Trainer macht kurzen Prozess: Dieses Verbot dürfte den Profis von Werder Bremen gar nicht schmecken

Bremen - Der Fast-Aufstieg in die Bundesliga mit der SV Elversberg hob Horst Steffen (56) im deutschen Trainer-Metier noch mal auf eine ganz andere Stufe. Viele fragten sich, was neben der für jeden sichtbaren Qualität auf dem Platz wohl zu den weiteren Erfolgsgeheimnissen des Coaches gehört. Im Amt als Cheftrainer des SV Werder Bremen liefert er nun Antworten.

Wenn Marvin Ducksch (31) demnächst von einer Physiotherapeutin in den Werder-Katakomben behandelt wird, muss er auf sein Handy verzichten.
Wenn Marvin Ducksch (31) demnächst von einer Physiotherapeutin in den Werder-Katakomben behandelt wird, muss er auf sein Handy verzichten.  © IMAGO / kolbert-press

Nachdem bereits bekannt wurde, dass seine Spieler beim Essen sitzen bleiben müssen, bis der letzte aufgegessen hat, werden nun weitere Verbote aufgedeckt.

Bei einer Medienrunde im Trainingslager im österreichischen Zillertal lieferte der 56-Jährige weitere Einblicke. So müssen sich die Profis an der Weser jetzt auf eine ganz neue Sache einstellen: Das beliebte "Abschalten" und Daddeln am Handy während der Physio-Behandlung gehört der Vergangenheit an. Steffen machte mit der Smartphone-Time kurzen Prozess und strich sie.

Die Begründung dafür leuchtet ein: "Ist ein Spieler bei der Behandlung, dann sollte er dem Physio die volle Aufmerksamkeit geben und daran interessiert sein, wie es um seinen Gesundheitszustand bestellt ist. Das geht nicht, wenn er etwa durch irgendwelche Video-Clips auf dem Handy abgelenkt wird und dem Physio kein vernünftiges Feedback geben kann", so Steffen bei "Sport Bild".

"Uroma Lisa" mit 94 Jahren zurück im Weserstadion: "Da sind bestimmt einige eifersüchtig"
Werder Bremen "Uroma Lisa" mit 94 Jahren zurück im Weserstadion: "Da sind bestimmt einige eifersüchtig"
Kommt es jetzt sofort zur Trennung? Bundesliga-Coach weigert sich, seinen Vertrag zu verlängern
Werder Bremen Kommt es jetzt sofort zur Trennung? Bundesliga-Coach weigert sich, seinen Vertrag zu verlängern

Zeit für Instagram, Facebook und Co. müssen sich die Profis also woanders nehmen. Bei Instagram ist Horst Steffen übrigens auch nur deswegen zu finden, weil seine Tochter meinte, er müsse dort präsent sein. "Mir zu folgen, lohnt sich also nicht. Ich poste da nichts. Dazu fehlt mir die Zeit. Für mich sind sozialen Medien Minuten-Räuber", sagt er bei der "Deichstube".

Horst Steffen hat seine Prinzipien: Diese Dinge sind erlaubt, diese verboten

Der neue Trainer Horst Steffen (56) hat ganz klare Vorstellungen vom Umgang miteinander.
Der neue Trainer Horst Steffen (56) hat ganz klare Vorstellungen vom Umgang miteinander.  © Carmen Jaspersen/dpa

Auch zum Thema Alkohol im Camp hat er eine ganz klare Meinung, das Feierabend-Bierchen ist nicht erlaubt. "Bei mir nicht. Für mich ist das nicht sportlergerecht. Wir sind Profis", stellt Horst Steffen klar.

Nicht ganz so eng sieht es der neue Werder-Coach mit dem "Siezen". Die Spieler dürfen "Du" sagen, denn "Autorität bekommt man nicht durch die Ansprache", ist sich der Trainer sicher.

Generell gilt er als menschlich und nahbar, doch wer glaubt, dass er deshalb inkonsequent ist, der wird schnell sein blaues - oder grünes - Wunder erleben. "Ich fordere zum Beispiel in den Trainingseinheiten ein, dass die Spieler schon beim Aufwärmen fokussiert sind, die Intensität von Beginn an sehr hoch ist. Alle wissen, dass sie Teamsportler sind, darum haben sie der Mannschaft zu dienen. Und das beginnt schon bei Kleinigkeiten. Wenn jemand das torpediert, dann kann ich sehr konsequent sein", macht Steffen seine Prinzipien klar.

Tischregeln wie im Kindergarten: So erzieht der neue Werder-Coach seine Spieler
Werder Bremen Tischregeln wie im Kindergarten: So erzieht der neue Werder-Coach seine Spieler
Er wollte nicht verlängern: Jetzt ist Werner seinen Job sofort los!
Werder Bremen Er wollte nicht verlängern: Jetzt ist Werner seinen Job sofort los!

Greifen die mindestens so gut wie in Elversberg, dürfte es eine spannende Saison an der Weser werden.

Titelfoto: IMAGO / kolbert-press

Mehr zum Thema Werder Bremen: