Nimmt SC Magdeburg alle vier Titel ins Visier? "Ja, warum nicht?"

Magdeburg - Sie liefern im Zwei-Tages-Rhythmus und zeigen dabei ein unstillbares Verlangen nach Erfolg. Was die Handballer vom SC Magdeburg derzeit vollbringen, lässt sich kaum in Worte fassen. Der gestrige Sieg im Achtelfinale des DHB-Pokals über die HSG Wetzlar markiert für die Männer unter der Leitung von Bennet Wiegert (41) nur einen kleinen Schritt auf dem Weg zum großen Coup.

Erst im vergangenen Februar vom TVB Stuttgart in die Domstadt gewechselt, scheint es Oscar Bergendahl (28, h.) in Magdeburg zu gefallen. Der 28-Jährige verlängert vorzeitig bis 2026, wie er vor dem Achtelfinale gegen Wetzlar bekannt gab. (Archivbild)
Erst im vergangenen Februar vom TVB Stuttgart in die Domstadt gewechselt, scheint es Oscar Bergendahl (28, h.) in Magdeburg zu gefallen. Der 28-Jährige verlängert vorzeitig bis 2026, wie er vor dem Achtelfinale gegen Wetzlar bekannt gab. (Archivbild)  © Ronny Hartmann/dpa

Niederlage - ein Terminus, der bei Grün-Rot offenbar niemandem bekannt ist. Nach 20 wettbewerbsübergreifenden Siegen in Folge fand man nach einem 29:29-Unentschieden im vergangenen Top-Spiel gegen Melsungen ganz schnell wieder auf die Siegerstraße zurück.

Dort fühlt man sich beim SCM am wohlsten. Dass die Mannschaft genau dorthin gehört, wurde am gestrigen Abend besonders deutlich betont - ausgerechnet vom Wetzlar-Cheftrainer Frank Carstens (52), der ausschließlich lobende Worte für seinen übermächtigen Gegner fand.

Frank Carstens: "Wir hatten heute überhaupt keine Chance, irgendjemanden ordentlich aufzuhalten. Wir waren nicht in der Lage, besonders in der ersten Halbzeit, irgendeine Angriffswelle des SCM zu stoppen."

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Dass seine Mannschaft in der vorherigen Runde noch den THW Kiel aus dem Wettbewerb geworfen hatte, kommentierte der 52-Jährige beinahe ein wenig spöttisch in Richtung der "Zebras" von der Ostseeküste: "Die Kieler sind aktuell vielleicht auch nicht das Maß aller Dinge, so wie es der SCM derzeit im Welthandball ist."

Gísli Kristjánsson: "Ich habe auch Gänsehaut bekommen"

Gísli Kristjánsson (24) ist nicht mehr in Zivil gekleidet. Der Isländer ist endlich wieder fit und kann mitmischen. (Archivbild)
Gísli Kristjánsson (24) ist nicht mehr in Zivil gekleidet. Der Isländer ist endlich wieder fit und kann mitmischen. (Archivbild)  © Marius Becker/dpa

Für einen im Trikot des SCM wird das Spiel definitiv noch lange in Erinnerung bleiben: Gísli Kristjánsson (24) feierte nach langer Leidenszeit aufgrund einer Schulter-OP endlich sein langersehntes Comeback auf dem Parkett der GETEC-Arena. In diesem Moment verwandelte sich die Arena in ein tosendes Tollhaus, um den Champions-League-Helden angemessen in Empfang zu nehmen.

Gísli Kristjánsson: "Einfach ein unglaublich schöner Moment für mich. Nach der ganzen harten Arbeit bin ich einfach froh, dass ich den Jungs helfen kann. Ich habe auch Gänsehaut bekommen." Der Isländer fühlt sich jetzt "fit und ready", um wieder voll durchzustarten und mit Magdeburg alles abzuräumen, was es zu holen gibt.

Oscar Bergendahl (28), der vor Spielbeginn des Achtelfinales seine vorzeitige Vertragsverlängerung bis 2026 bekannt gab, brachte es stocknüchtern auf den Punkt, als er gefragt wurde, ob auch die drei weiteren Titel - Pokal, Liga und Champions-League - neben der bereits gewonnenen Klub-WM wirklich das Ziel sind: "Ja, warum nicht?"

Zuzutrauen wäre es dieser Übermannschaft, die sich in in ihrer aktuellen Form tatsächlich vor keinem Team der Welt verstecken müsste. Für das Pokal-Viertelfinale ergab die Auslosung am heutigen Donnerstag das Duell mit den Rhein-Neckar-Löwen. In Mannheim wird daher wohl nicht von Losglück gesprochen.

Titelfoto: Ronny Hartmann/dpa

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