) sieht nun die DFL am Zug. "Ich glaube, dass wir mit den DFL-Präsidiumsmitgliedern Leute haben, die sich jetzt Gedanken machen werden, wie wir wieder ein bisschen Ruhe reinbekommen. Mein Vertrauen haben sie auf jeden Fall. Ich bin mir auch sicher, dass sie das hinbekommen."

Titelfoto: Montage: Harry Langer/dpa, Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa

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