Spielabbruch und 226 Strafminuten: Völlige Eskalation bei Massenschlägerei in deutschem Eishockey-Stadion
Neuwied - Kurz nach Weihnachten sollte allerseits eigentlich noch ein Rest Besinnlichkeit vorhanden sein, im Eishockey offenbar nicht. Denn in Neuwied flogen in der wohl heftigsten Massenschlägerei der vergangenen Jahre am Sonntag ordentlich die Fäuste.
Die Bären Neuwied, die seit 2023 in der Central European Hockey League spielen, da in der neu gegründeten Regionalliga NRW kein Platz für das Team aus der Pfalz war, traf in eigener Halle auf Herentals YC.
Im zweiten Drittel lag der Gastgeber bereits mit 6:1 in Führung, als eine anscheinend harmlose Szene die Massenschlägerei auf dem Eis auslöste. Neuwieds Spieler Maximilian Wasser war an Rik Culyen von Herentals vorbeigefahren, dieser ließ danach sofort den rechten Handschuh fallen und wollte seinem Gegenspieler eine verpassen.
Wasser duckte sich aber weg, die Faust von Culyen flog ins Leere, daraufhin gingen immer mehr Spieler beider Teams aufeinander los.
In den sozialen Netzwerken posteten viele der 1344 Zuschauer Videos der unglaublichen Szenen. Man sieht, wie die Akteure immer wieder mit Fäusten aufeinander einschlagen und sich an den Trikots übers Eis ziehen.
Rund zwei Minuten dauerten die Skandal-Szenen an.
Nach 20-minütiger Beratung bricht der Schiedsrichter das Spiel ab
Da sich so viele einzelne Keilereien auf dem Eis bildeten, konnten die Schieds- und Linienrichter gar nicht mehr überall dazwischen gehen, auch wenn sie es teilweise versuchten.
Zunächst schickte Hauptschiedsrichter Marcus Eberl beide Teams in die Kabinen. Nach einer 20-minütigen Beratung zwischen den Unparteiischen brach er die Begegnung offiziell in der 27. Minute beim Stand von 6:1 für Neuwied ab.
Bis dahin hatte er offiziell insgesamt 226 Strafminuten verhängt, davon vier Spieldauerdisziplinarstrafen gegen Neuwied und fünf gegen die Belgier. "Ein unverhältnismäßig, den Belgiern schmeichelndes Verhältnis", kommentierten die Neuwieder auf ihrer Homepage.
Die Ligaleitung muss nun entschieden, wie die Partie gewertet wird. "Es kann eigentlich nur ein Ergebnis geben: eine Wertung für uns, weil die Gäste das alles verursacht haben", sagt EHC-Manager Carsten Billigmann auf der Homepage.
Titelfoto: Screenshot/tiktok
