Neuzugang ist für Bundesliga-Start gesperrt - das ist der kuriose Grund
Stuttgart - Er hat noch nie in Deutschland gespielt, hat also nicht in seinem letzten Bundesliga-Spiel eine Rote Karte gesehen - und trotzdem darf Lorenz Assignon (25), Neuzugang des VfB Stuttgart, beim Bundesliga-Auftakt am Samstag bei Union Berlin nicht auf dem Platz stehen. Die Regel dahinter kannte nicht einmal sein Trainer.

Obwohl er nicht verletzt ist, steht der Rechtsverteidiger seinem neuen Klub beim ersten Punktspiel der Saison nicht zur Verfügung.
"Was glaube ich noch nicht gar bekannt ist: Der Lorenz Assignon wird gesperrt fehlen", erzählte Trainer Sebastian Hoeneß (43) auf der Pressekonferenz vor dem Spiel.
Dann enthüllte er die Ursache für den Ausfall des elf Millionen Euro teuren Neuzugangs: "Er hat eine Gelbsperre aus der französischen Liga mitgenommen, die ärgerlicherweise dann auch für die Bundesliga gilt. Deswegen wird er nicht zur Verfügung stehen bei unserem Auswärtsspiel in Berlin."
In Frankreich reichen bereits drei Gelbe Karten, um sich eine Sperre von einem Spiel einzufangen, der betreffende Spieler muss sie allerdings innerhalb von drei Monaten gesehen haben, was dem 25-Jährigen bei Stade Rennes in der vergangenen Saison gleich dreimal passierte.
Das aktuellere Problem für Assignon ist aber, dass im Gegensatz zur Bundesliga Gelb-Sperren in der Ligue 1 auch saisonübergreifend gelten - und offenbar sogar länderübergreifend.
Lorenz Assignon fehlt dem VfB Stuttgart gegen Union Berlin

Er sei selbst überrascht von der Regel gewesen, erklärte Hoeneß: "Aber wir haben es geprüft, darauf kann man sich verlassen."
Heißt für Assignon, dass er nach seinem Kurzzeit-Debüt im Supercup erst einmal seinem Konkurrenten auf der rechten Abwehrseite, Josha Vagnoman (24), das Ruder überlassen muss, der obendrauf eine starke Saisonvorbereitung spielte.
Zugutekommen dürfte dem Franzosen, dass Vagnoman auch auf der linken Seite spielen kann und der VfB auf drei Hochzeiten tanzt - und außerdem, dass in der Bundesliga erst nach fünf Verwarnungen eine Gelb-Sperre folgt ...
Titelfoto: Bernd Weißbrod/dpa