"Da können wir schon stolz sein": HCE-Niederlage als Werbung

Dresden - In Minute 59:57 verstummte die so frenetisch mitgehende BallsportArena kurz. Dainis Kristopans (35) verhinderte mit seinem Tor zum 25:25 die Sensation. In der Verlängerung hatte die MT Melsungen einfach mehr zuzusetzen, siegte 32:30. Doch Dresden geht ebenfalls als Gewinner aus der Pokal-Partie, als moralischer.

Bitteres Ende: Am ersten Moment überwog die Enttäuschung bei den HCE-Akteuren.  © Lutz Hentschel

"Wir können stolz sein. Es war eine grandiose Leistung. Ich meine, das war die MT Melsungen. Wir spielen nach 60 Minuten unentschieden gegen die. Es fühlt sich an wie ein Sieg. Die letzte Aktion schmerzt aber schon ganz schön", sagte ein aufgekratzter Julius Dierberg, mit neun Toren bester HCE-Werfer, nach den am Ende 70 Minuten:

"Es war Werbung für den Sport, Werbung für den Dresdner Handball."

Was die Tiger auf ihrer Platte ablieferten, war phänomenal, vielleicht die beste Leistung der letzten Jahre. Dabei gab es genügend Widerstände zu überwinden. Die Physis der Hessen zum Beispiel.

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Da nur beispielhaft eine Szene aus der ersten Hälfte: Ivar Stavast (27) setzte zum Sprungwurf an, Kristopans, 2,15 m groß, 135 Kilo schwer, trat einen Schritt aus der Abwehr heraus. Stavast prallte an dem Berg einfach ab.

Melsungen hatte mehrere solcher Schränke aufgeboten, Nationalspieler Timo Kastening (30) wirkte da mit seinen 1,80 fast schon wie ein Schulbub.

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HC Elbflorenz muss schon am Sonntag gegen TuS Ferndorf wieder ran

Julius Dierberg ist stolz auf die Leistung und blickt voraus.  © Lutz Hentschel

Aber all das juckte die Dresdner nicht, sie liefen, kämpften, warfen, trafen, stemmten sich dagegen.

"Es ist nicht so einfach, gegen Melsungen so ein Ergebnis zu erzielen. Das sieht man bei den Erstligisten Woche für Woche. Wir haben es geschafft. Da können wir schon stolz sein, auch die nächsten zwei Tage noch", so Dierberg.

Das Spiel hat Kräfte gekostet, bis Sonntag muss Dresden wieder frisch sein. Um 18 Uhr geht es gegen die TuS Ferndorf.

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"Auf lange Sicht ist dies das absolut wichtigere Spiel als jetzt das gegen Melsungen", so Dierberg.

Der Linksaußen will da die Serie mit seinen Mannen weiterführen und in der Tabelle Richtung Aufstiegsränge klettern. Und wer weiß, vielleicht kommt Melsungen in der kommenden Saison dann zum Punktspiel nach Dresden.

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