VfB-Coach Matarazzo überwältigt: "Ein Moment, der für den menschlichen Verstand fast zu groß war"

Stuttgart - Coach Pellegrino Matarazzo (44) sprach mit einer Woche Abstand über die wahnsinnigen Emotionen, die der Last-Minute-Klassenerhalt des VfB Stuttgart bei ihm ausgelöst hatten. Außerdem blickte er in die Zukunft.

VfB-Coach Pellegrino Matarazzo (44) in Partylaune.
VfB-Coach Pellegrino Matarazzo (44) in Partylaune.  © Tom Weller/dpa

Nach solch einer schwierigen Saison ist es erstaunlich, doch viel kritisiert wurde Matarazzo nicht. Eines hörte man vom ein oder anderen Fan dann aber doch: Er sei zu emotionslos.

Ein Vorwurf, der inzwischen absurd erscheint. Denn als die Schwaben sich am vergangenen Samstag gegen den 1. FC Köln auf den letzten Drücker retteten, brach aus Matarazzo alles heraus.

"Da hast du keinen Kopf mehr, das ist nur noch Autopilot. Du rennst auf den Platz und weißt gar nicht mehr, was du machst, gesteuert von einem Bauchgefühl", schilderte der 44-Jährige das Erlebte.

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Geschehnisse, die ihn auch heute noch mitnehmen: "Es war ein Moment, der für den menschlichen Verstand fast zu groß war. Irgendwas, was wir nicht umreißen können, beziehungsweise Tage brauchen, um es zu verarbeiten."

Dies war Matarazzo vor allem auch bei der Pressekonferenz direkt nach Abpfiff noch anzumerken.

Abschied vom VfB Stuttgart war für VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo keine Option

Ausgelassen wie noch nie: VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo (44, 2.v.r.) feiert mit den Fans.
Ausgelassen wie noch nie: VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo (44, 2.v.r.) feiert mit den Fans.  © Tom Weller/dpa

Mit einem eher stillen Auftritt sorgte er dabei für etwas Aufregung, weil er keine Fragen zu seiner Zukunft beantworten wollte.

Doch mit Abschiedsgedanken hatte dies nichts zu tun. Vielmehr war er vom Gefühlschaos nach dem Herzschlagfinale überwältigt und "orientierungslos".

Den Verein zu wechseln, war für ihn derweil "niemals eine Option", wie er jetzt klarstelle. "Ich bin froh, dass ich nächstes Jahr noch VfB-Trainer bin", so Matarazzo.

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In den vergangenen Tagen hatten die Stuttgarter die abgelaufene Saison analysiert. VfB-Vorstandsboss Alexander Wehrle (47) sprach von einer "guten Atmosphäre", die vorherrschte.

Matarazzo empfand es ähnlich: "Wenn ich aus solch einer Analyse mit Vorfreude auf die neue Saison rausgehe, dann ist das ein sehr gutes Zeichen."

Bleibt nur zu hoffen, dass die Verantwortlichen aus der turbulenten Spielzeit die richtigen Lehren ziehen. Denn mit dem FC Schalke 04 und SV Werder Bremen kehren zwei Schwergewichte zurück in die Bundesliga. Dementsprechend dürfte der Klassenerhalt erneut kein leichtes Unterfangen für die Schwaben werden.

Titelfoto: Tom Weller/dpa

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