Schwacher Auftritt gegen den Nachbarn: DHB-Team bangt ums Halbfinale!

Köln - Bescheidener Handball-Abend für die deutsche Nationalmannschaft! Der EM-Gastgeber präsentierte sich im Duell mit Österreich lange Zeit sehr fahrig, bewies am Ende aber immerhin Nerven und rettete sich zu einem 22:22-Unentschieden. Der Einzug ins Halbfinale steht damit aber auf der Kippe.

Die Österreicher ließen DHB-Star Juri Knorr (M.) nur ganz selten zur Entfaltung kommen.
Die Österreicher ließen DHB-Star Juri Knorr (M.) nur ganz selten zur Entfaltung kommen.  © Tom Weller/dpa

Viele technische Fehler prägten schon die Anfangsphase, was dem deutschen Nachbarn gleich in die Karten spielte.

Während der Angriff der Gislason-Truppe einfach nicht ins Rollen kommen wollte und nur Andreas Wolff mal wieder Normalform erreichte, wurde der DHB-Keeper von seinem Gegenüber Constantin Möstl sogar noch übertrumpft.

Dank rund 50 Prozent gehaltener Bälle gingen die Österreicher nicht nur in Führung, sondern zogen zwischenzeitlich sogar auf vier Punkte davon.

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Auf der anderen Seite jagte hingegen eine Unsauberkeit die nächste, es war der Wurm drin beim EM-Gastgeber.

Da sich die Adlerträger aber weiterhin auf Wolff verlassen konnten und auch die Alpennation nicht vollkommen abgezockt wirkte, hielt sich der 11:12-Pausenrückstand noch in Grenzen.

Timo Kastening (r.) und Co. verzweifelten im ersten Durchgang an Ösi-Schlussmann Constantin Möstl.
Timo Kastening (r.) und Co. verzweifelten im ersten Durchgang an Ösi-Schlussmann Constantin Möstl.  © Federico Gambarini/dpa

Deutschland rettet sich kurz vor Schluss zum Unentschieden

Andreas Wolff hatte gegen Österreich alle Hände voll zu tun und war - mal wieder - der beste Akteur im deutschen Team.
Andreas Wolff hatte gegen Österreich alle Hände voll zu tun und war - mal wieder - der beste Akteur im deutschen Team.  © Tom Weller/dpa

Wirklich wachrütteln konnte der Bundestrainer seine Mannen aber selbst während der Halbzeit nicht. Vorne hatten die Deutschen im zweiten Durchgang nach wie vor große Mühe, die Ösis stets eine passende Antwort sowie den überragenden Möstl parat.

Wieder konnte der Underdog den Vorsprung auf bis zu vier Zähler ausbauen, langsam aber sicher rannte zudem die Zeit davon.

Eine Viertelstunde vor Schluss forderte Gislason in der Auszeit mehr Bewegung, Köster zog anschließend auch umgehend den nächsten Strafstoß, doch Kastening fand seinen Meister im österreichischen Keeper. Es wirkte wie der nächste Knackpunkt.

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Doch plötzlich wurde das DHB-Team effizienter, hatte bei zwei Lattentreffern des Gegners mal etwas Glück – und kam schließlich durch Juri Knorr auf einen Punkt zum 21:22 aus deutscher Sicht heran.

Allerdings holte sich Johannes Golla kurz darauf eine Zeitstrafe ab, wodurch die letzten zwei Minuten in Unterzahl bestritten werden mussten.

Trotzdem erzielte Steinert mit knapp 60 Sekunden auf der Uhr tatsächlich noch den 22:22-Ausgleich, das äußerst glückliche Remis konnte über die Zeit gebracht werden.

Titelfoto: Tom Weller/dpa

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