Irrer Wechsel-Hammer perfekt: Werder Bremen holt Naby Keita zurück in die Bundesliga!

Bremen - Das ist wohl eine der größten Transfer-Sensationen der vergangenen Jahre! RB Leipzigs Rekord-Abgang und Liverpool-Star Naby Keita (28) kehrt in die Bundesliga zurück. Allerdings führt sein Weg nicht etwa zum BVB, den Bayern oder wieder in die Messestadt, sondern zu Werder Bremen.

2018 wechselte Naby Keita (28, r.) für 60 Millionen Euro von RBL nach Liverpool. Nun kehrt er nach Deutschland zurück.
2018 wechselte Naby Keita (28, r.) für 60 Millionen Euro von RBL nach Liverpool. Nun kehrt er nach Deutschland zurück.  © Jan Woitas/dpa

Der Mittelfeldspieler wechselt nach seinem Vertragsende bei den "Reds" ablösefrei an die Weser. Über die Vertragslaufzeit machten die Grün-Weißen wie üblich keine Angaben.

"Es liegt auf der Hand, dass es zahlreiche Interessenten gibt, wenn ein Spieler wie Naby Keïta ablösefrei auf dem Markt ist. Deswegen sind wir sehr froh, dass sich Naby trotz mehrerer Angebote für uns entschieden hat und wir ihn von Werder überzeugen konnten", erklärte Bremens Leiter Profifußball Clemens Fritz (42) im offiziellen Statement.

Der Edeltechniker kam 2016 vom FC Red Bull Salzburg zum Schwesterverein aus Sachsen und beeindruckte in der Folge mit starken Leistungen, 17 Toren und 15 Vorlagen in 71 Pflichtspieleinsätzen, weshalb Liverpool im Sommer 2018 satte 60 Millionen Euro auf den Tisch legte.

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"Naby ist ein spiel- und laufstarker Mittelfeldspieler, der uns deutlich flexibler aufstellt. Er strahlt aus dem Mittelfeld Torgefahr aus, ist aber auch ein guter Vorbereiter. Für unseren Kader ist er ein wichtiger Baustein in unserer zentralen Achse", so SVW-Coach Ole Werner (35).

Werder Bremen gab die Verpflichtung von Naby Keita am Freitag offiziell bekannt

Naby Keita hat bei Werder Bremen ein "richtig gutes Gefühl"

Zwischen 2016 und 2018 war Naby Keita (28, r.) für RB Leipzig am Ball. (Archivfoto)
Zwischen 2016 und 2018 war Naby Keita (28, r.) für RB Leipzig am Ball. (Archivfoto)  © Annegret Hilse/dpa

"Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe in Bremen", sagte Guineas 52-facher Nationalkicker selbst. "Mich haben die Gespräche mit den Verantwortlichen, das Umfeld und die Spielidee von Werder überzeugt."

Und er fügte an: "Der Trainer hat mir ein richtig gutes Gefühl gegeben und mir gezeigt, dass ich dem Team helfen kann. Werder ist ein besonderer Verein und ich kenne das Weserstadion noch von meiner Zeit in Leipzig. Der Klub und die Philosophie passen zu mir, es ist der richtige Schritt für mich."

Der Überraschungs-Coup stellte mal wieder eindrucksvoll unter Beweis, dass die Phase zwischen den Spielzeiten ihren ganz eigenen Reiz bereithält.

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Was am Donnerstagabend als wildes Gerücht im unabhängigen Bremer Fan-Forum "Worum" begann, wurde im Laufe des Freitagmorgens schnell handfest. Obwohl zunächst sogar ein gefälschter Tweet von Sky-Reporter Florian Plettenberg (35) im Netz kursierte, bestätigte der Journalist die Spekulationen wenig später.

Anschließend stimmten auch Patrick Berger (30) von Sport1 und Insel-Experte Fabrizio Romano (30) mit ein, bevor die Hanseaten sich auf der Zwitscher-Plattform selbst zu Wort meldeten und den unverhofften Deal schließlich zügig verkündeten.

Naby Keita musste beim FC Liverpool häufig verletzt aussetzen

Insgesamt absolvierte Naby Keita (28, r.) 129 Partien für den FC Liverpool.
Insgesamt absolvierte Naby Keita (28, r.) 129 Partien für den FC Liverpool.  © JAVIER SORIANO / AFP

Insofern der 28-jährige Dribbelkünstler fit bleibt, dürfte er für den letztjährigen Bundesliga-Aufsteiger aus Norddeutschland eine große Bereicherung aus sportlicher Sicht darstellen.

Allerdings könnte die Leidensgeschichte des CL-Gewinners von 2019 zum Knackpunkt werden. Seit seiner Ankunft an der Merseyside hat Keita ganze 569 Tage mit kleineren und größeren Blessuren verletzt gefehlt. In der abgelaufenen Saison stand er wettbewerbsübergreifend lediglich 13 Mal für Liverpool auf dem Rasen.

Wahrscheinlich war die Verpflichtung für den SVW nur deshalb überhaupt realisierbar. Immerhin soll Keita auf der Insel rund sieben Millionen Euro pro Jahr verdient haben, was für die klammen Bremer höchstwahrscheinlich nicht stemmbar gewesen wäre.

Doch der Königstransfer soll auf eine Menge Geld verzichten, um den viermaligen Deutschen Meister beim erneuten Klassenerhalt zu unterstützen. Laut Sport1-Infos verdient der langjährige Schützling von Jürgen Klopp (55) am Osterdeich künftig etwa zwei Millionen Euro, die Sport Bild berichtet derweil von 1,5 Millionen Euro Jahresgehalt. Zusätzlich darf er sich wohl über ein ordentliches Handgeld freuen.

Eine tragende Rolle dürfte dabei Werders neuer Kaderplaner Johannes Jahns (41) eingenommen haben. Der gebürtige Bremer kümmert sich offiziell zwar erst ab dem 1. Juli um die Zusammenstellung des Teams, war aber vorher viele Jahre bei Red Bull Salzburg tätig und soll auch bei Keitas Wechsel 2014 vom FC Istres in die Mozartstadt seine Finger im Spiel gehabt haben.

Originalmeldung von 13.30 Uhr, zuletzt aktualisiert 14.19 Uhr.

Titelfoto: Jan Woitas/dpa

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