Drama um deutsche WM-Hoffnung: Hürdenläufer muss verletzt aufgeben

Tokio (Japan) - Sein Stern ist bereits aufgegangen, bei der WM sollte er nun so richtig scheinen. Doch noch bevor 400-Meter-Hürden-Läufer Owe Fischer-Breiholz (21) auf ganz großer Bühne von sich reden machen konnte, platzte sein Traum bei der Leichtathletik-WM in Tokio.

Owe Fischer-Breiholz (21) gilt über die 400-Meter-Hürden als ganz große deutsche Hoffnung, nun muss er verletzungsbedingt aus der WM aussteigen.
Owe Fischer-Breiholz (21) gilt über die 400-Meter-Hürden als ganz große deutsche Hoffnung, nun muss er verletzungsbedingt aus der WM aussteigen.  © Michael Kappeler/dpa

Der Athlet aus Mecklenburg-Vorpommern konnte zu seinem Halbfinallauf am Mittwoch nicht mehr antreten. Der deutsche Verband gab Probleme im rechten Oberschenkel-Beuger als Grund für das Aus des 21-Jährigen an. Breiholz selbst bestätigte das auf Instagram.

"Meine ersten Weltmeisterschaften endeten nicht so, wie ich es mir erträumt hatte. Im Vorlauf verspürte ich nach der Hälfte des Rennens einen stechenden Schmerz in meinem rechten Oberschenkel", schreibt er selbst. Vermutlich handelt es sich dabei nicht nur um eine leichte Zerrung, sondern sogar eine Faserverletzung, die er sich am Montag zuzog.

Nachdem Breiholz den Schmerz verspürt hatte, drosselte er sofort das Tempo. Das reichte sogar für den Einzug ins Halbfinale mit der viertbesten Zeit, die er jemals gelaufen ist. "Das zeigte mir, in welcher Verfassung ich war", schreibt er wehmütig. In 48,81 Sekunden war er Dritter geworden.

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Danach hätten die medizinische sowie die physiotherapeutische Abteilung des Verbandes alles getan, um ihn wieder fit auf die Tartanbahn zu bekommen. "Aber die Verletzung ist einfach zu schwer und das Risiko zu hoch, um heute an den Start zu gehen", musste der junge Athlet einsehen, dass ein Start keinen Sinn hat.

Leichtathletik: Im Juli hatte Owe Fischer-Breiholz bei der U23-EM in Bergen für Furore gesorgt

Nach der U23-EM sicherte sich der Youngster auch den Deutschen Meistertitel Anfang August in Dresden.
Nach der U23-EM sicherte sich der Youngster auch den Deutschen Meistertitel Anfang August in Dresden.  © Sven Hoppe/dpa

Natürlich ist das Aus für die große Hoffnung des DLV enorm bitter und er wird einige Zeit brauchen, um das zu verdauen.

"Natürlich frage ich mich, warum das ausgerechnet auf der größten Bühne meiner Karriere passieren musste. Aber ich bin dankbar für das, was mir diese Saison gebracht hat, für die Menschen, die an mich geglaubt haben, und für die Chancen, die noch vor mir liegen", versuchte Owe Fischer-Breiholz das Positive im Negativen zu sehen.

Am 19. Juli hatte der jetzt in Frankfurt lebende Athlet für Furore gesorgt, als er bei der U23-Europameisterschaft in Bergen Gold mit einer Fabelzeit von 48,01 Sekunden geholt hatte. Damit knackte er den Meisterschaftsrekord des Titelverteidigers und Weltrekordhalters Karsten Warholm (29, Norwegen).

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Danach hatten nicht nur er selbst, sondern auch der DLV große Hoffnungen in ihn für die WM gesetzt, die nun binnen weniger Sekunden geplatzt sind.

Titelfoto: Michael Kappeler/dpa

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