Mega-Strafe für Olympia-Reiter! 15 Jahre Sperre wegen Tierquälerei
USA - Es ist eine extrem lange Strafe, passend zu den extrem harten Vorwürfen: Der US-amerikanische Dressurreiter Cesar Parra (62) ist vom Reitsport-Weltverband FEI mit einer Sperre von satten 15 Jahren belegt worden - durch sein Alter ist das faktisch lebenslang.
Alles in Kürze
- US-Reiter Cesar Parra erhält 15 Jahre Sperre
- Sperre wegen Verstößen gegen Tierschutzgrundsätze
- Geldstrafe von 15.000 Schweizer Franken
- Parra muss Gerichtskosten zahlen
- Sperre gilt bis Februar 2039

Wegen "Verstößen gegen die Grundsätze des Tierschutzes" sprach die FEI eine der schwerwiegendsten Strafen ihrer Geschichte aus. Neben der langen Sperre muss Parra auch eine Geldstrafe von 15.000 Schweizer Franken (ca. 16.000 Euro) leisten sowie die Gerichtskosten in Höhe von 10.000 Franken zahlen.
Was genau sich zugetragen hat, gab der Weltverband zwar nicht bekannt, doch schon seit Längerem gibt es heftige Tierquälerei-Anschuldigungen gegen den 62-Jährigen.
Dem US-Verband USEF waren zudem zahlreiche Fotos und Videos zugespielt worden, in denen Misshandlungen von zahlreichen Pferden dokumentiert worden waren - manche davon kursieren im Netz und zeigen unter anderem Peitschenhiebe oder Rollkuren.
"Dieser Fall ist zutiefst beunruhigend, nicht nur wegen der wiederkehrenden Natur des Missbrauchs, sondern auch wegen der Anzahl der betroffenen Pferde", sagte Mikael Rentsch, Rechtsdirektor der FEI: "Dass ein solches Verhalten von einem Spitzensportler ausging, macht es umso beunruhigender."
Da Parra bereits seit Februar 2024 vorläufig suspendiert ist, muss er die Sperre noch bis Anfang 2039 absitzen. Sie umfasst nicht nur Wettbewerbe oder andere Veranstaltungen, sondern auch Training mit Sportlern und Pferden, die bei der FEI registriert sind.
Reitsport: Sperre bedeutet für Cesar Parra praktisch das Karriereende

Wie außergewöhnlich lang die Sperre von Parra ist, zeigt sich etwa am Beispiel Charlotte Dujardin (40): 2024 wurde ein Video publik, in dem die britische Olympiasiegerin ein Pferd in einer Minute 24-mal mit einer Peitsche schlägt.
Dennoch wurde sie nur für ein Jahr gesperrt und darf inzwischen wieder an Wettbewerben teilnehmen.
Das wird für den US-Amerikaner wohl eher nicht mehr möglich sein: Im Februar 2039 ist er bereits 75 Jahre alt und zu diesem Zeitpunkt dann seit 15 Jahren aus dem Geschäft.
Parra hatte seine internationale Karriere 1998 noch für sein Geburtsland Kolumbien begonnen, für das er unter anderem bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen an den Start ging.
2008 wechselte der heute 62-Jährige die Staatsbürgerschaft und damit auch den Verband, trat fortan für die USA an.
Titelfoto: IMAGO / Icon Sportswire