Erst peinlicher Patzer, dann großer Kampf: DHB-Team schlägt Heimatland des Bundestrainers!

Köln - Die deutschen Handballer sind bei der Heim-Europameisterschaft auf die Siegerstraße zurückgekehrt! Vor dem hart erkämpften 26:24-Erfolg gegen Island - dem Heimatland des Bundestrainers Alfred Gislason - kam es in der Kölner Lanxess Arena allerdings zu einem unangenehmen Hymnen-Moment.

Das DHB-Team sang die deutsche Hymne inbrünstig mit, doch der Gegner bekam erstmal eine verfälschte Variante der eigenen zu hören.
Das DHB-Team sang die deutsche Hymne inbrünstig mit, doch der Gegner bekam erstmal eine verfälschte Variante der eigenen zu hören.  © Federico Gambarini/dpa

Bei der Nationalhymne des Gastgebers lief noch alles glatt, doch als die Isländer ihre Hände vor Spielbeginn zur Brust führten und gerade anstimmen wollten, ertönten plötzlich merkwürdige Geräusche aus den Hallenmikrofonen.

Einige Sekunden herrschte große Verwirrung, ehe sich der Sprecher für den peinlichen Fauxpas entschuldigte und wenig später endlich die richtige Melodie erklang. Schon beim ersten Lied handelte es sich übrigens um die korrekte Hymne, die aufgrund eines technischen Fehlers nur viel zu schnell abgespielt wurde.

Die Insel-Wikinger ließen sich davon allerdings nicht beirren und fanden gut in die Partie. Vor allem Kapitän Aron Pálmarsson bereitete dem DHB-Team in der Anfangsphase große Probleme.

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Doch nach und nach fing sich zumindest Andreas Wolff im deutschen Kasten warm und verdonnerte die Nordmänner zu satten acht Minuten ohne eigenen Treffer.

Dadurch konnte die Gislason-Truppe vorbeiziehen, auch wenn sich Island keinesfalls abschütteln ließ. Mit einer knappen Ein-Tore-Führung ging es beim Stand von 11:10 in die Halbzeit.

Andreas Wolff (r.) im deutschen Tor lief noch in der ersten Hälfte zur Hochform auf.
Andreas Wolff (r.) im deutschen Tor lief noch in der ersten Hälfte zur Hochform auf.  © Federico Gambarini/dpa

Deutschland gewinnt nach Herzschlagfinale gegen Island

Juri Knorr (r.) musste sich jeden Torjubel gegen Island hart erarbeiten.
Juri Knorr (r.) musste sich jeden Torjubel gegen Island hart erarbeiten.  © Tom Weller/dpa

Ein sportlicher Leckerbissen war das sicher nicht, was die Zuschauer in Köln über weite Strecken zu sehen bekamen, vielmehr entwickelte sich eine kampfbetonte Abwehrschlacht.

Auch im zweiten Akt musste Deutschland eine Menge investieren, um an den Kreis zu gelangen, behielt dabei aber zunächst die Oberhand.

Selbst die erste Unterzahl eine knappe Viertelstunde vor Schluss überstanden die Adlerträger nicht völlig, aber doch größtenteils unbeschadet.

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Den kurzen Führungswechsel machten Juri Knorr und Co. rasch wieder wett, dank eines schicken Kempa-Tricks und aufmerksamen Händen zum 22:21 ging das DHB-Team in eigener Mehrzahl mit noch sieben Minuten auf der Uhr wieder selbst in Front.

Timo Kastening baute den Vorsprung per Siebenmeter dann auch mal auf zwei Treffer aus, Wolff parierte auf der Gegenseite zudem gleich zwei Strafwürfe. Dennoch bahnte sich ein echtes Herzschlagfinale an, das Duell wurde immer hitziger.

Johannes Golla flog eine Zeigerumdrehung vor dem Ende sogar noch runter, aber die Mannen von Gislason bescherten ihrem Coach trotzdem einen bittersüßen Triumph und brachten die knappe Führung über die Ziellinie.

Titelfoto: Federico Gambarini/dpa, Tom Weller/dpa

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